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pornophonique - Das Interview :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
19.04.2024, 19:13 Uhr
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geschrieben von Maqz am Mittwoch, 10. Oktober 2007 (17818 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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Musik mit dem gameboy + Lagerfeuergitarre

pornophonique acht songs über traurige roboter, die einsamkeit im computerdungeon und andere herzergreifende szenarien. Die "Jungs" von pornophonique haben eine neue CD herausgebracht. Acht Comic-Künstler haben dazu 8 Cover gemacht. Hier kann man sie sich anschauen und sogar die Musik des Albums "8-bit lagerfeuer" downloaden... UND sie beantworten in einem Interview mit der ComicRadioShow einige Fragen, die man vorher z.T nie zu stellen wagte!

comicRadioShow: Pornophonique sind für viele "Die zwei Typen mit dem Gameboy plus Schrammelgitarre, die in Erlangen immer bei der Ehapa-Party spielen". Aber es gibt doch sicherlich für Euch ein Leben vor und nach dem Comicsalon, oder?
pornophonique - 8-bit lagerfeuer
Kai: Man mag es kaum glauben, aber ja! Nur alle zwei Jahre den Gameboy und die Lagerfeuergitarre auszupacken, wäre ja auch irgendwie öde. Wir tingeln also des Öfteren durch die Lande; je nach dem, wer oder was uns gerade engagiert. Die Comicszene ist da aber schon überdurchschnittlich oft vertreten: Hie und da eine Comiclesung oder -ausstellung, deren anschließendes Gelage musikalisch untermalt werden soll oder die ein oder andere Cosplay-Veranstaltung. Natürlich fühlen wir uns aber auch auf ganz normalen Musikfestivals oder Konzerten wohl.
pornophonique - 8-bit lagerfeuer
CRS: Für die, die Euch so gar nicht kennen: Wie ist das denn so gekommen mit Pornophonique? Woher kommt der Name, woher die Musik, woher Ihr?

Kai: Die obligatorischen FAQs – nun dann: Wir kommen beide aus Darmstadt und haben uns bei unserem Comicdealer im ComicCosmos kennengelernt. Ich hatte damals eine Metal-Band am Start, wollte aber eigentlich schon immer mal so ein Akustik-Projekt aufziehen. Und da traf ich den Felix, der mir mit den Worten „Hör mal, ich kann Musik auf'm Gameboy machen“ die Kopfhörer aufsetzte. Das hat sich ab-so-lut unhörbar aber durchaus faszinierend angehört. Wir entschlossen, mal was zusammen zu machen und uns schwebte so ein elektro-akustisches Fahrstuhlmusikprojekt vor. Daher auch der Name „pornophonique.“
Ziemlich schnell haben wir dann festgestellt, dass wir es mit der Softpornomusique gar nicht so draufhaben. Der Name ist dann aber geblieben.
pornophonique - 8-bit lagerfeuer
CRS: Mit Eurem neuen Album "8-bit Lagerfeuer" habt Ihr den lang gehegten Forderungen Eurer Fans nach einem Album nun endlich nachgegeben. Wie kam es dazu? Ist die CD Euer Privatvergnügen, oder wer sind die Geldgeber hinter diesem Projekt? Russische Mafia,
Erlangener Mafia?

Kai: Die Geldgeber sind tatsächlich wir ganz allein! Das einzige Label, das sich mal mit uns in Verbindung gesetzt hatte, wollte erst ein paar weitere Songs von uns hören. Wir hätten also ein Album machen müssen, um ein Album zu machen. Da dachten wir: „Machen wir's uns doch einfach selbst, schwätzt uns auch keiner rein!“
Glücklicherweise konnten wir zum einen auf die Unterstützung von Freunden zurückgreifen: Sowohl die Aufnahmen als auch das Abmischen haben wir weit unter dem Preis bekommen, was das eigentlich wert gewesen wäre. Zum anderen geht ein großes Dankeschön an alle die raus, die uns bis zum Albumrelease unterstützt haben: Sei es durch T-Shirtkäufe oder tolle Auftrittsangebote mit entsprechender Gage! Den Rest für die Vorfinanzierung haben wir dann privat draufgelegt.
Leider haben wir bislang noch nicht mal das ganz raus. Daher: Obwohl es die Musik kostenlos im Netz gibt – wenn's euch gefällt, kauft BITTE die CD. *winsel* Danke!

