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geschrieben von Maqz am
Mittwoch, 08. August 2001
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 Wie keine andere Comicfigur hat Batman in den 90er Jahren die Aufmerksamkeit breiter Bevölkerungsteile auf sich gezogen. Nach etlichen Superman-Filmen in den 80ern ist momentan wohl das Zeitalter der Fledermaus. Das ist mir eine kleine Geschichte über den "Dunklen Ritter" wert.
Batman ist das Werk von Bill Finger und dem Zeichner Bob Kane und erschien erstmals in der Nummer 27 der amerikanischen Serie "Detective Comics" im Jahr 1939. Er gehört damit zu einer der ältesten, noch verkaufbaren, Comic-Figur, die auch noch mit mehr als einer regelmäßigen monatliche Serie (in Amerika und Deutschland) auf dem Markt ist.
1939 trat Batman besonders düster auf und hatte, wie viele Superhelden der 30er Jahre, ein tragisches persönliches Erlebnis, das ihn zu einem unerbittlichen Kämpfer gegen die Unterwelt werden lies: seine Eltern wurden von Joe Chill erschossen (Stand: vor Zero Hour), der im Auftrag des Bankräubers Lew Moxon handelte, gegen den Bruce Waynes Vater vor Gericht ausgesagt hatte. Bei dem Überfall starb Bruces Mutter an einem Schock und der kleine Junge wurde am Leben gelassen, damit er später einen Raubmord bezeugen konnte. Nach Zero Hour bleibt der Täter des Raubüberfalls unbekannt (Hier sind bei DC wohl neue Versionen in Arbeit).
Im Jahr 1940 tauchte in der Nummer 38 der Detective Comics ein junge Namens Dick Grayson auf, Sproß einer Akrobatenfamilie, dessen Eltern auch bei einem Verbrechen ums Leben kamen. Batman und "Robin the Wonderboy" waren geboren. Die Stories wurden danach gewaltfreier, wichen etwas von früheren düsteren Stil ab und Bob Kane und die nachfolgenden Zeichner verzichteten auf Feuerwaffen für Batman.
 Zu den Aktivposten der Serie gehören auch die in regelmäßigen Abständen wiederkehrenden Superschurken in ihren skurrilen Kostümen und Waffen. Der Joker, Pinguin, Riddler, Catwoman, Twoface, Poison Ivy usw. sind wie Stehaufmännchen. Ist ja auch kein Wunder, wenn die Schurken bei Batman meist ins Irrenhaus Arkham verfrachtet werden (Der Joker zum Beispiel starb erst in Frank Millers "Die Rückkehr des dunklen Ritters" ,Carlsen 1989, eine Storyline, die in der Zukunft spielt).
Die Geschichten in den 50ern wurden mit der Zeit flacher, (mit einigen Ausnahmen) banaler und verloren ihren Biß. Um die Serie aus der Talsohle zu führen ließen DC dem Zeichner und Comicautor Frank Miller 1986 freie Hand bei der Kreation eines neuen Batman. Es entstand ein neuer, gewalttätigerer Mythos der an die düstere Atmosphäre von Bob Kanes Anfangszeiten erinnerte. (Übrigens war in dieser Story der vierte Robin das Mädchen Carrie Kelley!)
"Ich war der Meinung, die Superhelden seien in den letzten Jahren zu sehr vermenschlicht worden. Eigentlich fehlte ihnen jegliche Existenzgrundlage. Ich wollte Batman etwas von seiner mystischen Macht zurückgeben." (Frank Miller)
Die erste Verfilmung von Tim Burton 1989 folgt diesen düsteren Ansätzen so deutlich, dass der Film in einigen Ländern für Minderjährige verboten wurde. Der erste von vier Filmen brachte allein in den ersten drei Monaten in den USA über 200 Millionen Dollar ein und übertraf damit bei weitem die vorangegangenen Verfilmungen von 1943, 1949 und 1966 ("Batman hält die Welt in Atem", ein Zusammenschnitt aus den insgesamt 120 erfolgreichen halbstündigen Batman-Folgen bei ABC).
 Nach dem "Dunklen Ritter" folgten 1987 "Batman: The Year One" (Frank Miller, David Mazzucchelli) mit einigen neuen Details der Entstehungsgeschichte. Catwoman mutierte zum Beispel von der kultivierten Juwelendiebin zur verbitterten Prostituierten, die nur das Ziel kannte an einer gleichgültig gewordenen Welt Rache zu nehmen.
Ein weiterer Comic-Meilenstein begann 1988 in der US-Batman Nummer 426 "A Death in the Family" (dt. erschienen 1990 bei Hethke). Robin II , Jason Todd, wurde nach der Entscheidung einer Leserumfrage vom Joker ermordet (US Batman #428). Batman wurde zum ausgerasteten Rächer und gab dem Joker dafür eins auf die Nuß, ließ ihn aber am Leben.
Tim Drake wurde der dritte Robin, weil er als Computerfreak in der modernen Zeit dem alternen Batman eine gute stütze sein kann. Nach langem Hin und Her streifte sich Tim zum ersten Mal im US-Batman #442 (1989) das Kostüm über und wurde so beliebt, dass er nach 50 Jahren seine erste eigene Mini-Serie bekam. 1993 kam die monatliche Serie hinzu.
Weitere wichtige Batman-Comics sind:
- "Batman: The Killing Joke" (1988) von Alam Moore und Brian Bolland, 1990 bei Carlsen "Lächeln Bitte"
- Elseworld Geschichten mit Houdini, Dracula oder Jack the Ripper
- "Batman: Vengeance of Bane": Der Beginn von Knightfall (Bane bricht Batman), Knightquest (Jean Paul Valley -Azrael- wird Batman) und Knightsend (Bruce Wayne schlägt Azrael und wird wieder zu Batman)
- Batman: Sword of Azrael (Enstehungsgeschichte von Azrael)
Im Februar 1995 kehrt Batman dann endgültig zurück. In US-Batman
#515 präsentiert er Nightwing (ehemals Robin #1) und Robin (Nummer III)
sein neues, dunkleres Kostüm, bei dem unter anderem die für Superhelden obligatorische kurze "Überhose" weggelassen wurde. (mg)
Quellen:
Das Grosse Illustrierte Ehapa Comic Lexikon, S. 25f; Ehapa 1993.
"Die letzten 10 Jahre - Ein Rückblick-" von Frank Neubauer in Batman #1 2, Dino Verlag 1997.)
(c) der Abb. mit freundlicher Genehmigung: DC-Comics
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