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Interview mit Gerhard Seyfried :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
23.04.2024, 20:59 Uhr
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geschrieben von Maqz am Sonntag, 23. August 1998 (8665 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
(*)

Der Seyfried 1998


Von G. Seyfried für die CRS
CRS: Ich hab mit Freuden gesehen, dass Du endlich wieder einen Comic gemacht hast. Aber Du hast auch vorher schon Comics gemacht, mit Ziska zusammen. Was waren das für Comics?

Gerhard Seyfried: Mit Ziska zusammen hab ick "Future Subjunkies" und "Space Bastards" gemacht, die bei Rotbuch raus kamen und dann hat jeder seinen eigenen Band gemacht und jetzt arbeiten wir zusammen an einem neuen Band, der wahrscheinlich im Frühjahr raus kommt.
CRS: Aber vor dieser Arbeit hast Du doch eine große Pause gemacht, oder arbeitest Du kontinuierlich durch?
GS: Es ging immer kontinuierlich durch. Ich hab alle zwei Jahre spätestens wat jemacht. Das waren mal drei oder vier und einmal nur eins.
CRS: Ich habe Dich eigentlich zum ersten mal bewußt gesehen, als ich in meiner Schülerzeitungszeit layoutet habe. Ich vermute mal, dass Deine Zeichnungen für die meisten Schülerzeitungen in der Republik verwendet wurden. Bedeutet das etwas für Dich, dass Du wohl der meistkopierte Schülerzeitungslayout-Zeichner Deutschlands bist?
GS: Ick weiß nicht ob das heute noch so ist. Aber damals... Ja gut, das hat mich auf jeden Fall bekannt gemacht ... nehm ich an. Also das ist ja ne großartige Verbreitung gewesen dann. Das hat keen Geld gebracht natürlich, weil das natürlich alles Leute waren, die keen Geld hatten, so wie wir ooch. Also war das o.k.
CRS: Aus der damaligen Zeit sind mir vor allem die ganzen MVV-Schwarzfahrer-Geschichten in Erinnerung geblieben und die vielen Rotbuch-Sachen, die erschienen sind. Wie war das finanziell bei Dir, weil wir gerade vom Geld reden: hat das Dich reich gemacht? Oder warst Du die meiste Zeit Illustrator und das war eigentlich nur eine Bewerbungsmappe, die halt als Comic herausgekommen ist?
GS: Nee! Reich hat es mich nie jemacht. Also ick kann o.k. davon leben, so würd ick das mal ausdrücken. He, He... Is nix drin mit Reichtum oder Auto oder Haus oder sowas.
CRS: Aber du kannst davon leben und machst nichts anderes.
GS: Ja, Ja ich bin hauptberuflich Comiczeichner! Natürlich, ja!
CRS: Und was sagen Leute, die Dich kennenlernen und deinen Namen noch nicht kennen?
GS: Ick steh ja nicht auf der Straße rum und sag : "Ey, ick bin Comiczeichner" und lern so Leute kennen. Das is ein Erlebnis, das kenn ick gar nicht. Meine Freunde wissen, dass ick das bin. Ick wees es inzwischen ooch! Ick wie? Erst seit zehn Jahren, dass das mein Beruf ist, obwohl ick es seit dreissig Jahren mache! Aber ick hab eigentlich nie drüber nachgedacht.
G. Seyfried
CRS: Warum?
GS: Na ja, ick hab einfach so gezeichnet und mir dann alle Möglichkeiten offen gelassen. Und dann hab ich mir gedacht: "Jetzt lebste schon zwanzig Jahre davon. Das scheint dein Beruf zu sein!" (lacht)
CRS: Du warst in München und jetzt in Berlin, ist das richtig?
GS: Ja, ich bin in München geboren und lebe jetzt in Berlin, seit 76.
CRS: Wo siehst Du den Unterschied zwischen den beiden Städten? War München damals so konservativ und Berlin diese Spontistadt, so wie Du sie gezeichnet hast?
GS: Völlig daneben! Alles purer Zufall. Ick bin aus Zufall nach Berlin gezogen, weil in München mußt' ich aus dem Zimmer raus und in Berlin bei einem Bekannten war gerade eins frei; so kam ick nach Berlin. Alles völliger Zufall!
CRS: ...und die Inspiration? Sind Dir die Städte eigentlich egal gewesen und alles hat sich in Deinem Kopf abgespielt?
GS: Ja, Inspiration ... auch ein Wort mit dem ich selten Tennis spiele. Inspiration... Gut das war was anderes. München kannt' ick dann. Das war o.k. Und dann war's erste Mal 'ne neue Stadt und dann hat ick schon ein Wow-Erlebnis gehabt in Berlin. Ist ja schon großstadtmäßiger angelegt, so kaputt et ooch is.
CRS: Und hattest Du damals als Bayer Schwierigkeiten in Berlin?
GS: Ach wo, ach wo. Es gibt gar keene Berliner in Berlin. Das macht es einfach! Die meisten sind Schwaben. (lacht) Schwaben, Japaner, Sachsen.
CRS: Du hast ja jetzt etwas resümiert in "Trau keinem
über 30!" (bei Carlsen
erschienen)
Cover: Trau Keinem...

