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Plastik-Madonna :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
26.04.2024, 19:30 Uhr
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geschrieben von jochen am Donnerstag, 21. Oktober 2010 (3851 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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Die nervigen Alten und das Blut aus Plastik





Plastik - Madonna Dieser Comic von Pascal Rabaté und David Prudhomme nutzt das wundersame Erscheinen blutiger Tränen auf der namensgebenen Plastikmadonna um über die Familie Garnier zu erzählen, der die merkwürdigen Geschehnisse eher peinlich sind. Noch peinlicher und vor allem nerviger sind die ewigen Streitereien der Großeltern. Kein einfaches Zusammenleben in der französischen Provinz, aber Zusammenhalten tut die Familie dann letztendlich doch, auch wenn es weh tut.

Bei diesem Comic sollte man vorsichtig sein wem man ihn in die Hände gibt. Hat man Eltern oder Großeltern im Rentenalter heißt es vorsichtig zu sein, die könnten das falsch verstehen. Denn in der Familie Garnier leiden die anderen Familienmitglieder an den heftigen Kabbeleien der beiden Alten, die beharken sich quasi jeden Tag und bei jedem Essen nach allen Regeln der Kunst vor der ganzen Familie, insbesondere auch vor den Enkeln. Das geht der Tochter dann irgendwann doch zu sehr auf die Nerven, und das böse Wort 'Altersheim' wird in die Runde geworfen.

 Plastik - Madonna

Aber eigentlich geht es in diesem Comic von Pascal Rabaté und David Prudhomme gar nicht zwingend um diesen Alterskonflikt. Er heißt schließlich 'Die Plastik-Madonna' und handelt von einem modernen Wunder. Großmutter hat nämlich von ihrer letzten Pilgerfahrt eine Marienfigur mitgebracht, was Großvater grundsätzlich nicht gefallen kann, Religion ist schließlich das Opium des Volkes und so. Aber um den Ehepartner genüsslich zu ärgern stellt Oma die Figur auf den Fernseher, und Opa hängt Tags darauf ein Lenin-Portrait dahinter an die Wand. Beide fleißig dabei ignorierend, dass sie ja eigentlich im Haus ihrer Tochter samt Gatten und Familie wohnen. Von wegen das geht euch Kinder nichts an.

Schließlich passiert das Wunder, die Statue fängt an aus den Augen zu bluten. Was nicht sein kann und darf. Was werden die Nachbarn denken, was die Genossen aus der Partei ? Das wird ganz normal und glaubhaft weitererzählt, wie würde eine Familie damit umgehen, wenn solch unglaublichen Dinge passieren. Denn das ist es ja durchaus, aber andererseits ist es dann doch etwas, was keine realitätsverändernde Wirkung hat, ja das Ding blutet halt, aber sonst, "Was gibt es heute zu essen ?". Vielleicht ein wenig auf andere Wunder spekulieren, aber gar daran glauben ?

Vom Autor Pascal Rabaté ist vor einer Weile Bäche und Flüsse bei Reprodukt erschienen. Auch dort erzählt er eine irgendwie normale Familiengeschichte, mit älteren Leuten in der Hauptrolle. So gesehen ist Plastik-Madonna ganz ähnlich, aber letztendlich doch ganz anders. Hier ist es viel mehr eine ganze Familie, die ihr alltägliches Leben führt, nur der Gezank der Großeltern nervt, aber fasziniert und amüsiert doch auch.

 Plastik - Madonna

Gezeichnet ist der Band von David Prudhomme, bei dem vor kurzem Rembetiko erschien. Mit wenigen Strichen charakterisiert er die Familienmitglieder, ganz unterschiedliche Typen, die alle ihre kleinen Eigenarten haben. Viele kleine Beobachtungen von Leuten machen die Zeichnungen sehr lebendig, eigenständig und glaubhaft, es ist fast wie bei den Nachbarn (sofern man im Frankreich im ländlichen Raum lebt). Der Comic ist ansonsten eher geradlinig gestaltet, keine graphischen Spielereien, dafür solider Panelaufbau. Aber gerade bei den Nebenfiguren wird viel von deren Charakter durch die Zeichnungen übermittelt, ein markantes Lächeln dort, ein bestimmter Blick hier. Ein schönes Zusammenspiel von Autor und Zeichner mit viel Wirkung.


Plastik-Madonna
geschrieben von Pascal Rabaté
illustriert von David Prudhomme
Carlsen, 18,90 Euro
128 Seiten


Plastik-Madonna kannst Du gerne auch hier kaufen.


(c) der Abb.: Carlsen und Rabaté

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