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geschrieben von Maqz am
Donnerstag, 01. August 2024
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Ein hundertseitiges Stellengesuch
Mit einem lapidaren „Veränderungen gehören zum Leben“ eröffnet Gerhard Förster in seinem Vorwort die 249te Ausgabe: „Dennoch will ich mit Sprechblase 250 aufhören“. Was folgt, ist nicht nur eine kurze Erklärung der Beweggründe („…weil ich neue Herausforderungen suche.“), sondern auch eine Chefredakteurs-Stellenanzeige inklusive Anforderungsprofil (s.u.). Wer also das Magazin Die Sprechblase (bzw. „Die wunderbare Welt der Comics“) ab Ausgabe #251 leiten möchte, der melde sich bitte unter bsv-friedrich@t-online.de.
Bis dahin kann die Ausgabe Nr. 249 mit Gerhard Förster als (noch) Chefredakteur wieder einmal hohe Maßstäbe in Sachen qualitativen Comicjournalismus setzen.
Gestartet wird die Ausgabe mit einem launigen Förster/Wolf-Comic mit dem Titel „Gespenster Geschichten 2.0“, u.a. mit einigen Seitenhieben auf die Political Correctness. Die große Titelstory über Modesty Blaise begeistert den interessierten Leser wieder mit allerlei Fakten plus den dazugehörigen aufschlussreichen und nicht weniger mannigfaltigen Abbildungen. Als Zugabe folgen drei Seiten Origin-Story „Modesty Blaise – Wie alles begann“. Da bleiben keine Augen trocken und keine Wünsche offen!
Nach einem langsamen Durchblättern des gewohnten Magazins im Magazin („Harry“) mit seinen vielen Kurz-Reviews, News („Querbeet“) und Spezialthemen („Generation Lehning“, „Bastei Freunde“, „Blattgolds ZACK Edition“, „Zauberstern News“) folgt der für mich (Alter weißer Mann!) persönlich interessanteste Beitrag: „Die erstaunliche Wandlung von Vandersteens WASTL“. Das klingt nicht nur nach Jugend-Nostalgie, das ist eine pure Comic-Zeitmaschine für mich in die 200er Felix Ausgaben, die ich dereinst auf dem Flohmarkt gefunden, verschlungen und (blöderweise) weiterverkauft habe. Nach acht Seiten Wastl folgen sieben lesenswerte Seiten Interview mit Ludwig Fischer (Fix und Foxi-Zeichner). Nach so viel Massen-Comic-Input fallen meine groß gesteckten Erwartungen zu den im Inhaltsverzeichnis angekündigten Artikeln „Das Comeback von MAX & Luzie“ (1 ½ Seiten) und vor allem „100 Jahre Franquin“ (½ Seite) leider hinten runter. Ok, sofort komm ich mir wie einer dieser quengeligen Comic-Nerds vor, die nicht nur alles umsonst haben möchten, sondern auch reichlich und sofort! ;-)
Erfreulich dann der Nachtrag zum opulenten Kelly Jones-Artikel aus der Nummer 248 mit dem verheißungsvollen Titel: „Kelly Jones ohne Batman“. Danach folgt ab Seite 66 bis S. 96 alles, was einem Western-Fan das Herz höher schlagen lässt: Der Abschluss des Comics „Blut auf der Prärie“ plus diverse Faktenchecks und Hintergrundinformationen zum Thema Little Bighorn (stark bebildert!).
In der Leserbrief-Abteilung am Ende findet sich noch ein Hinweis für alle Liebhaber des „Meuterei auf der Bounty“-Artikels (SB 248). Der war so lang, dass es nicht alles ins letzte Heft geschafft hat, sodass man sich vom Verlag die Langfassung kostenlos via Mail zuschicken lassen kann. Ein schöner Service!
Ein kurzer Streifzug durch einzelne Comic-Foren hat gezeigt, dass viele Leser der Ankündigung Försters zuerst einmal geschockt gegenüberstehen, jedoch danach voll des Lobes seine Leistungen in den letzten 16 Jahren als SB-Chefredakteur anerkennen. Die „Modernisierung“ des Magazins half viele Leser (trotz diverser Veröffentlichungs-Verzögerungen) bei der Stange zu halten. Ich hoffe, die Jubiläumsausgabe #250 wird mindestens so gut wie die aktuelle #249 und eine Inspiration für jeden, der sich jetzt überlegt, den Chef-Job zu übernehmen. Viel Erfolg!
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