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Ausstellungseröffnung in Hannover Deutschsprachige Comics von Wilhelm Busch bis heute :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
24.04.2024, 02:49 Uhr
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geschrieben von StefanS am Samstag, 15. Februar 2014 (1586 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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Ein ganzes Museum voller Comics und Originalseiten!


Wilhelm BuschDas Wilhelm Busch Museum in Hannover zeigt vom 16. Februar bis zum 27. April 2014 eine Ausstellung mit zahlreichen Originalcomicseiten von Wilhelm Busch bis zu Volker Reiche, Timo Würz und Flix. Die Bandbreite geht von Tageszeitungsstrips und Comics über Graphic Novels bis zu Mangas. Es gibt Zeichnungen von deutschsprachigen Künstlern für die Ducks und für Marvel Comics, es gibt Werke aus dem Untergrund, stille Perlen und internationale Bestseller - die vielfältige Welt der deutschen Comics. Auffällig viele, der Ort verpflichtet wohl, Werke stammen von Preisträgern des Max-und-Moritz-Preises. Auf zwei Etagen finden sich Comics von Walter Moers, Reinhard Kleist, e.o. plauen, Manfred Schmidt, Rolf Kauka, Hansrudi Wäscher, Ralf König und vielen weiteren.

Künstler unter 30 sind dabei Mangelware und wo sind Werke von Felix Mertikat, Levin Kurio und Joscha Sauer? Tatsächlich sind alle Wände dicht behängt. Eine Auswahl musste getroffen werden. Brösel ist dabei, manch junger Mangaka hingegen zeichnet möglicherweise gar nicht mehr auf Papier und hat auch nicht unbedingt den Ehrgeiz in einem Museum ausgestellt zu werden, wie am Rande zu hören war. Das Gros der aktuellen Werke stammt von den mittleren bis älteren Jahrgängen – wie im übrigen auch die Besucher der Pressekonferenz. Nur eine Frau, wohl Anfang 20, steht mit einem Mikrofon eines Lokalradiosenders im Ausstellungsraum. „Es sind noch so viele Werke jüngerer Künstler dabei“ sagt jemand nach der öffentlichen Begrüßung. „Was ist jung, 30?“ fragt daraufhin ein grauhaariger Mann. „Das ist doch nicht jung. Jung ist 23“ bekommt er zur Antwort. Möglicherweise sind das eben genau die beiden großen Gruppen der Comicleser beziehungsweise der Comickäufer: die bis 25-jährigen und dann wiederum die über 40-jährigen. So zumindest der Eindruck den Besuche in Comicshops mitunter vermitteln. Ob die Ausstellung beide Gruppen (so diese These denn überhaupt stimmt) gleichermaßen gut bedient?
Wilhelm BuschPressekonferenz am 14.2.2014 im Museum in Hannover
Die Pressekonferenz am Vormittag beginnt Museumsdirektorin Dr. Gisela Vetter-Liebenow mit einer Geschichte, die jedem (Comic-)Künstler Mut machen dürfte: 1864 beendete Wilhelm Busch (* 15. April 1832 in Wiedensahl; † 9. Januar 1908 in Mechtshausen) „Max und Moritz“. Im Vorjahr hatte sein Verleger Buschs Bilderpossen veröffentlicht. Sie waren wenig erfolgreich und der Verleger fürchtete einen weiteren „Flop“, so Vetter-Liebenow. Der Künstler fand einen anderen Verlag. 1865 erschien das Werk und wurde nach anfänglicher Kritik, etwa von pädagogischer Seite, in den folgenden Jahrzehnten zum großen Erfolg. Und das sprach sich auch in den USA herum. Dort suchte Verleger und Konkurrent von Joseph Pulitzer (auch József Pulitzer, * 10. April 1847 in Makó, Ungarn; † 29. Oktober 1911 in Charleston, South Carolina) William Randolph Hearst (* 29. April 1863 in San Francisco; † 14. August 1951 in Beverly Hills) einen attraktiven Comicstrip für seine Zeitungen, was zu den „Katzenjammerkids“ eines deutschen Zeichners führte. Auch diese finden sich in der Ausstellung. „Streich auf Streich – 150 Jahre Max und Moritz. Deutschsprachige Comics von Wilhelm Busch bis heute“ führt uns durchs Kaiserreich (die in Vorgängerausstellung zur Zeit vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges näher beleuchtet wurde), durch die Weimarer Republik, über