GS: Ja richtig!
CRS: Ich hatte immer den Eindruck, das war ein bitterer ironischer kleiner Rückblick auf die 68er Bewegung und hatte das Gefühl, dass alle Beteiligten etwas enttäuscht sind und nicht mehr dazu stehen, was sie damals gemacht haben oder fanden es eher lustig oder lächerlich, was sie damals gedacht oder gemacht haben. Siehst Du das auch so?
GS: Nö, das war einfach so und das wars!
CRS: Das wars einfach so und das wars!
GS: Ja, es war o.k. Ick weiß net ... Ick weiß, dass es immer heißt, die Leute betrachten Vergangenes mit Bitterkeit und so. Das tun alle Generationen irgendwie! Die Zeit entschwindet, in der man jung und hübsch war! Aber ick hab keine Probleme mit damals. Ick bin froh, dass ich alles mit heiler Haut überstanden habe und spannend wars und dufte!
CRS: Wie siehst Du selber das Album mit den verschiedenen Zeichnern?
GS: Toll, find ich echt gut!
CRS: Welche Geschichte fandest Du am besten?
GS: Oh, das is schwer, jetzt sich da einen herauszupicken. Hansi Kiefersauer gefiel mir sehr gut, weil ick nen bayrischen Draht zu ihm hab. Das gefiel mir sehr gut. Vor allem wegen der Musik auch! Aber es sind zuviele um da jetzt irgendwie ... Aber ich finds ein gelungenes Buch!
CRS: Meinst Du, dass das jetzt eine einmalige Sache war oder bist Du der Meinung, dass da jetzt noch mehr gemacht werden sollte. Revival der 68er?
GS: Ach, das wird jetzt eh durchgenudelt und durchgeknutscht bis nix mehr rauskommt. Was solls. Das ist eben ein Beitrag dazu und ick glaube, ick habs ganz gut ausgedrückt, wie ick es sehe!
CRS: Und wie siehst Du dein neues Album? Wird das mit Ziska in derselben Richtung fortgesetzt, wie ihr es schon gemacht habt, oder völlig anders?
GS: Nee, was jetzt passiert, ist dass ick mit Ziska auf einen Kurs einschwenke, der besteht zur Hälfte aus dem klassischen Seyfried, wird aber irgendwie verschmolzen mit "Space Bastard"-Sachen. Das ist jetzt schwer zu erklären. Da muß man wirklich warten, bis das rauskommt. Aber ich glaub es wird toll und das beste, was wir je gemacht haben!
CRS: Ja das ist ja schon mal zuversichtlich!
GS: Ja, ja, es ist ja auch ein dickes Buch mit 63 Seiten. Das wissen wir alles schon, nur wie es heißt wissen wir noch nicht. Dazu ist es noch ein bissel zu früh.
Hey! Wir sind noch nicht fertig!
Was hält Seyfried von der Heftchenwelle? Seyfried in die Politik? Wann war die Polizei das letzte Mal bei ihm im Haus und wieso?
Weiter geht's im zweiten Teil des Interviews!


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