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Interview mit dem Hannibal Verlag & Gewinnspiel Grant Morrison „Superhelden" :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
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geschrieben von StefanS am Sonntag, 20. Oktober 2013 (3010 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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“Popkultur – da gehören Comics natürlich auch dazu“


Interview mit dem Hannibal Verlag & Gewinnspiel Grant Morrison SuperheldenNeben den fest etablierten, ganz großen Namen im Comicbereich, wie Panini Comics Pressekonferenz Panini Comics auf der Frankfurter Buchmesse 2013 zu Die Simpsons auf Hessisch, traf ich auf der Frankfurter Buchmesse auch einen Neuling auf diesem Gebiet. Der Hannibal Verlag hat hauptsächlich Musikerbiographien in seinem Programm: Von Kurt Cobain über Black Sabbath zu Depeche Mode reicht die Palette.
2013 erschien mit „Superhelden“ von Grant Morrison ein Sachbuch zum Thema Comics, dem im Frühjahr 2014 ein weiterer Titel über die Schöpfer von Superman, Jerry Siegel und Joe Shuster, folgen wird. Ich traf Eckhard Schwettmann zu einem spontanen Gespräch am Hannibal-Stand in Messehalle 3.1, eine Etage über dem Comic-Zentrum. Außerdem gibt es, dank der freundlichen Unterstützung des Hannibal Verlages einige Exemplare des Buches „Superhelden“ zu gewinnen.

Eine Rezension zu Grant Morrisons Buch findet sich hier: Grant Morrison: Superhelden).

Das Interview mit Eckhard Schwettmann

ComicRadioShow: Guten Tag Herr Schwettmann! Sie sind der Lektor von Grant Morrisons „Superhelden“. Wie kam es dazu das Thema Comics bei Hannibal aufzugreifen?

Eckhard Schwettmann: Es war mein Vorschlag das Buch ins Programm aufzunehmen. Hannibal beschäftigt sich mit Popkultur. Das wird oft nur auf Musik reduziert, aber das ist ein viel weiterer Begriff und da gehören Comics natürlich auch dazu. Wir haben ja etwa auch die Biographie zur Romanserie Perry Rhodan im Programm. Ich schreibe übrigens gerade Band 4 dazu (schmunzelt). Da war es für uns nur logisch, nun auch das Thema Comics zu beleuchten und Grant Morrison ist eindeutig der Top-Experte zum Thema.

Es ist das erste Buch zum Thema Comics bei Hannibal?

Meines Wissens ja. Den Hannibal Verlag gibt es seit über 30 Jahren und er kommt eher aus dem Jazz-Bereich. Zumindest in den letzten 15 Jahren hatten wir nichts Vergleichbares. Das erste Buch, das in diese Richtung ging, war „Perry Rhodan All-Mächtiger – Der Bildband“.

Wie sind sie damit zufrieden, wie das Buch „Superhelden“ angenommen wird?

Wir sind nicht unzufrieden. Dabei mussten wir feststellen, dass Grant Morrison in den USA und Großbritannien wesentlich bekannter ist als in Deutschland. Komischerweise. Er ist ein super Comicexperte und das kommt im Buch auch toll heraus. Die Gliederung ist sehr gut und man lernt viele neue Sachen dazu.

Hannibal hat viele Hardcover im Programm. Warum erschien „Superhelden“ nur als Softcover?

In Großbritannien erschien es auch nur als Softcover. Da haben wir uns an die Vorlage gehalten und es ist dadurch leichter zu lesen. Ursprünglich erschien wohl mal eine Hardcover-Ausgabe, inklusive einer Banderole.
Interview mit dem Hannibal Verlag & Gewinnspiel Grant Morrison Superhelden
Gibt es in der Originalfassung mehr und auch farbige Illustrationen?

Nein, das ist gleich geblieben. Die Illustrationen im Buch waren schon immer spärlich. Dafür schreibt er ja sehr schöne Texte. Sie haben es ja gelesen – wie hat es ihnen gefallen?

Sehr gut. Aber ich hätte ein Hardcover bevorzugt. Gerne auch ein Register und mehr Bilder. Eine Gestaltung in Richtung Nachschlagewerk wäre sinnvoll.

Ihr zweites Buch über Comics, über die Superman-Erfinder Shuster und Siegel, ist angekündigt und wurde von 2013 auf das Frühjahr 2014 verschoben. Sind die beiden Bücher erst mal ein Testballon, um zu sehen, wie das Thema ankommt? Oder stehen bereits weitere Titel über Comics fest?

