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Benno Bonnet: Krimi-Comic aus Hannover :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
20.04.2024, 01:16 Uhr
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geschrieben von M.Hüster am Samstag, 15. September 2012 (4396 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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Ligne Claire allemande


Michael Hüster sprach mit Andreas Tolxdorf über die beiden inzwischen erschienenen Alben „Grachten, Steine und Ganoven“ und „Tödliche Fracht“. Band 3-5 sind in Vorbereitung.
Benno Bonnet von Andreas TolxdorfAndreas Tolxdorf trat auf dem Comic Salon Erlangen 2010 erstmals als Comic-Autor in Erscheinung. Dort wurde ZACK auf ihn aufmerksam und präsentierte ein Interview mit dem Hannoveraner und den One-Pager Benno Bonnet „Querschläger“ in Ausgabe 1/2011 (139). Dieses Jahr hat er wie angekündigt den zweiten Band „Tödliche Fracht“ vorgelegt, für den er sich bei dem Szenario Unterstützung von SAMUEL MUND holte. Auch das zweite Album hinterlässt wieder ein wohliges Gefühl bei den Fans von TIM & STRUPPI, BLAKE & MORTIMER oder anderen franko-belgischen Klassikern dieser Stilrichtung. Und wie es sich gehört, gibt es auch Verweise zu Band 1, was neben der Hauptfigur eine dauerhafte Erweiterung des Personals erahnen lässt.

CRS: Wie entstand die Story-Idee zum Bennot-Bonnet-Comic?

Andreas Tolxdorf: Das war sehr komisch: Ich war mit meiner damaligen Freundin im Urlaub in Amsterdam. Auf dem Weg vom Campingplatz zur Bahn kamen wir an diesem alten, verrosteten Kahn vorbei, der auf der ersten Seite zu sehen ist. Ich machte mehrere Fotos und begann zu Hause erste Skizzen vom Schiff anzufertigen. Die Geschichte kam dann von alleine.

Benno Bonnet von Andreas Tolxdorf


CRS: Worum geht es im ersten Abenteuer „Grachten, Steine und Ganoven“?

Andreas Tolxdorf: Eigentlich geht es um einen Kunstraub, den Benno aufzuklären versucht. Doch er kann seine Neugier nicht zügeln, wird Zeuge eines weitaus schlimmeren Verbrechens und setzt alles daran, dieses aufzuklären.


CRS: … und im zweiten Abenteuer „Tödliche Fracht“?

Andreas Tolxdorf: Bei einem Zelturlaub in der Heide trifft Benno auf einen geheimnisvollen Unbekannten, der kurze Zeit darauf spurlos verschwindet. Aus Sorge nimmt Benno die Ermittlungen auf, die ihn nach Brüssel führen. Was er nicht weiß ist, dass er einem internationalem Fall von Korruption auf der Spur ist.


CRS: Zeichnerisch erinnert „Benno Bonnet“ stark an Hergés „Tim und Struppi“. Offensichtlich bist du eine Fan der „Ligne Claire“ …

Andreas Tolxdorf: „Die sieben Kristallkugeln“ war der erste "ernsthafte" Comic, den ich als Kind gelesen habe. Auf diesem Stil bin ich mehrere Jahre hängen geblieben, bis ich über Jeff Jordan auch eine Leidenschaft für die „École Marcinelle“ entwickelte. Tim und Struppi ist für mich aber immer am eindruckvollsten geblieben. Zeichnerisch bin ich daher auch am stärksten von Hergé beeinflusst.


CRS: Also ist die “Ligne Claire” dein Favorit…

Andreas Tolxdorf: Bei Comics erfüllt diese Stilrichtung absolut meine Auffassung für eine perfekte Bildsprache. Ich werde mit Sicherheit noch eine gewisse Zeit brauchen, um meinen Stil zu finden. Ich möchte ja niemanden kopieren, sondern aus meinen Einflüssen heraus etwas Eigenes kreieren.


CRS: Stand der „Personenstamm“ von Beginn an fest?

Andreas Tolxdorf: Es gab anfangs eigentlich nur Benno. Alle anderen Figuren habe ich in den Momenten entwickelt, als diese auftraten. Benno ist eine Weiterentwicklung einer älteren Figur von mir. Diese Figur hatte noch einen Weggefährten. Diesen habe ich bei Benno erstmal herausgelassen. Das heißt aber nicht, dass er unbedingt allein bleibt. Da ich vorhabe, eine Serie zu machen, lass ich mir da noch Gestaltungsmöglichkeiten offen.

Zack 139


CRS: Wie bist du an die Comic-Alben herangegangen (Dokumentation etc.)? Gab es Inspirationen durch Film und Fernsehen oder durch andere Comics?


