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geschrieben von M.Hüster am
Donnerstag, 21. April 2011
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„Der 35. Mai“ & „Pünktchen und Anton“ von Isabel Kreitz
Der Künstler Walter Trier (1890-1951) ist dem an Literatur interessierten Leser vor allem durch seine Zusammenarbeit mit dem Kinderbuch-Autor Erich Kästner bekannt. Für diesen illustrierte Walter Trier ein Dutzend Kinderbücher und darüber hinaus noch einige weitere Buchumschläge. Doch Triers Werk umfasst weit aus mehr, als nur die Illustrationen zu diesen Kästner-Publikationen: im Berlin der Weimarer Republik, im Exil in London und als Emigrant in Kanada schuf Trier ein umfangreiches und vielfältiges Werk, bestehend aus populären Buchillustrationen, politischen Grafiken, Arbeiten für die Werbeindustrie und die Unterhaltungsbranche.
In den letzten Jahren sorgte Isabel Kreitz dafür, dass der Name Walter Trier auch mit dem Comic in Verbindung zu bringen ist. Sie adaptierte für den Cecilie Dressler Verlag die Kästner-Bücher „Der 35. Mai“ und „Pünktchen und Anton“, ganz in der Tradition von Originalillustrator Walter Trier.
Isabel Kreitz zu Ihren Motiven, Kästner-Bücher für den Comic zu adaptieren: „Kästner, von Trier illustriert, gehörte zu meinen ersten kindlichen Lese-Erfahrungen und die Kästner-Welt in meiner Vorstellung war entsprechend mit Trier-Figuren bevölkert. Daran hat sich bis heute nichts geändert und irgendwann führte das zu der Idee, eine Version in Bildern zu versuchen.“
Erich Kästners fantasie- und humorvolle Geschichte „Der 35. Mai“ war die erste Story des berühmten Autors, die Isabel Kreitz für den Comic adaptierte. Der Originaltitel des Buches ist „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“. Der junge Konrad erhält in der Geschichte einen Hausaufgabe für phantasielose Kinder: er soll einen Aufsatz über die Südsee schreiben. Doch wie soll man das anstellen, wenn man keine Ahnung hat, wie es dort aussieht? Kein Problem für Konrad und seinen Onkel, den verrückten Apotheker Ringelhuth. Auf dem Rücken eines Rollschuh laufenden Zirkuspferdes unternehmen die beiden einfach einen Trip ans andere Ende der Welt. Und was Onkel Ringelhuth und Konrad an diesem Nachmittag erleben, das kann wirklich nur an einem 35. Mai passieren.
Die zweite Isabel Kreitz-Comic-Adaption eines Kästner-Buches war „Pünktchen und Anton“. In dem Abenteuer verkauft Pünktchen, eigentlich Luise, jeden Abend auf einer Brücke mitten in Berlin Streichhölzer. Natürlich ohne Wissen ihrer Eltern, Herrn und Frau Direktor Pogge. Pünktchens Kindermädchen nimmt ihr alle Einnahmen ab, dabei würde das Mädchen mit dem Geld viel lieber ihrem Freund Anton und seiner Mutter helfen. Doch damit nicht genug: Bald geraten die Kinder in einen Kriminalfall, in dem das Kindermädchen eine Schlüsselrolle zu spielen scheint!
Die Zeichnerin schafft mit „Der 35. Mai“ und „Pünktchen und Anton“ sehr schöne Comic-Adaption der bekannten und beliebten Kästner-Bücher ganz in der grafischen Tradition von Walter Trier. Ihr gelingt es, die märchenhafte Reise in die Südsee, wie in „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“ von Kästner beschrieben, werknah abzubilden. Ebenso wirken die aus „Pünktchen und Anton“ bekannten Personen, die Straßenbilder, die Mode, die Autos und die Häuser aus dem Berlin der frühen dreißiger Jahre vertraut und authentisch.
Für weitere Infos über Walter Trier empfehle ich die Künstler-Homepage
http://www.walter-trier.de
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