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geschrieben von M.Hüster am
Donnerstag, 08. Mai 2008
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Nibelungen-Sage als Comic
Es ist soweit: Mit drei Varianten startet bei Splitter die neue Reihe SIEGFRIED, die die Nibelungensage in einer persönlichen Variante von Alex Alice darstellt. Alex Alice dürfte den meisten Comic-Interessierten durch seine vorangegangene Serie »Das Dritte Testament« (Carlsen) bekannt sein. Alice erfüllt sich mit seiner Siegfried-Saga einen ureigenen Traum: die Verwirklichung der seit vielen Jahren geplanten Comic-Trilogie um die Nibelungensage.
Das Ergebnis: Alex Alice präsentiert SIEGFRIED in einem grandiosen Feuerwerk von Bildern und Farben in einer legendären Sagenwelt.
Hier zunächst die Unterschiede der drei Buchvarianten:
Da ist zunächst das Standardalbum»SIEGFRIED«, dass auf nicht weniger als 72 Seiten den ersten Teil der Trilogie aufnimmt und in der neuen höherwertigen Splitter-Collectors-Edition erscheint. Das Standard-Album hat einen HC-Umschlag, hat Überlänge und wurde mit dem modernen FM-Raster gedruckt.
Mit dem Album »SIEGFRIED SPECIAL« wird zusätzlich zum Comic auch das sehr aufwändige Filmprojekt inklusive dem Kinotrailer präsentiert. Es war und ist Alices langjähriger Traum den Film zum Comic für sich selbst und seine Fans wahr werden zu lassen. Splitter präsentiert dieses Album in einer 152-seitigen Ausführung mit einer Limitierung auf 400 Exemplare im edlen Schutzumschlag!
Neben den zusätzlichen 80 Seiten, die mit sehr viel Text- und Bildmaterial die Hintergründe des Filmprojektes beleuchten ist auch eine beigelegte DVD enthalten, die den besagten Kinotrailer präsentiert.
Das »SIEGFRIED SPECIAL« gibt es zusätzlich in einer nochmalig erweiterten Ausführung mit einem zusätzlichen Kunstdruck und einer persönlichen Signatur von Alex Alice. Diese Ausgabe hat eine durchnummerierte Auflage von 100 Exemplaren und ist bereits verlagsvergriffen! Im Inhalt und in Druck ist die 100erAusgabe mit der 400er Ausgabe identisch!
Zur Siegfried-Serie gibt es von Splitter auch noch einen passenden SIEGFRIED SCHUBER, für den Alex Alice eigens ein Motiv gezeichnet hat.
Zur Handlung:
In der Tat bildet der Autor aus allem was so an diversem Material über Siegfried und die Nibelungen bekannt ist (Wagners Ring des Nibelungen, Thidrekssaga etc.) eine eigene Variante, die jedoch nicht minder interessant ist. Allerdings ist die Nibelungen-Saga ohnehin nicht so ganz einfach, wenn man mal die gesamte Vor- und Nachgeschichte der Thidrekssaga mit einbezieht. Die Alice-Fassung ist daher für Erstleser der Siegfried-Sage in Sachen Einleitung etwas verwirrend.
Aus Wagners Wotan wird ODIN, der mit seiner eigenen neuen Weltordnung und seinen eigenen Regeln ein Eigentor schießt. Fortan ist er bemüht, diese Regeln außer Kraft zu setzten und sich in seine Götterwelt zurückzuziehen. Doch das ist nicht so einfach, denn um diese Aufgabe zu lösen, muss ein „Freier Held“ her. Und soviel sei verraten: Das wird Siegfried sein!
Ansonsten orientiert sich Alex Alice recht stark an Wagners „Der Ring des Nibelungen“: Die Vorgeschichte um Odin sowie Fafnir, das Gold und den Ring wird auf vier Seiten in einem Crashkurs zusammengefasst.
Siegfried, Sieglindes und Siegmunds Sohn (Kinder von Odin/Wotan: wird im Band nicht erwähnt), wird in einem Wald von dem Schmied Mime, einem Nibelung, großgezogen. Mime ist es bei Alice auch, der das Kind der sterbenden Mutter abnimmt. Mime hofft, der Knabe würde ihm später, wenn er stark genug ist, den Ring und das Gold erbeuten, den Fafnir, ein Drache, bewacht. Mime besitzt immer noch ein Trümmerteil von Notung, einem Schwert, dass einst Siegfrieds Vater gehörte. Er weiß aber nicht, wie daraus wieder ein Schwert werden kann. In Siegfrieds Abwesenheit bekommt er Besuch von Odin in Gestalt eines Wanderers. Es ist Odin, der das Streben der Welt nur noch als Zuschauer erleben will. Um dem unwirschen Schmied das Gastrecht abzutrotzen, setzt er sein Haupt für eine gegenseitige Wette ein. Mime macht dem Wanderer die Wette zu einfach: er fragt nach den ‚Beherrschern der Unterwelt’ (die Nibelungen), ‚wer herrscht unter dem Himmel’ (die Riesen, die Geister, die Menschen) und ‚wer herrscht ungeteilt über die Himmel, die das Dach der Welt bilden’ (die unsterblichen Götter). Mime kann dagegen nur zwei Fragen Odins beantworten.
Bei der 3. Frage muss er passen: Es ist in der Version von Alice die Frage, wie man Siegfried überzeugen kann, den Drachen zu bezwingen. Den so sollen die Dinge ja ins Laufen kommen …
Siegfried gelingt es, nachdem er den fehlenden Griff in einem See gefunden hat, aus den zwei Bruchstücken ein neues Schwert zu schmieden, indem er beide Teile erfolgreich zusammensetzt. Durch das Schwert weiß er jetzt auch um seine Herkunft.
Außerdem interessiert sich in einer Parallelhandlung bereits eine Wallküre, vermutlich Brün(n)hild(e), für den jungen Helden. Beide sind für eine schicksalhafte Verbindung bestimmt. Man darf gespannt sein. Doch das ist eine andere Geschichte …
Die Grafik der Serie ist einsame Spitze. Tolle, detaillierte Zeichnungen, schöne Farben und abwechslungsreiche Panels sorgen vor allem für einen optischen Leckerbissen.
Da macht es nicht soviel aus, dass die Handlung mit relativ wenig Text auskommen muss. Alice vermittelt die Handlung vor allem visuell. Ein sicher erfolgreicher Schachzug des Autors ist der Beginn der Handlung im Wald: da wird Siegfried doch stark in Richtung des Dschungelbuchs gerückt, in dem er u. a. unter Wölfen aufwächst. Das ist in der Legende nicht so, da wird er von einer Hirschkuh aufgezogen bevor er zum Schmied kommt. Wer will es dem Autor verdenken, verspricht dies doch beim Leser gleich zusätzliche Aufmerksamkeit.
Siegfried 1
von Alex Alice
HC, Normalausgabe, farbig, 72 Seiten
Splitter Verlag, 15,80 €
Siegfried Bd. 1 (SPECIAL lim./num. 101-500 + DVD) kann man hier kaufen
Siegfried Bd. 1 (normal Ed.) kann man hier kaufen
Siegfried: Schuber (ohne Bücher) für die Trilogie kann man hier kaufen
© Abbildungen und Textquellen: Splitter Verlag + Autor
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