Das ist erst mal ein Test. Wir schauen, wie es mit den beiden Büchern läuft. Brad Ricca ist der Experte zum Thema Siegel und Shuster (Anmerkung des Verfassers: Brad Ricca ist der Autor des kommenden Hannibal-Buches „Die Supermänner - Jerry Siegel, Joe Shuster und die Erfindung von Superman“). Er leitet das Superman-Archiv und so weiter. Dann schauen wir, wie es weitergehen kann. Es gibt ja durchaus schon sehr viel Sekundärliteratur und diese Bücher sind Sekundärliteratur. Wir sind alle Comic-Fans. Da gibt es Bücher über (überlegt) Uderzo. Biographien und Ähnliches. Vieles aus dem franko-belgischen Bereich, wo man noch interessante Themen finden kann, etwa zu den Machern, wie Franquin. Das könnte ich mir vorstellen. Wenn es etwas spannendes ist.

Im US-Previews Katalog findet sich die Ankündigung für eine Alan Moore-Biographie für 2014. Wäre das auch ein Thema für sie?

Alan Moore steht ganz weit oben auf meiner Liste. Ich glaube da gibt es in Deutschland noch gar nicht so viel Gescheites zu, habe ich mit Überraschung festgestellt. Alan Moore ist in Deutschland sicher bekannter als Grant Morrison. Das erschien mir in den USA genau andersrum zu sein. Auch wenn Grant Morrison Alan Moore natürlich vergöttert.

Gibt es vielleicht noch nicht so viele Sachbücher, weil Comicleser lieber die Comics lesen und sich nicht so sehr mit deren Machern beschäftigen wollen? Ist es schwierig das Buch zu vermarkten?

Es gibt ja nicht nur die Comics. Das wird als Franchise bezeichnet, wie ich durch das Morrison-Buch gelernt habe. Hauptsächlich sind es die Kinofilme. Die schaue ich mir natürlich alle an. Ich denke, dass die Filme die größte Bekanntheit, die größte Reichweite und das größte Publikum haben. Comics haben heutzutage ja gar nicht mehr so eine große Auflage. Da darf man sich wohl nicht zu viel von erwarten. Es sind eher die Kinofilme und diese kompletten Welten, die da sind, etwa bei Spider-Man, die dann in unterschiedlichen Medien ihren Ausdruck finden. Comics sind eindeutig das Ur-Medien, das ist schon klar. Aber es gibt ja auch tolle Computerspiele, etwa zu Batman – das war ja genial! (Anmerkung des Verfassers: Gemeint war offenbar Batman: Arkham Asylum). Wie da der Umhang herumflatterte – das war schon toll gemacht!

Normalerweise arbeiten sie mit dem Buchhandel zusammen. Wenden sie sich für die Bücher über Comics nun verstärkt auch an Comicläden?

Ja. Das haben wir angefragt. PPM Peter Poluda und Medienvertrieb Wuppertal, die beiden haben wir angefragt. Die waren interessiert, aber wir arbeiten noch daran.

Hannibal ist ein kleiner Verlag. Zu klein, um Grant Morrison auf die Frankfurter Buchmesse zu holen, oder? Das wäre dann sicher auch sinnvoller im Comic-Zentrum eine Etage tiefer, in Halle 3.0 statt in Halle 3.1, in der wir uns gerade befinden.

Das müsste man dann sicher gemeinsam mit Panini machen. Was macht Morrison denn aktuell gerade?

Batman Incorprated 3 ist gerade erschienen. Zu der Serie gab es, nach dem Amoklauf in dem Kino in Aurora in den USA 2012, Schlagzeilen, weil DC ein Heft überarbeiten wollte, um nicht geschmacklos zu wirken. Ansonsten hat er etwa für den DC-Neustart The New 52 geschrieben.

Aber zurück zu ihren Büchern. Ich denke zu Comiclesern und Hannibal: Vielleicht wissen manche Interessierte gar nicht, dass es das Buch überhaupt gibt?


Das kann schon sein. Obwohl wir bereits viele Besprechungen des Buches hatten. Damit bin ich ganz zufrieden. Vielleicht haben Comic-Fans da ihre eigene Welt, aber wir richten uns ja nicht nur an sie, sondern auch an alle anderen, die mit Comics aufgewachsen sind. Das Buch ist durchaus auch für Lehrer an den Schulen geeignet, die sich die Comicgeschichte aneignen wollen. Man erfährt da schon sehr viel. Auch zu Innenansichten aus den Verlagen DC und Marvel und zu den Strategien, die sie verfolgt haben. Was funktioniert hat, was schiefgegangen ist – das finde ich sehr interessant! Aber zu Hannibal und Comics: Bestimmt interessieren sich auch Musikhörer für Comics.
Interview mit dem Hannibal Verlag & Gewinnspiel Grant Morrison Superhelden
Vielleicht in den USA sogar noch mehr? Ich denke an Batman-Zeichner Greg Capullo oder Todd McFarlane, an Alex Ross, an Cover für Korn und Anthrax, ein Video für Pearl Jam und den Spawn-Soundtrack mit Songs von Metallica, The Prodigy und Slayer. Bekommen sie das im deutschsprachigen Raum schwerer zusammen, Musik und Comics?

