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Ein Interview mit Nichtlustig-Autor Joscha Sauer :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
24.04.2024, 21:40 Uhr
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geschrieben von M.Hüster am Freitag, 14. Oktober 2011 (2886 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
(*)

Lemminge, Yetis & Co.


Leseprobe aus dem neuen ZACK #148

Das Interview führte Michael Hüster


Joscha SauerJoscha Sauer (Jahrgang 1978) gehört mit seinen NICHTLUSTIG-Cartoons zu den erfolgreichsten Cartoonisten Deutschlands. Seit 2000 zeichnet er Cartoons, die auf www.nichtlustig.de sowie in mehreren Nichtlustig-Büchern zu lesen sind. Außerdem gibt es die Nichtlustig-Figuren auf vielen Merchandise-Produkten. Inzwischen ist NICHTLUSTIG eine Bestseller-Serie mit über 1 Million verkauften Exemplaren. Joscha hat bisher mehr als 1100 Cartoons veröffentlich.

In seinen thematisch wechselnden Cartoons ist über die Jahre ein kleiner Kosmos fester Figuren herangewachsen. Da gibt es ungeschickte Clowns, Bären, bunte Hühner, Zebras, Jedi-Hunde, Lemminge, dämliche Schafe, Igel, spuckende Lamas, Yetis, Außerirdische, Vampire, einen NF - 700 - Killerroboter, diverse Monster, den Tod und den Pudel das Todes, größenwahnsinnige Kinder, Giraffen, einen Wandbewohner namens Riebmann, Tintenfisch-Zombies, hysterische Eichhörnchen, kleptomanische Goldfische und viele weitere Figuren.
Joscha Sauer
Die Nichtlustig-Cartoons kann man nicht beschreiben, die muss man einfach gesehen und gelesen haben. Nicht selten erweist sich der Autor als Meister des schwarzen Humors.



Wie entstanden die Nichtlustig-Figuren?

Die Figuren haben sich organisch entwickelt. Der Stamm war nicht vorher da. Ich habe einfach angefangen und meist waren das Gags, die noch nicht einmal eine Pointe hatten.
Es war einfach nur seltsam. Mein Ansatz war einfach nur, mich auszuprobieren. Es war natürlich toll, diesen Namen Nichtlustig zu haben. Am Anfang natürlich ohne großes Publikum. Es waren nur ein paar Leute, die auf die Seite geschaut haben. Erst mit der Zeit hat sich so ein bestimmter Humor eingeschlichen, wo ich gemerkt habe, o. k. - das ist das was ich machen will. Zum anderen haben sich die Figuren entwickelt. Ich habe z.B. erst so nach einem halben Jahr einen Lemming-Cartoon gemacht. Ich habe nie darüber nachgedacht, dass mich die Figuren weiter begleiten und sich entwickeln werden. Dann habe ich bemerkt: da kannst du noch einen Cartoon draus machen und noch einen usw.



Wie bist du auf den Titel Nichtlustig gekommen?

Das war eine Fünf-Minuten-Schnapsidee. Ich habe einfach im Internet geschaut, was noch frei ist und habe überlegt: was willst du auf dieser Seite machen? Das sollten Cartoons sein und so dachte ich über einen Titel nach, der in Richtung Humor geht. Und da ich schon immer den Kontrast interessant fand, etwas Ironisches zu machen, bot sich für eine Seite, die sich mit Humor beschäftigen sollte, etwas an, was ins Gegenteil geht. So kam ich auf den Titel Nichtlustig. Der Titel hat so einen Irritationsmoment. Und nach 11 Jahren bin ich damit immer noch befasst. Irgendwas scheint funktioniert zu haben (lacht).


Wie bist du beim Carlsen-Verlag gelandet?