CRS: Zur CD gibt es je ein rund-Cover für jeden Song von einem deutschen Comiczeichner. Habt Ihr die oder die Euch angefleht diese Cover zu zeichnen?

Kai: Bis dahin war es erst mal ein langer Weg. Wir haben jede Menge Cover- und Verpackungsideen gehabt und diese kurz darauf wieder verworfen. Zum Schluss waren wir ziemlich verzweifelt. Wir haben erkannt: So wird das nix – wir brauchen professionelle Hilfe. Und zwar von den Besten, wo gibt! Also haben wir die Jungs und das Mädel angefleht. Glücklicherweise mussten wir da gar keine große Überredungskunst an den Tag legen. Da wir alle privat kennen und die uns wohl mögen, waren alle gleich dabei. Die haben sich damit ganz oben in unserer persönlichen Hall of Fame eingetragen.
pornophonique - 8-bit lagerfeuer sad robot, coverartwork von Holger Hofmann
CRS: Zum Song Sad Robot gibt es auch ein Comicabenteuer von Holger Hofmann (Die Kolkas) mit dem Namen Red Robot. Wer hat hier wen inspiriert, und warum?

Kai: Ich weiß nicht, ob der Holger schon früher die Idee zu einem Roboter-Comic hatte. Kennengelernt haben wir uns auf dem Erlanger Comicsalon 2006 – er hatte unseren Song dort gehört und fand den wohl richtig gut. Am besten fragst du ihn mal selbst, wie sich aus einem
Songfetzen ein 126-Seiten-Epos entwickelt hat.

CRS: Die Cooperation mit Gringo Comics hat Eure CD nun zu einer Art "Goodie zum Comic" gemacht. War das von Anfang an so geplant?

Kai: Ja, nö, also … was da dem Comicheft beiliegt, ist eine Single mit „Sad Robot“ und einem Remix des Songs von Procacci. Und das ist ja auch ein nettes Gimmick für die Sammler, die auf limitierte Editions ja immer sehr abfahren. Und in dem Fall passt das ja wirklich auch inhaltlich richtig zusammen. Wir waren übrigens schon mal Gimmick: Eine CD im Pappschuber mit unseren beiden alten Songs „Sad Robot“ und „I want to be a machine“ lag einst beim Manga „Gunslinger Girls, Vol. 2“ bei.

CRS: In einem Cartoon von Flix bewundert er Euch und Ihr ihn. Zeichnet Ihr inzwischen selber auch Comics? (Oder spielt der Flix bald in Euerer Band?)

Kai: Hmm. Also mit Zeichnen haben wir es ja überhaupt nicht drauf. Felix macht manchmal tollen Kartoffeldruck, aber das zählt jetzt nicht wirklich. Und der Flix bei uns in der Band? Na, wir hatten ja jetzt bei „Lemmings in Love“ die Preslisa noch mit am Mikrofon – vielleicht lässt sich da das Comiczeichner-Gameboylagerfeuermusiker-Crossover NOCH mehr ausreizen! :-)
pornophonique - 8-bit lagerfeuer
CRS: Wie läuft das Leben gerade als Game-Boy-Musiker? Wo ist Eure Musik derzeit besonders gefragt? (Bringts was ein? Welche Automarke fahrt Ihr?)

Kai: Wir haben gar keine eigenen Autos! Felix fährt den VW-Bus seiner Eltern und ich gelegentlich den Fiesta meiner Freundin. Sonst fährt der Felix Mountainbike und ich Rennrad. Die Räder haben wir uns aber nicht von der Bandkasse finanzieren können (leider). Doch zurück zur Musique: Also die Downloads laufen bislang ganz gut. Das komplette Album wurde in den ersten vier Wochen nach Release bereits knapp 2500 mal runtergeladen, die einzelnen Song-Downloads nicht mitgerechnet.
Bei Jamendo.com kommen auch noch mal gut 500 Album-Downloads dazu. Klar: Die CD-Verkäufe können leider bei weitem nicht solche Zahlen vorweisen. Aber ohne kostenlose Weitergabe würden wir die, die unsere Musik kaufen wollen, gar nicht erst erreichen. Was eine
Wahnsinnsüberleitung zu deiner nächsten Frage ist …

CRS: Das komplette Album 8-bit Lagerfeuer, plus Remixes und Videos lassen sich völlig kostenfrei von Eurere Site www.pornophonique.de downloaden. Warum ist das so? Habt ihr die Hoffnung verloren Eure Songs je verkaufen zu können oder sind sie eher Werbung für den
nächsten Auftritt und eure T-Shirt Collection?