die NS-Zeit, in die BRD mit „Fix und Foxi“ und in die DDR zu den „Abrafaxen“. Vetter-Liebenow weist auf das erste deutsche Micky Maus-Heft vom 29. August 1951 hin, bei dem gerade kürzlich mit Jan Gulbransson ein deutscher Zeichner und Autor die Ducks in die Schweiz, Deutschland und nach Österreich holen durfte. In Austria erschienen im übrigen auch die „Schundhefterln“ von Gerhard Haderer, wie Vetter-Liebenow anmerkt. Weitere Namen, aus ihrer Rede an die Pressevertreter sind beispielsweise Anke Feuchtenberger, Ralf König, Gerhard Seyfried, Brösel und Otto Waalkes – Fragen dazu blieben nach der Rede aus, den Vertretern der örtlichen privaten und öffentlich-rechtlichen Sender waren diese Namen wohl geläufig.
Wilhelm BuschJimmy das Gummipferd
Es finden sich einige Bildschirme im Museum, die in kurzen Filmen informieren. Vom Museumsshop, in dem aktuelle, deutsche Comics verkauft werden, geht es in den ersten Ausstellungsraum. Dieser widmet sich ausschließlich den Werken von Wilhelm Busch. Dort finden sich zwar Originalseiten, aber dann doch nicht ganz die Original – da es zu Buschs Zeiten keine heutigen Kopierverfahren gab.
Wilhelm BuschUnmengen an Originalseiten auf zwei Etagen
Vor dem Druck auf Papier standen die geschnitzten Druckformen – welche das Museum zwar besitzt, allerdings nicht ausstellt. In diesem Fall sind eben diese das Original. Nun fragt sich mancher, ob den eine Erstauflage eines Comics ein „Original“ ist oder ob die (nicht kolorierte) Seite des Zeichners das eigentliche „Original“ ist – die Macher der Ausstellung nutzten die Zeichnungen und nicht die fertigen Comics als Synonym für Originalcomic.
Wilhelm BuschWurde namentlich in der Pressekonferenz erwähnt: Das kleine Arschloch
Im folgenden Raum des Erdgeschosses finden sich Zeitungscomics aus den Jahren um 1900 und Werke bis hinein in die 1960er Jahre. In der ersten Etage geht es weiter mit der Zeit ab 1970. Von den Vitrinen abgesehen dominieren die gerahmten Originalcomicseiten an den Wänden die Ausstellung. Raum zum Verweilen, Sitzgelegenheiten, interaktive Elemente oder auffällige Exponate wie die Knatterton-Maske, die Pickelhaube oder das Winnetou-Kostüm fehlen dieses mal. Hier wären Pappaufsteller mit Donald Duck oder so eine liebevolle Wanddekoration wie bei Nick Knatterton denkbar gewesen. Um so etwas zu ermöglichen braucht es wohl auch Geld. Thomas Koch, der Vorsitzende des Museums-Fördervereins, nutzte die Gelegenheit und warb bei der Pressekonferenz mit Witz und Elan für neue Förderer. Anna Mohr, stellte solche Förderung zur Verfügung und freute sich, dass die aktuelle Ausstellung sich an „Kinder, nicht nur als Museumsbesucher von morgen, sondern als Museumsbesucher von heute“ wende. Gisela Vetter-Liebenow erinnerte an die Ausstellung 2013 für Manfred Schmidt und dessen Nick Knatterton „die eine der am besten besuchten Ausstellungen war“. Aktuell treffen Werke des Simplicissimus (Olaf Gulbransson) mit den Ducks in Deutschland (von Olafs Enkel Jan Gulbransson) von 2012 aufeinander.
Wilhelm BuschAuch NS-Comics gab es
Je weiter wir in die Jetztzeit kommen um so mehr Künstlerinnen werden es: Isabel Kreitz und Olivia Vieweg sind etwa dabei – die große Mehrheit der Exponate stammt allerdings von Männern. Es ist genug für Alt und Jung, für Gelegenheitsleser von „Werner“ und „Ottifanten“ bis hin zu seltenen Fundstücken für Experten dabei. Neben einem „Max und Moritz“- Holzschnittdruck von 1865 finden sich gleich einige Meter weiter die US-Comics The Katzenjammer Kids in deutscher Variation des Zeichners Rudolph Dirks aus Schleswig-Holstein. Und neben so vielen Klassikern und feinsten Schätzen ist auch noch Platz für etwas Unbekümmertheit und Anarchie und so schafft es auch Walter Moers berühmte Figur in die Pressekonferenz, als Dr. Vetter-Liebenow darauf hinweist, dass auch „das kleine Arschloch“ Teil der Ausstellung ist.