Das betrifft ja eher die Leser und weniger die Verlage. Die Verbindung namhafter Pop-Bands mit Comics. Da tut sich in Deutschland ja auch einiges. Ich denke da an Projekte des Avant-Verlages. Wir schauen auf die Leser als Zielgruppe und wir denken, wer sich für Musik interessiert, der interessiert sich auch für Comics.

Manche Verbindung kann ich nur schwer nachvollziehen, etwa die Verbindung Rocker und Musik, die in der Reihe „Hannibal Crime“ Ausdruck findet. Sicher, es gab Verbindungen zwischen den Rolling Stones und Rockern, in den USA erscheint ein Comic zu „Sons of Anarchy“, ist das Thema Comics für Hannibal etwas ähnliches wie „Hannibal Crime“?

„Hannibal Crime“ war ein Wunsch der Verlegerin. Wenn wir zurückdenken an Filme wie „Easy Rider“ dann gab es dort diese Verbindung zur Musik. Rockergangs, die stark ins Kriminelle hineingehen. Aber für Comics werden wir keine eigene Marke einführen.

Was können sie zum Buch über Shuster und Siegel verraten? Wann erscheint es?

Im April 2014.

Wieder als Softcover?

Das steht noch nicht fest.

Enthält es mehr Illustrationen als das Morrison-Buch?

Ja. Es werden viele Cover abgebildet.

Gab es denn Promo-Termine mit Grant Morrison für Deutschland?

Es war ein Interview angedacht. Erst für eine große Zeitschrift. Dann wiederum für deren Kinder-Ableger.

Grant Morrison für Kinder? Weil Comics in der Schublade Asterix und Kinderlektüre stecken?

Es lief da hin und her. Und letzten Endes war er gerade schwer greifbar, er pendelt zwischen Schottland und den USA.

Haben sie ihn persönlich kennengelernt?

Nein. Wir hatten keinen direkten Kontakt. Das wird europaweit über eine Agentur vermittelt. Aber hätte es sich ergeben, dann hätte ich sehr gerne mit ihm geredet. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich ihn verstehe, wenn er spricht (lacht).

Der schottische Akzent ist immer etwas schwierig zu verstehen. Zurück zu ihnen: Lesen sie selbst aktuell Comics?

Ja, selbstverständlich.

Welches sind ihre Top 3 Comics 2013?

Jetzt komme ich durch den Messestress nicht auf die Titel.(Überlegt). Marvel Now! (Überlegt). Spider-Man. Und natürlich die Batman-Geschichten. Ich erinnere mich an die Red Hood Gang. Das war mit Batman, oder?

Ja.

Genau. Das waren meine Favoriten.

Also sind sie eher bei den Superhelden zu Hause?

Ja. Gerne auch bei den aktuellen. Ich finde da sind gute Entwicklungen dabei. Ich finde es toll, dass die Geschichten wieder neu und von Anfang an erzählt wurden.

Was wären neben Alan Moore weitere mögliche Themen für Bücher aus dem Bereich Comics bei Hannibal?

(Überlegt). Da muss ich passen... Ich hatte überlegt, etwas mit den Franzosen zu machen. Joann Sfar, der bei Avant erscheint, ist interessant. Es gibt da spannende Entwicklungen. Die Kooperation Comics und Musik mit der Band „Rotfront“ könnte ein Thema sein. Sfar hat mich sehr beeindruckt. Was er macht ist sehr stark künstlerisch.
Interview mit dem Hannibal Verlag & Gewinnspiel Grant Morrison Superhelden
Es gibt diese teils strikte Trennung Comics und Graphic Novels...

Ja. Auch um dieses vermeintliche Billigimage der Comics loszuwerden und besser im Buchhandel unterzukommen, wird der Begriff Graphic Novels verwendet. Ich mag da keinen großen Unterschied erkennen. Ist eine Graphic Novel erzählerischer und literarischer? Und ein Comic nicht?Etwa ein Marvel-Comic? Da würde ich nicht drüber urteilen wollen, oder würden sie? Ich glaube das ist eine reine Marketinggeschichte.

Vielen Dank für das Gespräch!


Gewinnspiel

Wir verlosen drei Exemplare von Grant Morrisons Sachbuch „ Superhelden – Was wir Menschen von Superman, Batman, Wonder Woman & Co. lernen können“. Dazu bitte die folgende Frage beantworten: Wie wird ein berühmter Schurke in einer Anstalt, die der Graphic Novel von Grant Morrison auch ihren Namen gab, von seinem Hang therapiert, die Welt in nur zwei Pole einzuteilen? Antwort bitte an unsere Gewinnspieladresse Das Spiel läuft bis zum 15. November 2013.


(c)opyright Fotos: Stefan Svik 2013

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