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geschrieben von Aleks A. am
Freitag, 29. September 2000
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Femf Oier extra
Von den Fans seit Jahren gefordert, erscheint nun endlich der erste Band Disney-Mundart: "Onkl Dagobert schwätzt schwäbisch" just zu dem Zeitpunkt, da der Egmont-Verlag das beschauliche Ländle verläßt und in die weltoffene Hauptstadt umsiedelt.
Obwohl Schwaben ja bekanntlich keine Comics kaufen, sondern umsonst im Laden, am Kiosk oder in der öffentlichen Bücherei lesen, wird das Marktkonzept sicher aufgehen: Für mildtätige Nichtschwaben bietet sich "Dr Entahausener Entaklemmer" (Entaklemmer = Geizhals) als das ideale Geschenkbuch nicht nur an ihre so ungemein sparsamen schwäbischen Mitbürger an.
Aus dem überaus lesbaren Vorwort vom Schtuergerter (= Stuttgarter) Ex-OB Manfred Rommel erfährt der Nichtschwabe verwundert, dass der Volksstamm im Ländle sogar stolz darauf ist, nach dem Ableben noch als Asche in Eieruhren weiterarbeiten zu dürfen. In einem extra für diesen Band gezeichneten Zweiseiter werden die Schwaben dann gar - allerdings unglaubwürdig - als noch sparsamer als Dagobert selbst dargestellt.
Auch für eingefleischte Donaldisten und Barksisten ist die Übertragung der ursprünglichen Übersetzung von Dr. Erika Fuchs ins Schwäbische ein Heidenspaß. 'Der güldene Wasserfall' und 'Magische Mahntinte' gehören zwar nicht zu den ganz großen Barks-Werken, aber dafür ist "Die Kunst, Geld auszugeben" eine klassische Top-Geschichte (allerdings, welche Barks-Geschichte ist mittlerweile nicht "klassisch"?), die auch den alten Fans erneut nostalgische Lachtränen entlocken wird.
Dieser 10-Seiter erschien hierzulande erstmals 1953 in einem Nachkriegsdeutschland, in dem viele Menschen noch gezwungenermaßen unerhört sparsam leben mußten. Die Wirkung gerade dieser Geschichte, in der Donald das Geld buchstäblich säckeweise zum Fenster hinauswirft, war damals enorm. Viele Leser der "Micky Maus" wurden eben durch diese Geschichte zu lebenslang bekennenden Barksisten und die Fuchssche Übersetzung brannte sich unauslöschlich in ihre kleinen Gehirnchen.
Gleich mehrere Sprechblasen aus dieser Geschichte gingen auf ewig in das deutsche Kulturgut ein. Davon das bekannteste Zitat ist sicher die Frage des Kellners: "Schlagsahne auf dem Käse gewünscht?" Unsterblich dann auch Donalds Antwort: "Selbstredend, mit einer Kirsche in der Mitte!" Es ist überaus vergnüglich und ergötzlich, wenn es hier nun weiter heißt: "A Kersch koschtet aber femf Oier extra!"
In der frühen 70er Jahren wurde "Geld ausgeba isch a Kunscht" dann als Parabel auf die Unbesiegbarkeit des Monopolkapitalismus interpretiert und auch heute noch lassen sich ihr in Urform oder auf Schwäbisch diverse Lebensmaximen entlocken. Der Lesespaß wird allen Nichtschwaben zum Kaufe angeraten, den Landsleuten im Ländle wärmstens zum Lesen in der Bücherei empfohlen. (rr)
Walt Disney - Mundart, Büchle 1: Onkl Dagobert schwätzt schwäbisch - Dr Entahausener Entaklemmer
Gschwätz ond Bildla: Carl Barks
Aus am Amerikanischa: Dr. Erika Fuchs
Ins Schwäbische übertraga: Klaus Mühlsteffen
52 Seiten, Hardcover
Egmont Ehapa Verlag, 19.80 DM
September 2000
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Dagobert schwätzt schwäbisch | Benutzeranmeldung | 1 Kommentar |
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