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geschrieben von M.Behringer am
Donnerstag, 16. Februar 2012
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Außergewöhnliches SF-Abenteuer
 Hinter dem Pseudonym Leo verbirgt sich Luis Eduardo de Oliveira. Bei den Serien 'Kenya' (eine Alternativweltgeschichte) und 'Trent' (ein Western) hat Leo mit dem Autor Rodolphe zusammengearbeitet. In kompletter Eigenregie entstand seine erfolgreiche SF-Serie 'Aldebaran', die inzwischen um die zwei Zyklen 'Betelgeuze' und 'Antares' erweitert wurde. Epsilon hat nach 'Aldebaran' nun auch 'Betelgeuze' als Gesamtausgabe herausgebracht. Darin sind die fünf Einzelbände 'Der Planet', 'Die Überlebenden', 'Die Expedition', 'Die Höhlen' und 'Der Andere' enthalten.
Driss Shediac und Alexa Komarova haben unter anderem Kim Keller und Marc Sorensen auf dem Planeten Aldebaran ausgewählt, um diese in ihr Geheimnis um das fremdartige Wesen Mantrisse einzuweihen. Dadurch wurden die Beteiligten unsterblich. Nun sendet die Mantrisse Signale nach dem Planeten Betelgeuze. Da die Menschheit weiterhin auf der Suche nach bewohnbaren Planeten ist, wird ein Raumspähtrupp ausgesendet, um die Kolonisierungsmöglichkeit auszuloten. Der Planet ist besiedelt von monströsen Tieren und einer beeindruckenden Fauna. Kim soll feststellen, ob der Planet von intelligentem Leben bewohnt ist, denn in diesem Fall wäre eine Kolonisierung laut UN Charta untersagt. Es leben allerdings bereits erste Pioniere auf dem Planeten, die alles dafür tun, damit Kim kein intelligentes Leben als solches entdeckt.
Leo hat mit seinen SF-Zyklen ein unnachahmliches Universum erschaffen, das gleichzeitig realistisch und phantastisch wirkt. Realistisch sind die unaufgeregte Erzählweise und die menschliche Verhaltensweise seiner Charaktere, die jedoch manchmal sehr steif wirken und sehr offen und vielleicht zu reflektiert mit ihren Emotionen umgehen - aber vielleicht gehört das auch zur Zukunftsvision Leos und zudem gibt es auch hier noch die schlechten Charaktere. Das Abenteuer und die Spannung ergeben sich aus dem Zusammenprall mit eben jener fremden Welt, die es zu entdecken gilt. Daneben finden auch immer Zusammenstöße zwischen den Geschlechtern statt: Leo geizt nicht mit sexuellen Anspielungen und freizügigen Darstellungen – fast alle Beteiligten verlieben sich in jemanden.
Phantastisch erscheinen die einfallsreiche Flora und Fauna sowie die unserer Welt nachempfundenen Tierarten. Auch wenn die Charaktere manchmal etwas steif wirken, führt Leo einen überzeugenden Strich. Die Zeichnungen sind weder übervoll mit Details noch stark reduziert. Er findet ganz einfach die richtige Mischung. Dazu ergänzend kommen die leicht nuancierten Farben, die eher gedeckt als leuchtend wirken.
Leo ist mit dem 'Betelgeuze'-Zyklus ein überzeugendes und unterhaltsames Plädoyer für den humanen Umgang mit dem Fremden und der Natur gelungen. Das unvergleichbare Abenteuer zieht die Leser in den Bann, die unter Science Fiction keine Laserschwerter oder intergalaktische Raumschiffschlachten verstehen. Zwar kann der Band auch ohne Vorwissen von 'Aldebaran' gelesen werden, da es eine Einleitung gibt, aber empfehlenswert ist es doch. Der Sammelband enthält als Zusatzmaterial viele Skizzen und Entwürfe, Erläuterungen zu Technik, sämtliche Cover der Einzelbände und eine exklusive Kurzgeschichte.
Betelgeuze Gesamtausgabe
von Leo
Hardcover, 256 Seiten
Epsilon 2011
Am Besten kauft man sich das Band beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Die Betelgeuze Gesamtausgabe kann man auch gerne hier kaufen.
(c) der Abb.: Epsilon Verlag und Leo
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