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ZACK 146 - Leseprobe: Die Graphic Novels der SZ :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
20.04.2024, 14:35 Uhr
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geschrieben von M.Hüster am Samstag, 23. Juli 2011 (5187 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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Chance für den Comic zu mehr Akzeptanz?



ZACK 146: Graphic Novels - Chance für den Comic zu mehr Akzeptanz? Graphic Novels sind ja keine Neuerfindung, da es diese Art von Comics schon sehr lange gibt. Neu aber ist, dass sich Comic-Verlage dazu entschieden haben, Comic-Alben und Bücher, die in die Definition Graphic Novel passen, entsprechend auszugliedern und zu bewerben. Das Konzept hat zu spürbar mehr Beachtung für diverse Publikationen in den Medien geführt.

Die fünf Comicverlage avant-verlag, Carlsen Comics, Edition 52, Edition Moderne und Reprodukt haben unter http://www.graphic-novel.info/ sogar eine verlagsübergreifende Website zum Thema Graphic Novels installiert, auf der u. a. ständig News, Interviews und Berichte über Neuerscheinungen im Segment veröffentlicht werden.

Die Definition des Begriffs Graphic Novel ist umstritten und so gehen die Meinungen in der Fachpresse zu diesem Thema weit auseinander. Auf der o. g. Homepage wird die heutige, sehr vielfältige Ausprägung der Graphic-Novel-Landschaft inhaltlich wie folgt beschreibt: „Da gibt es anspruchsvolle und bewegende Werke mit literarischem Anspruch, autobiografisch inspirierte Geschichten, aufschlussreiche Reiseberichte, lyrische Erzählungen, kenntnisreiche Biografien, nicht immer lustige Kinder- und Jugendbücher und spannende Krimis. Auch manche Titel aus den Bereichen Fantasy und Science Fiction kann man dazu zählen.“

Die Comics habe also eher eine literarische Ausrichtung und lehnen sich in Umfang und Aufmachung dem Buchformat an, so dass sie sich optisch sehr gut in das Angebot der Buchhandlungen einfügen lassen.

http://www.graphic-novel.info/

Anfang März 2011 wurde von der “Süddeutsche Zeitung” eine Graphic-Novel-Edition veröffentlicht. Die zehn Titel umfassende Reihe läuft unter dem Motto “Literatur trifft Illustration”. Darunter sind schwerpunktmäßig Titel mit biografischem und autobiografischem Inhalt. Die wohl bekanntesten Titel sind „Ein Vertrag mit Gott“ von Will Eisner, „Persepolis“ von Marjane Satrapi, „Vertraute Fremde“ von Jiro Taniguchi und „Cash – I see a darkness“ von Reinhard Kleist.
Die Graphic Novel-Highlights der neuen Süddeutschen Zeitung Bibliothek
Die Aktualität des Themas „Graphic Novel“ aufgreifend, stellte die ZACK-Redaktion in einem „Crossover-Interview“ Fragen rund um das „neue“ Genre an beteiligte Verlage, Künstler und Buchhandelsvertreter.


Die Antworten der Süddeutschen Zeitung lieferte Marion Meyer.


Insgesamt fanden in jüngster Zeit verschiedene Graphic Novel-Veröffentlichungen spürbar mehr Beachtung in der Presse. Diverse Bände erfreuten sich sogar Radio- und Fernsehpräsenz. Verfilmungen von GN tragen zum Bekanntheitsgrad bestimmter Titel bei. Haben die Comic- und Buch-Verlage mit der Ausgliederung bestimmter Comics unter dem Titel „Graphic Novel“ einen geschickten Marketingweg beschritten, um Comics auch für den klassischen Buchleser interessant zu machen?


Marion Meyer: Sicherlich ist die Etablierung der Graphic Novel in Hinblick auf Marketing hilfreich, würde sich aber nicht durchsetzen können, wenn dahinter nur ein anderes Etikett und keine inhaltlichen Merkmale stünden. Vielmehr ist es m.E. so, dass viele (Buch)Leser bei dem Begriff „Comic“ eine bestimmte Assoziation haben – die Witzfigur oder den Superheld (wer kennt nicht Garfield, Superman oder Donald Duck?) – und die Vielschichtigkeit und Nuancen des Genres überhaupt nicht kennen: Die Themen die behandelt werden, die Art wie Geschichten erzählt werden – ohne Scheu vor problematischen Themen. Der Begriff der Graphic Novel hilft, dass Berührungsängste abgebaut werden und macht hoffentlich neue Lesegruppen neugierig.