Andreas Tolxdorf: In erster Linie haben mir z.B. bei Band 1 Fotos geholfen, die ich in Amsterdam gemacht habe. Ich bin auch noch einmal zur Nachrecherche nach Amsterdam gefahren, um z.B. ein reales Vorbild für die Hafenkneipe zu finden und Polizeimotorräder und andere Details zu fotografieren. Es sind aber auch Anspielungen auf James Bond und Columbo im Comic zu finden. Und natürlich auf Comics der 1950er und 1960er Jahre.



CRS: Wie war das bei Band 2? Da hast du ja ein immer wieder aktuelles Thema aufgegriffen. Spielten evtl. auch eigene Erfahrungen eine Rolle (Atommülltransport im Wendland)?


Andreas Tolxdorf: Dieses Thema beschäftigt mich tatsächlich seit einigen Jahren. Dass letztes Jahr das Thema Endlagerung und Atomausstieg so groß und aktuell wie nie war, ist Zufall gewesen. An dem Comic habe ich schon im Jahr zuvor gearbeitet. Die Idee stammt aber in erster Linie von Samuel Mund.


CRS: Wie hast du Aussehen und Charakter des Helden entwickelt? Hattest du ein Vorbild für Benno?

Andreas Tolxdorf: Mein Vorbild war eine Figur, die ich bereits 1994 entwickelt habe. Diese Figur heißt René Regé, ein Fotojournalist, der auf dem gesamten Globus seine Abenteuer erlebte. Diese Geschichten habe ich allesamt nie fertig gezeichnet. Benno ist fast derselbe Charakter, nur hat er eine Mütze auf dem Kopf, was zum Namen Benno „Bonnet“ führte.


CRS: Wie würdest du Benno Bonnet charakterisieren?

Andreas Tolxdorf: Benno ist ein sehr aufgeweckter bzw. neugieriger Kerl. Sein Mut könnte aber eher auf seine Neugierde und dem damit verbundenen Leichtsinn zurückzuführen sein. Er macht seine Arbeit am liebsten ohne die Mithilfe der Polizei und vertraut komplett auf seinen Spürsinn.



CRS: In „Tödliche Fracht“ spielen Teile des Albums in Hannover. Welche Ecken der Landeshauptstadt hast du abgebildet und gibt es das Haus mit dem Revolutionsschriftzug tatsächlich?

Andreas Tolxdorf: Ja. Das sind alles echte Vorbilder. Ich habe hauptsächlich Linden und die Nordstadt Hannovers in Szene gesetzt, weil dieses die alternativen Viertel sind. Benno ermittelt ja dieses mal in der alternativen bzw. autonomen Szene. Das Haus mit dem Revolutionsschriftzug gibt es genau so. Das ist das Sprengel-Gelände (Sturmglocke). Eines der letzten besetzten Häuser Hannovers.


CRS: Was bei Band 2 sofort als Änderung auffällt, ist der neue Schriftfond in den Sprechblasen. Hast du diesen selbst entwickelt?

Andreas Tolxdorf: Das ist wieder meine Handschrift. Doch dieses Mal hatte ich mehr Zeit, die Sprechblasen ordentlicher zu füllen als beim letzten Mal. Nur in einer kurzen Rückblende habe ich auf einen Font in Kleinschrift zurückgegriffen.

Benno Bonnet von Andreas Tolxdorf

CRS: Entstehen deine Alben noch klassisch als Originale auf Zeichenpapier? Wie ist der Entstehungsablauf?

Andreas Tolxdorf: Ich mache eigentlich nur noch Skribbels und grobe Skizzen auf Papier, und den Rest am PC (Inkung, Colorierung, Lettering). Das spart mir eine Menge Material und vor allem Zeit, weil ich nicht alles 2-3 mal zeichnen muss.



CRS: Du hast jetzt zwei Bände mit Benno vorgelegt. Wird es weitere Abenteuer mit deinem Helden geben?

Andreas Tolxdorf: Ja. Ich arbeite bereits am 3. Band. Da habe ich ein Drittel geschafft. Wie es aussieht, entwickelt sich Band 3 zu einem Doppelband, so dass ich den 4ten auch gleich nachlegen werde. Diese Abenteuer wachsen wieder allein auf meinem Mist. Worum es dieses Mal geht, verrate ich noch nicht, aber der Arbeitstitel des dritten Bandes ist „Balthazars Almanach“.

Auch der 5. Band ist schon in Vorbereitung. Da arbeitet ELIAS MUND schon heimlich im Hintergrund den Plot aus. Also… Benno Bonnet darf noch nicht in Rente.



CRS: Andreas, vielen Dank für deine interessanten Ausführungen über dein Comic-Projekt!




(c) der Abb.: Andreas Tolxdorf


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