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geschrieben von Aleks A. am
Dienstag, 11. Juli 2000
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Friss und stirb!
Für sein erstes Album "Schläfenlappenphantasien" (Zwerchfell) erhielt Uli Oesterle durchweg gute Kritiken. In "Rraah!" belegte er bei der Verleihung des Preises "Comic des Jahres" den dritten Platz und auch in Erlangen wurde sein Debüt als "beste deutschsprachige Comic-Eigenproduktion" nominiert.
Während er in "Schläfenlappenphantasien" mehrere unterschiedlich gestaltete schwarz-weiße Kurzgeschichten (besonders schön: Die Tom Waits-Story) erzählte, probiert er es in "Frass" jetzt mit einer albumlangen Erzählung in Farbe.
Es geht um den Feinschmecker Serafin Brute II, der plötzlich seinen Geschmackssinn und damit auch seine Lebenslust verliert. Trüffel, die raffiniertesten japanischen Fischgerichte und nicht einmal sein geliebter Chihuahua-Hund Buñuel wollen ihm schmecken. Er denkt schon an Selbstmord, doch als er sich beim Dosenöffnen ein kleines Stück seines Fingers abschneidet und dieses verspeist, entdeckt er plötzlich seinen Gefallen an Gaumenfreuden wieder.
Wer EC-, Roald Dahl und Stephen King-Kurzgeschichten kennt, kann schon ungefähr ahnen, wie diese Geschichte wohl enden wird und Oesterle enttäuscht den Leser auch nicht. Möglicherweise wäre "Frass" als kürzere Story noch etwas gelungener gewesen, denn Oesterle erzählt immer wieder kleinere ausschmückende Episoden, die zum Verständnis des Ganzen und der Figur des Brute nicht unbedingt nötig gewesen wären.
Insgesamt erzählt Oesterle in sehr eigenwilligen Zeichnungen, die dem Lesefluss keineswegs im Wege stehen, eine überzeugende und pointierte Geschichte. (hl)
Frass
von: Uli Oesterle
54 Seiten, Album
Edition 52
Juli 2000
ISBN: 3-935229-01-1
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