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geschrieben von Maqz am
Donnerstag, 27. November 2008
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Die Waffe der Götter
Und weiter geht's im fulminanten Fantasy-Abenteuer von Kurt Busiek und Mario Alberti. Voll des Lobes in der Rezension zu Band 1 musste ich mir zunächst meine Begeisterung für die Fortsetzung etwas erarbeiten. Hinter dem martialischen Titel "Die Waffe der Götter" verbarg sich kein Schlachtenepos, sondern fantasievoll verpackte Gesellschaftskritik. Ok, und dann geht's doch noch ganz schön zur Sache!
Kennen wir das nicht alle? Da startet eine Comicserie mit viel Action, tollen Zeichnungen und einer Runden Geschichte und irgendwann, nach gigantischen Höhepunkten, muss auch mal wieder etwas Ruhe einkehren, Anlauf genommen werdne für den nächsten Höhepunkt. Unter diesem Aspekt las ich dieses zweite Band. Doch ich habe mich gewaltig geirrt! Was ich zuerst für eine Übergangsgeschichten zum nächsten Knaller hielt, hat eine ganz eigene Kraft. Klingt komisch, ist aber so! Los geht's ganz banal. Auf der Flucht vor der eigenen Übermacht landet Redhand in Silacaea, der großen Hafenstadt der nördlichen Inseln. Doch auch hier kann er nicht das erwünschte ruhige Leben als einfacher Mensch führen. Er fällt auf, als während eines Kneipenaufenthaltes alle ausser ihm selbst erstarren. Der Raubzug des Magiers Ishmin und der Diebin Mara scheitert an Redhands Immunität gegen den magischen Angriff. Aus Rache hängt Mara Redhand als Initiator des versuchten Diebstahls an den Gästen hin. Und schon ist er wieder auf der Flucht. Doch auch der reiche Herr des Eishauses Radric erfährt von Redhands besonderen Fähigkeiten. Für ihn soll Redhand eine Reliquie aus dem Tempel von Makatha stehlen. Diese ist jedoch eine uralte (moderne) Strahlenwaffe, die angeblich sogar die Götter selbst bezwingen könne.
Busiek zeichnet in dieser riesigen Stadt eine utopische Geschellschaft, in der der (Aber)glaube herrscht und das massenhaft vorhandene Prekariat ruhig stellt. Immer am Rande des Verhungerns und in der Bedrohung durch Wilde Tiere fürchten sie doch noch mehr die Strafe der Götter. Doch Redhand diesem Aberglauben an die (falschen?) Götter...
Gut, ich gestehe, dass es gerade etwas mit mir durchgegangen ist und ich evtl. diese Serie etwas zu enthusiastisch gelobt habe. Letztendlich ist Redhand auch in der zweiten Ausgabe eine solide und angenehm zu lesende Fantasy-Saga, die nicht unbedingt viel Neues bringt. Oft erinnert sie an Don Lawrence Storm oder gar an diverse Conan-Geschichten. Für Leser auf der Suche nach starken männlichen Rollenbildern, genau das richtige! Ich kann als Fan nur erahnen, dass Busiek noch einige interessante und originelle Ideen in seinen Fortsetzungen einbringen wird, sodass Redhand mehr ist, als eine Serie "so ähnlich wie...". Liebhaber dieses Genres sollten jedoch diese sicherlich eintredende Vorahnung nicht verpassen!
RedHand 2: Die Waffe der Götter
von Kurt Busiek und Mario Alberti
Hardcover, 48 Seiten
Cross-Cult, 12,80Euro
Redhand 1 kannst Du gerne hier kaufen.
Redhand 2 kannst Du gerne hier kaufen.
Mehr Informationen zu Autor und Zeichner:
KURT BUSIEK
Kurt Busiek hat seit 1982 das Superhelden-Genre bereichert wie kaum ein zweiter Autor vor und nach ihm. Unter seine unzähligen Arbeiten fallen viele Nummern von THE AVENGERS, IRON MAN, THE POWER COMPANY, THUNDERBOLTS, JLA, um nur einige zu nennen. Leicht abseits vom Mainstream werkelt er für Wildstorm an der renommierten Serie ASTRO CITY.
Für DC schrieb er in jüngerer Zeit einige Nummern von AQUAMAN und ist der derzeitige Autor von SUPERMAN. Für den französischen Verlag Les Humanoides Associes hat der talentierte Alleskönner den Titel REDHAND gescripted. Busiek durfte mehr Preise und Auszeichungen in seinem Hobbykeller als die meisten kontemporären Comicautoren zusammen, allein die SQUIDDY AWARDs als bester Autor, die von 1995 bis 1999 viermal in Folge gewann, dürften schon ein komplettes Regal füllen...
MARIO ALBERTI Mario Alberti zeichnet schon seit seiner Kindheit kleine Comicstrips. Nach einer Unterbrechung durch sein Ökonomiestudium fand er 1990 wieder zu den Comics zurück und gestaltete einzelne Nummern für italienische Serien.
1992 stieg er bei beim italienischen Verlag Bonelli ein, wo er fast zehn Jahre lang für die Titel LEGS WEAVER und NATHAN NEVER den Bleistift schwang. 2003 brachte er zusammen mit Luca Enoch die Serie MORGANA heraus, durch die es ihn zu Les Humanoides Associes und zu Kurt Busieks REDHAND verschlug.
LESEPROBE zu REDHAND 2
(c) der Abbildungen liegt bei Busiek/Alberti und Cross-Cult
Quelle Autorenprotraits: Cross-Cult
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