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geschrieben von Aleks A. am
Montag, 20. August 2001
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Carl Barks Nachlass
In der Nacht zum Freitag den 25. August 2000 verstarb Carl Barks wenige Monate vor seinem 100. Geburtstag (Dazu ein Nachruf von Markus). Er hatte Schilddrüsenkrebs, wollte sich jedoch nicht operieren lassen. Er nahm Schmerzmittel und hat die letzte Zeit meist im Schlaf zugebracht und ist jetzt auch im Schlaf verstorben. Die "Süddeutsche" hat Barks als "Amerikanischen Sisyphos" und die "Barks Library" als "historisch-kritische Ausgabe" bezeichnet.
Während sich die gelbe Ausgabe mit den zehnseitigen Short Stories von Carl Barks so langsam ihrer Vollendung nähert, werden wir noch eine Weile mit den oft etwas längeren Geschichten um Onkel Dagoberts Suche nach noch mehr Reichtum beglückt. Bei der auf 38 Alben angelegten blauen Ausgabe ist noch nicht einmal Halbzeit und der vorliegende Band enthält nun Geschichten aus dem Jahre 1959.
Den Auftakt bildet "Der Fliegende Holländer". Diese Geschichte inspirierte Barks zwar Anfang der siebziger Jahre zu einigen recht schönen Ölschinken, deren Entstehung in diesem Album umfassend dokumentiert wird, doch die Geschichte als Ganzes ist etwas unbefriedigend und endet ziemlich abrupt. (Eine sehr viel schönere Version einer Begegnung der Ducks mit dem "Fliegenden Holländer" entstand übrigens später in Italien unter dem Titel "Der Fliegende Schotte" und ist im "Lustigen Taschenbuch Nr. 8" enthalten.)
Doch ansonsten machen Carl Barks Geschichten um Inkas, Pyramiden und Geisterstädte immer noch großen Spaß und haben noch kein bisschen Patina angesetzt.
Ein großes Manko der Onkel Dagobert-Bände sind jedoch die oft erschreckend schwafeligen und nichtssagenden Artikel, die immer wieder zwischen die Stories geschoben werden und uns etwa auf vier dichtbedruckten Seiten sehr trocken versuchen "Die Erzählformen der Barkschen Geschichten" zu erklären.
Auch der Bericht in Band 14 der blauen Ausgabe über das 1971 in Chile erschienene Buch von Ariel Dorfman und Armand Mettelart "How to read Donald Duck - Imperialist Ideologie in the Disney Comic" bildet da leider keine Ausnahme. Gerade innerhalb einer Reihe, die Geschichten veröffentlicht, in denen US-Amerikaner immer wieder versuchen Länder, die heute oft zur Dritten Welt gehören, um ihre Schätze zu berauben, hätte ein etwas objektiverer Beitrag gehört, der sich damit beschäftigt, wie denn z.B. in Südamerika darüber gedacht wird.
Doch Dana Gabbard und Geoffrey Blum sprechen in ihrem Artikel dem Buch "How to read Donald Duck" und seinen Autoren jegliche Berechtigung ab und weisen immer wieder darauf hin, dass Barks ja alles nur ironisch gemeint hat. Auf solche Beiträge, die nicht einmal an der Oberfläche von Dingen kratzen, die etwas außerhalb von Entenhausen liegen, sollte besser gleich ganz verzichtet werden. Da haben wir den Barks doch lieber pur. (hl)
Barks Library Special - Onkel Dagobert - Bd.16
Text und Zeichnungen: Carl Barks
64 Seiten, Softcover
Ehapa, 16.80 DM, öS 123.-
September 2000
ISBN-No. 3-7704-1998-7
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