|
geschrieben von stephan am
Freitag, 12. Januar 2001
(5656 Aufrufe)
|
(*)
Die Ente und das Abenteuer
Comics über Enteriche gibt es dank Disney wie Sand am Meer. Da war es nur verständlich, dass der abgedrehte Lewis Trondheim (Herr Hase) und sein kongenialer Kollege Joann Sfar (Merlin) sich zusammensetzten um das Bild der Enten endlich gerade zurücken. Denn Enten können nicht nur tolpatschige Unglücksraben, sondern auch wagemutige Abenteurer sein.
Tja, das hätte so schön werden können, aber stattdessen haben sich die beiden nicht getraut, der Leserschaft eine solch radikale Sichtweise der männlichen Enten zu zeigen. Immerhin haben sie ihrer Ente einen tollen Namen gegeben (in der deutschen Version Herbert - mein zweiter Vorname!) und versetzen ihren Helden in eine tolle und fantasy-volle Welt.
Seit seinem ersten Abenteuer "Das Herz einer Ente" hat sich der Comic prima weiter entwickelt. Die Ideen werden immer absurder, die Einfälle immer verückter und inzwischen fühlen Herbert und ich uns in dem großen Kerker namens Donjon (das soll französisch sein und Kerker heissen, sieht mehr aus wie eine lautmalerische Umsetzung des englischen Begriffes Dungeon) pudelwohl. Naja, Herbert hat manchmal so seine Schwierigkeiten, denn der Zufall und das Drehbuch erfordern von ihm so manche anstrengende Heldentat, während ich fröhlich grinsend dabei zusehen darf.
In der neuesten Geschichte spielt eine echte Prinzessin eine vorher nicht abzusehende Hauptrolle. Die Donjon-Manager (nein, nicht Trondheim und Sfar, sondern die im Comic, ihr Pfeifen) stellen fest, dass die Einnahmen zurück gehen, weil nicht mehr genug Helden sich den Gefahren stellen wollen. Also plant man einen anscheinend genialen PR-Coup und lässt überall verkünden, dass es eine reiche und gut gebaute Prinzessin zu befreien gäbe und das diese Prinzessin ihren Befreier sofort heiraten würde.
Doch manchmal geht das Schicksal seltsame Wege; die Prinzessin existiert tatsächlich und hat sich zu allem Überfluss auch noch in den Donjon verirrt. Bald stehen finstere Barbaren vor der Tür, die mit Krieg drohen, sollte man ihnen die Prinzessin nicht aushändigen. Und was macht Herbert inzwischen? Der lässt sich umbringen (aber er überlebt es), spricht mit seinem Zauberschwert und verwandelt sich in einen Krakenhühnerninja.
Richtig turbulent und abwechslungsreich geht es zu in dieser wilden und bunten Welt voller verrückter Kreaturen. Sfar und Trondheim toben sich aus uns sorgen dafür, das man sich auf den 48 Seiten kein einziges Mal langweilt und immer wieder überrascht wird. Wer die ersten beiden Alben schon kennt, wird auch an diesem seine Freude haben, wer noch nie im Donjon war, sollte das baldmöglichst nachholen. Der Ausflug lohnt sich. (svl)
Donjon - Bd.3: Die Prinzessin der Barbaren
Text: Joann Sfar
Zeichnungen: Lewis Trondheim
48 Seiten, Softcover-Album
Carlsen, 19.90 DM
Dezember 2000
ISBN-No. 3-551-74343-6
Mehr von Lewis Trondheim:
Donjon
Bd.2: Der König der Krieger
Herrn Hases haarsträubende Abenteuer
Bd.1: Walter
Bd.2: Verflucht!
Bd.3: Slaloms
Bd.4: Blacktown
Monströse Geschichten
Bd.1: Monströse Geschichten
Bd.2: Monströser Truthahn
Approximate Continuum Comics
Hallo, kleiner Weihnachtsmann!
Mehr von Joann Sfar:
Donjon
Bd.2: Der König der Krieger
Merlin
Bd.1: Schinken und Schnittchen
Bd.2: Merlin gegen den Weihnachtsmann
Die Potamoks
Bd.3: Die Wüste und wir
Troll
Bd.1: Die Rebellen
Petrus Grumbart
Bd.1 & 2
Sie können uns unterstützen! (*)Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
|
|
| |
|