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geschrieben von M.Behringer am
Donnerstag, 27. April 2023
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Abschluss der opulenten High-Fantasy-Trilogie
Matías Bergara und Simon „Si“ Spurrier haben mit „Coda Buch 1“ und „Coda Buch 2“ bislang eine sehr originelle und opulent gestaltete High-Fantasy-Serie abgeliefert. „Buch 3“ schließt die Trilogie ab. Ich war äußerst gespannt, wie die beiden die Geschichte zu Ende bringen, nachdem „Buch 2“ ein absoluter Höhepunkt war und mit einen großen Knall endete.
Hum ist verlassen von seiner Frau Serka und seinem treuen Mutanten-Einhorn. Er fristet ein trostloses Dasein und die einzige Ablenkung ist sein Tagebuch. Dann gerät er auch noch in Gefangenschaft und erfährt, dass er manipuliert und reingelegt wurde. So wird der Barde zum reinen Erzähler und unbeteiligten Beobachter, der aus seiner eigenen Story rausgeflogen ist. Hum will noch nicht einmal fliehen, da er keinen Zweck darin sieht, seit seine Liebe ihn endgültig verlassen hat. Die erstarkte Serka führt indes die verbliebenen Kräfte an, um die verhasste Murkrone zu bekämpfen.
Spurrier wandelt seine Tagebuch-Erzählweise ab: der Ton ist nicht mehr zynisch wie in „Buch 1“, sondern nun desillusioniert und selbstkritisch. Manchmal sind einzelne Stellen durchgestrichen, so dass wir Leser:innen einen Gedanken- und Entwicklungsprozess von Hum nachvollziehen können. Wir sehen auf diese Weise was der „alte“ Hum normalerweise geschrieben hätte und was nun der „neue“ Hum stattdessen schreibt (oder streicht).
Nach dem großen Knall in „Buch 2“ dominiert inhaltlich zunächst der Blues und das Tempo geht ein bisschen zurück, was alles in allem passt und nicht zu lange breitgetreten wird. Denn bevor der enttäuschte Anti-Held zu sehr Bauchnabelschau betreibt, gibt es auch wieder Action und neben der Gefangenschaft gibt es ohnehin noch weitere Erzählebenen.
Was soll ich grafisch noch sagen, was ich nicht schon zu den ersten beiden Büchern gesagt habe? Man könnte es kurz so zusammenfassen: Es bleibt genau so bunt und aufwendig. Erneut können wir uns nicht an den unnachahmlichen Farbkombinationen und verspielten Details sattsehen. Erneut besticht das Artwork durch Bergaras individuellem Strich, der einen feinen karikierenden Einschlag hat.
„Coda Buch 3“ ist ein gelungener Abschluss einer außergewöhnlichen High-Fantasy-Serie mit postapokalyptischen Zügen. Inhaltlich und grafisch gibt es viel Erfrischendes und die Begrenzung auf drei Bände macht die Serie angenehm kompakt und überschaubar (nicht so ausufernd wie so oft bei anderen Serien). Mir haben die ersten beiden Bände zwar besser gefallen, aber der dritte war auch gut.
(c)opyright der Abbildungen, mit freundlicher Genehmigung: Cross Cult Verlag 2024
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