Relativ unspektakulär. Ich bin mit ganz vielen Demomappen von mir 2000 zur Frankfurter Buchmesse gefahren und habe versucht, diese bei allen Leuten, die mit Comics oder Cartoons zu tun hatten, an den Mann zu bringen. Und ich habe ganz schüchtern versucht, mit irgendwelchen Leuten auf der Buchmesse zu reden. Teilweise habe ich meine Sachen auch an Zeitschriften geschickt. Ich habe halt versucht, meine Sachen zu präsentieren. Ich habe also nicht darauf gewartet, dass irgendwelche Leute zu mir kommen, sondern ich habe mich immer bemüht, meine Sachen den Leuten zu zeigen. Und trotzdem gab es nur Absagen. Auch von Carlsen.
Erst im zweiten Jahren 2001, als ich erneut über die Buchmesse gegangen bin und wieder Demomappen verteilt habe, lernte ich Ralph Ruthe kennen. Der hat mich dann noch mal bei Carlsen vorgestellt und an Joachim Kaps verwiesen. Jo Kaps hat sich angeschaut, was ich gemacht habe, hat die Demomappe mitgenommen und sich drei Monate später bei mir gemeldet, als ich schon gar nicht mehr damit gerechnet habe. Das war ganz am Anfang des Jahres 2002. Er hat mir unglaublich angenehm und toll angeboten etwas zu machen und hat mir alle Möglichkeiten offen gelassen. Infrage kam Nichtlustig, was komplett Neues oder eine Mixtur aus beidem. Meine Ideen fand er gut. Daraus ist in einem Gespräch dann relativ schnell ein Konzept entstanden, das ich machen wollte.
Es gab aber trotzdem noch Kämpfe, weil ich mit einigen Traditionen im deutschen Cartoonbereich ein bisschen brechen wollte. Es ging um die Masse der Cartoons in einem Buch. Ich mag keine Bücher, die ich in der Buchhandlung im Stehen komplett durchlesen kann und dann wieder zurückstelle. Also nur immer ein Cartoon pro Seite. Das habe ich in einer Viertelstunde durch. Warum sollte ich es dann noch kaufen? Da habe ich von vornherein gesagt, dass ich will, dass die Leute für ihr Geld auch einen Haufen Cartoons bekommen, wo sie das Gefühl haben, eine wertige Gegenleistung bekommen zu haben.

Joscha Sauer

Wie entstehen deine Cartoon-Ideen? Gibt es ein Notizbuch für geniale Einfälle?


Ja, genau. Es gibt ein Notizbuch. Da landet alles möglich drin. Da landen auch Skizzen drin und Ideen für die Webseite. Teilweise auch Stichworte für Ideen, teilweise auch komplette Skizzen für Cartoons. Das Buch ist eine große Ideensammlung.
Teilweise entstehen meine Ideen auch spontan. Ich setze mich dann hin, nehme mir ein Blatt Papier und los geht es mit dem Cartoon. Es gibt nicht den einen festen Weg.
Meine Ideen sind dabei nicht spürbar durch den Alltag beeinflusst, da ich in den seltensten Fällen mit Alltagssituationen arbeite. Die Ideen sind schon ein wenig surrealer und seltsamer. Im Grunde meines Herzens bin ich doch oft so ein kleiner Nerd, weil ich mich mit Zeitreisefilmen beschäftige und schwarzem Humor.


Von Nichtlustig gibt es jede Menge Merchandise-Produkte (z. B. Cartoon-Bücher, T-Shirts, Becher, Spiele, Puzzles und Figuren). Sind das alles deine Produkt-Ideen?


Joscha Sauer Das sind alles meine Ideen. Da bin ich auch sehr hinterher, dass das alles von mir abgenickt wird. Ich habe vor dreieinhalb Jahren mit Matze Vogel, mit dem ich die Homepage betreibe, eine GbR gegründet, die dafür zuständig ist, Merchandise-Produkte zu produzieren. Wir haben in den letzten Jahren erstmal Erfahrungen gesammelt und mit unseren kleineren finanziellen Mitteln versucht, etwas aufzubauen. Das hat bisher alles sehr gut funktioniert.

Dennoch habe ich mich entschieden, ab diesem Jahr mit einer größeren Lizenzagentur zusammenzuarbeiten, weil es einfach bestimmte Bereiche gibt, in die man als Kleinbetrieb nicht hineinkommt oder finanziell nicht stemmen kann, z.B. die Ausweitung des Vertriebs auf Buchhandlungen und Geschenkläden.


Gibt es Nichtlustig auch im Ausland?

Ja. Aber das ist von den Zahlen her leider eher unbedeutend: es gibt Nichtlustig auf spanisch, italienisch und auf russisch.



Das komplette Interview gibt es in ZACK 148
ZACK 148



Mehr Antworten von Joscha Sauer gibt's aber auch hier



(c) der Fotos Joscha Sauer

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