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geschrieben von M.Behringer am
Sonntag, 04. Dezember 2022
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Visuell opulente High Fantasy
Matías Bergara und Simon „Si“ Spurrier haben mit Coda Buch 1 einen aufwendig gestalteten und inhaltlich spannenden Auftakt ihrer High-Fantasy-Serie abgeliefert. Die Welt von „Coda“ blieb allerdings noch überschaubar, so dass für die Fortsetzung in „Coda Buch 2“ genug Spielraum für Erweiterungen blieb. Wir Leser:innen waren also gespannt, wie die Spurrier und Bergara dieses Potential nutzen.
Hum ist wieder vereint mit seiner Frau Serka, die zum Berserker-Hulk werden kann. Er hat es sich immer noch zur Mission gemacht, dass er sie von diesem Fluch befreien will. Dafür hat er sogar den Akker spendenden Ylben geköpft. Dieser Kopf dient ihm als Tagebuch-Ersatz, denn er spricht auch ohne Körper weiter. Serka wiederum ist auf Rache aus. Sie will sich an einem ihrer Schöpfer rächen: dem Whitlord. Deshalb infiltrieren Hum und Serka die Banditen, die einen Riesen als potente Kampfwaffe nutzen. Serka will den Piloten des Riesen, den Whitlord, töten.
Im Gegensatz zum Auftakt erleben wir Hum nicht mehr als Eigenbrötler, sondern gemeinsam mit Serka. Doch er zieht auch im Gespann mit seiner Frau sein eigenes Ding durch, indem er sie von ihrem Fluch befreien will, ohne es ihr zu sagen. Dieser Konflikt ist zentral in Buch 2 und veranlasst Spurrier dazu, philosophische Aussagen zu machen und die innere und moralische Widersprüchlichkeit Hums auszubreiten. Dadurch wird „Buch 2“ weniger zynisch als „Buch 1“, was eine positive Erweiterung der Story darstellt.
Das World-Building wird nicht extravagant erweitert, sondern vertieft. Insgesamt stehen eher die charakterliche Entwicklung und die Handlung im Mittelpunkt, was der Story sehr guttut, da sie sich nicht verzettelt. Insgesamt dominiert das „Mad Max“-Flair und weniger das „LOTR“-Flair: viele Wüstenszenen, magische Elemente eher am Rande (kleine Täuschungszauber oder Fantasy-Wesen).
Erneut liefert der Uruguayer Bergara ein beeindruckendes opulentes Artwork ab, das „Coda“ eine ganz eigene Atmosphäre verleiht: v.a. durch die permanente Kombination komplementärer Farben und die Nutzung flächiger Kolorierung mit knalligen Tönen. Bergaras Strich ist detailliert, elegant und dann wieder leicht karikierend.
Er illustriert mit sehr viel Aufwand und überrascht seine Leser:innen immer wieder auf’s Neue – z.B. durch prachtvolle ganzseitige Panels. Das gebundene Sonderformat wird dem Artwork des Uruguayers äußerst gerecht, sodass die Leser:innen sich in den Illus verlieren können.
„Coda Buch2“ bietet inhaltlich eine gelungene Fortsetzung, die inhaltlich-motivisch nichts plump aus „Buch 1“ wiederholt. Vielmehr entwickeln sich Charaktere und Story interessant weiter. Erneut liefert Bergara diese Fantasy-Welt als knallbuntes und detailreiches Comic-Mandala ab.
(c)opyright der Abbildungen, mit freundlicher Genehmigung: Cross Cult Verlag 2022
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