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Serienmörder im Polizeimuseum in Hannover vorgestellt :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
24.04.2024, 16:56 Uhr
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geschrieben von Micha am Sonntag, 14. November 2010 (2742 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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Graphic Novel „Haarmann“


Graphic Novel „Haarmann“ im Polizeimuseum in Hannover vorgestellt Die Täter sind an den Tatort zurückgekehrt: Am Donnerstag, 4. November 2010 stellten Peer Meter (Szenario) und Isabell Kreitz (Zeichnungen) ihre Graphic Novel „Haarmann“ in Hannover, dem Ort der Handlung, vor. Als Veranstaltungsort hatte man das Polizeimuseum gewählt, besser gesagt, die Polizeigeschichtliche Sammlung Niedersachsen, in der auch einige Haarmann-Reliquien ausgestellt sind. Obwohl dieses Museum etwas abgelegen liegt, auf einem kleinen Industriegelände, so dass man passend zum schaurigen Sujet auch noch über einen langen, dunklen Parkplatz im trüben Novemberwetter gehen musste, erschienen weit über hundert Interessierte – die aufgestellten Sitze reichten man gerade so eben aus.

Durch den Abend führte Andreas C. Knigge, der viele interessante Äußerungen aus den Urhebern herausfragte. So erzählte Isabel Kreitz, dass sie für Seite aus „Haarmann“ etwa eineinhalb Tage benötige, was aber davon abhinge, „wie viele Ziegel ich da zeichnen muss.“ Die Bildrecherche habe ihr viel Spaß gemacht, da aber sehr wenig Material für die Gebäude zur Verfügung gestanden habe, habe sie auch Material aus anderen norddeutschen Städten verwendet. „Das wenige, was ich gefunden habe, war dafür sehr eindrücklich, besonders die Wohnsituation der damaligen Zeit.“

Graphic Novel „Haarmann“ im Polizeimuseum in Hannover vorgestellt

Peer Meter hob die Rolle Theodor Lessings hervor, ohne den die Polizei den Skandal in diesem Fall – Haarmann wurde trotz eindeutiger Anzeichen lange nicht behelligt, da er als Polizeispitzel arbeitete – wahrscheinlich erfolgreich hätte vertuschen können. So sind etwa sämtliche Prozessakten verschwunden, denn im Prozess waren ja viele Einzelheiten des Skandals ans Tageslicht gekommen. Auch habe Lessing das einzige brauchbare Sachbuch über den Fall geschrieben.
Zur Zusammenarbeit mit der Zeichnerin erzählt Meter, dass Kreitz' erste Frage gewesen sei: „Wird das ein Horror-Comic?“ Er denkt sich zwar viele Bilder aus im Bemühen, den Comic nicht zu textlastig werden zu lassen, beschreibe diese aber nicht detailliert und lasse dem Zeichner viele Freiheiten. Die Sprechblase nennt Meter die „Seele der Figur“, über die er die Figur charakterisieren kann: „Ich versuche, jeder der Figuren eine eigene Sprache zu geben.“

Graphic Novel „Haarmann“ im Polizeimuseum in Hannover vorgestellt

Zu guter Letzt gab er noch eine persönliche Interpretation der Möwen, die in der Szene mit der zur Suche nach menschlichen Überreste trockengelegten Leine durch das Flussbett fliegen: „Für mich war das ganz klar: Das sind die Seelen der Toten.“ Tatsächlich gibt es diese Assoziation schon seit dem Altertum, allerdings muss Kreitz schmunzelnd einräumen: „Eigentlich sollen das Tauben sein... die sind mir wohl zu Möwen geraten, weil ich in Hamburg arbeite und die dort immer vorm Fenster habe.“

Anschließend gab es noch reichlich Fragen von den Zuschauern, von denen viele wohl eher wegen des Themas „Haarmann“ gekommen waren und wahrscheinlich zum ersten Mal überhaupt mit einer Graphic Novel in Berührung gekommen sind. „Warum ist der Comic nicht in Farbe?“ wollte einer wissen, und bekam dann die künstlerischen Gründe ausführlich erklärt. Danach bildete sich eine lange Schlange zur Signierstunde, so dass die Protagonisten erst weit nach 23 Uhr endlich raus zum Essen kamen. (Bei dieser Signierstunde konnte ich mich dann auch noch davon überzeugen, dass Isabel Kreitz doch Tauben zeichnen kann.)

Graphic Novel „Haarmann“ im Polizeimuseum in Hannover vorgestellt

Wie gut der Begriff „Graphic Novel“ die künstlerische Validität des Mediums „Comic“ ins Bewusstsein des Normalbürgers, mindestens aber der Medienmenschen, bereits transportiert hat, zeigt sich auch darin, dass es am folgenden Tag einen fünfminütigen Bericht über die Veranstaltung im NDR-Radio zu hören gab – also nicht nur in Hannover. „Haarmanns Geschichte gibt es nun auch als Comic, besser gesagt, als Graphic Novel“, wurde der Beitrag anmoderiert.

Graphic Novel „Haarmann“ im Polizeimuseum in Hannover vorgestellt

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