Kai: Das kann man von zwei Seiten aus betrachten: Zum einen ist es wohl für kleine, unabhängige Bands vollkommen illusorisch, sich am Anfang ihrer Karriere Gehör zu verschaffen, wenn man die Songs nicht zur kostenfreien, legalen Weiterverbreitung frei gibt. Ohne mächtige Marketingmaschine im Rücken bleibt die Musik – und sei sie noch so gut – wohl eher ungehört. Aber es geht uns in erster Linie sogar gar nicht um die Promotion, sondern um Folgendes: Wir wollen niemanden kriminalisieren, nur weil er als Privatperson unsere Musik hört oder weitergibt. Natürlich sind wir jedem dankbar, der unser Album kauft und uns damit unterstützt (denn davon ist auch das Erscheinen eines zukünftiges Album abhängig).
pornophonique - 8-bit lagerfeuer lemmings in love, coverartwork von Joscha Sauer
CRS: Hat Nintendo eigentlich schon mal bei Euch nachgefragt, ob Ihr die Musik zum nächsten Mario-Game machen könnt? (Oder haben die Euch eher ein paar Schläger/Anwälte auf den Hals gehetzt, weil Ihr den Gameboy so malträtiert?)

Kai: Wir haben unlängst auf der Firmenfeier von Nintendo in Aschaffenburg gespielt. Da hat uns allerdings die Partyservice-Agentur engagiert. Die dachten wohl, das wäre eine gute Idee. Nintendo selbst hat auch nach dem Gig kein Interesse an uns gezeigt – aber wozu auch: Soundtracks zu heutigen Spielen sind ja nicht mehr
auf die 8-bit-Sounderzeugung angewiesen. Und der alte graue Gameboy, den wir benutzen, wird ja auch nicht mehr hergestellt.

CRS: Ist das covern von z.B. Britney Spears-Titeln ein notwendiges Übel oder persönliche Leidenschaft?

Kai: Nix gegen „Hit me Baby one more time …“. Ein toller Song! Grundsätzlich steckt hinter vielen Popsongs ein großartiges Songwriting. Leider lehnt man – vielleicht zu recht – oftmals den Song bereits ab, nur weil einem die Verpackung gewaltig auf den Zeiger geht. Wobei ich mit Verpackung jetzt nicht Frau Spears persönlich meine, sondern die Vermarktungsstrategien.

CRS: Und was sagt die Musikindustrie zu Eurer Musik? ("RocknRoll Hall of Fame" comes true?)

Kai: Bislang sehr wenig. Eigentlich gar nix. Vielleicht sind wir für ein Label vollkommen uninteressant, da wir unsere Songs kostenlos online stellen. Allerdings würden wir gerne ein Album mit Coverversionen rausbringen. Ohne Label ist das allerdings nicht zu machen. Da muss man sich nämlich mit Songrechten und GEMA-Gebühren rumärgern. Von dem abgesehen sind wir aber vollkommen zufrieden, wie das bislang bei uns läuft. Viele Leute hören und mögen unsere Musik.
Was will man mehr?

CRS: Wo werdet Ihr demnächst zu sehen/hören sein?

Kai: Am besten auf der Homepage gucken. Wir haben zwar noch ein paar Anfragen für kommende Konzerte, die müssen aber erst noch fix und fertig ausgehandelt werden. Toll wäre ja mal eine kleine Deutschlandtour. Aber auch dafür bräuchten wir ein bisschen Unterstützung. So zu zweit bekommt man das nicht wirklich gescheit auf die Beine gestellt. Irgendwie muss eine Veranstaltungsagentur her!

CRS: Ist ein neues Album (Remix-Collection /Live-Mitschnitt/ Best of...) schon in Planung?

Kai: Wie gesagt: Unsere Cover-Versionen würden wir gerne aufnehmen. Ohne Label wird das aber wohl nix. Bis dahin kann man sich auf das eine oder andere Remix-Album freuen. Aktuell gibt es jetzt vier Remixe von Procacci, die wir auf ein Mini-Album namens „The Procacci Remixes, Vol. I“ geklebt haben. Gibt es nur zum Download auf unserer Homepage oder bei Jamendo.com.

CRS: Felix & Kai, vielen Dank für das Gespräch!

Kai: Wir haben zu danken! Merci! :-)


Zum Gratis-Download des Albums hier klicken!


pornophonique - 8-bit lagerfeuer

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