Ein Katalog zur Ausstellung ist geplant, aber derzeit noch nicht erhältlich.

Wilhelm BuschHätte gerne mehr an Comix sein dürfen – ein Blick abseits der gewohnten Pfade lohnt immer!

Eine stilvoll präsentierte, umfangreiche Comicsammlung. So macht ein Museumsbesuch Spaß und so werden Comics gebührend gewürdigt. Wer sich wirklich für Comics interessiert sollte diese Ausstellung keinesfalls verpassen!

Die Ausstellung wird am 15.2.2014 um 19 Uhr von Museumsdirektorin Dr. Gisela Vetter-Liebenow eröffnet, inklusive einer Einführung von Professor Dr. Dietrich Grünewald.

Am Sonntag, dem 16. Februar 2014 wird ein Museumsfest gefeiert. Ab 11 Uhr wird dabei etwa Felix Pestemer seine Zeichenkünste demonstrieren.

Weitere Termine begleiten die Ausstellung (eine Auswahl):
Freitag, 21.2. 19:30 Uhr Table-Quiz mit Peter Düker
Mittwoch, 26.2. 15 Uhr Senioren Führung
Freitag, 28.2. 19:30 Uhr Poetry Slam
Sonntag, 2.3. 11:30 Uhr Kinderaktion
Samstag, 8.3. 12 Manga-Workshop für Fortgeschrittene (12 – 17 Jahre) mit Martina Peters
Samstag, 29.3. 12 Uhr Comic-Workshop für Kinder (8 – 12 Jahre) mit Bernhard Speh
Samstag, 12.4 & Sonntag, 13.4. 11 Uhr Graphic-Novel-Workshop (ab 16 Jahren) mit Titus Ackermann
Donnerstag, 24.4. 19:00 Uhr Lesung Ulli Lust

Wilhelm BuschSchöner Park, prachtvolles Gebäude, ergiebige Ausstellung!

Wer es nicht nach Hannover schafft: die Ausstellung soll auch nach Erlangen zum Comic Salon 2014 kommen.

Weitere Ausstellungen des Wilhelm Busch Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in diesem Jahr:

Loriot. Spätlese. 4.5. - 17.8.2014
Königliches Theater! Britische Karikaturen 16.5. - 5.10.2014
150 Jahre Max und Moritz Geschichte(n) in Bildern ab August 2014
Klassiker der Kinderbuchliteratur Oktober 2014 – Februar 2015


Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr
Eintritt: 4,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euo, Familien 10 Euro
Nahverkehr: Stadtbahn 4 und 5, Haltestelle Schneiderberg / Wilhelm-Busch-Museum

Wilhelm Busch Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst
Georgengarten
30167 Hannover
Telefon: +49 511 16 99 99 11
Telefax: +49 511 16 99 99 99
mail@karikatur-museum.de
www.karikatur-museum.de

Wilhelm BuschDonaldisten bekommen auch etwas geboten, Mangaleser und Superheldenfreunde und Graphic Novel Kenner ebenfalls

(c)opyright der Fotos: Stefan Svik 2014

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