Die Graphic Novel-Highlights der neuen Süddeutschen Zeitung Bibliothek


Worauf könnte das gestiegene Medieninteresse zurückzuführen sein? (z. B. den Themen) Oder liegt dieses einfach am Wandel des Medienmarktes und deren Berichterstattern, die für solche Themen offen sind?


Marion Meyer: Hier spielen sicherlich beide Aspekte eine Rolle. Früher wollten viele Comics einfach nur unterhalten – und die Titel bzw. das ganze Genre wurde oftmals weder als Lesestoff noch als anspruchsvoll gewertet. Mittlerweile hat sich dies jedoch stark weiterentwickelt. Graphic Novels erzählen Geschichten auch ohne Happy End und trauen sich an schwierige Themen heran, die zum Teil gesellschaftspolitisch hoch aktuell und brisant sind. Somit werden die Titel auch interessant für eine mediale Auseinandersetzung, einen Diskurs über Themenbehandlung und Ausdruckform.

Die Graphic Novel-Highlights der neuen Süddeutschen Zeitung Bibliothek

Wie entstand die Idee zur Bibliothek Graphic Novels der ‘Süddeutschen Zeitung’? Wer hat die Auswahl getroffen?


Marion Meyer: Die Idee ist bei mir entstanden, als ich in kurzer Folge spannende Rezensionen über Graphic Novels sowie einen Artikel über diese neue „Genre“ gelesen habe. Nach ausführlicher Recherche habe ich entdeckt, welche tollen Titel es gibt und fand, dass dies ein aufregendes Thema für eine neue Edition der Süddeutschen Zeitung ist – auch, weil dies etwas ist, was wir gerne einer größeren Zielgruppe vorstellen möchten. Nach Rücksprache mit der Feuilletonredaktion, insbesondere Martina Knoben, die auch in Absprache mit den Kollegen die Titelauswahl vorgenommen hat, haben wir das Thema final abgestimmt.


Könnte die Bibliothek Graphic Novels der ‘Süddeutschen Zeitung’ einen weiteren Impuls setzen, um den Graphic Novels einen festen Platz in den Regalen der Buchhandlungen zu sichern?


Marion Meyer: Ein fester Regalplatz in den Buchhandlungen wäre toll. Heute müssen die Titel ja erst einmal gefunden werden und: Die Leser müssen wissen, dass es sie gibt. Letzterem geben wir mit unserer Edition hoffentlich eine schöne Anschubhilfe. Wenn das Genre in der Buchhandlung zudem einen eigenen Platz hat, greifen bestimmt auch mehr Leser, die bislang in der Belletristik zu Hause waren, auch einmal zu einer Graphic Novel. Hier liegt für den Handel m.E. eine Chance.


Wie sehen Sie die Zukunftschancen für die GN im Buchhandel? Mangas haben schon lange ihren festen Platz im Buchhandel…


Marion Meyer: Ich glaube, dass die Graphic Novel dies schaffen kann und das Potenzial für einen festen Regalplatz im Handel haben – es wird aber auch, oder besser entscheidend von der Art, Menge und vor allem Qualität der kommenden Neuerscheinungen abhängen. Derzeit ist das Genre noch klein, wenn aber gute und anspruchsvolle neue Titel und Autoren dieses erweitern und befüllen, bin ich sicher, dass sich hier ein Markt etablieren wird.



Das komplette Interview gibt es in ZACK 146




Alle Titel der SZ-Edition im Überblick:

Peer Meter und Barbara Yelin: “Gift” (Reprodukt)
Marjane Satrapi: “Persepolis” (Edition Moderne)
Will Eisner: “Ein Vertrag mit Gott” (Carlsen)
Guy Delisle: “Shenzhen” (Reprodukt)
Joe Sacco: “Palästina” (Edition Moderne)Die Graphic Novel-Highlights der neuen Süddeutschen Zeitung BibliothekAlison Bechdel: “Fun Home” (KiWi)
Jiro Taniguchi: “Vertraute Fremde” (Carlsen)
Leo Malet & Jacques Tardi: “Blei in den Knochen” (Edition Moderne)
Reinhard Kleist: “Cash – I see a darkness” (Carlsen)
Ari Folman & David Polonsky: “Waltz with Bashir” (Atrium)



(c) Abbildungen: SZ + genannte Verlage + Autoren


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