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Das Leben von Hergé: Teil 4 :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
25.04.2024, 09:04 Uhr
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geschrieben von M.Hüster am Mittwoch, 12. April 2006 (3741 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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Hergé: Ein Leben für die Comics


Hergé und Chang
1934
Les Éditions Casterman / Hergé macht die Bekanntschaft von Tschang Tschong-Jen
Der Casterman Verlag mit Sitz in Tournai/Belgien wurde 1934 Herausgeber der Albenausgaben der Abenteuer von Tim & Struppi. Hergé wechselte damit zu einem professionellen Verleger, der auch heute noch die Alben herausgibt. Als erstes Album erschien im Oktober 1934 die vierte Geschichte ‚Les Aventures de Tintin, Reporter, en Orient - Les Cigars du Pharaon‘ in einer Auflage von 6000 Exemplaren. In der erfolgreichen Geschichte traten erstmals die wichtigen Nebenfiguren Dupond et Dupont (dt. Schulze und Schultze) und der Schurke Rastapopoulus auf.



Bei den ersten Abenteuern von Tim & Struppi verlies sich Hergé bisher noch auf sehr begrenztes Dokumentationsmaterial. Während der Vorbereitungsarbeiten für das fünfte Abenteuer ‚Les Aventures de Tintin, Reporter en Extrême-Orient‘ lernte Hergé 1934 den jungen chinesischen Kunststudenten Tschang Tschong-Jen (1907-1998) kennen, der 1932 nach Brüssel kam, um an der Hochschule der bildenden Künste zu studieren.
Cover: Der blaue Lotos
Tschang machte ihn mit den Lebensverhältnisse in China vertraut. Es entwickelte sich ein freundschaftliche Beziehung, die auch für Hergés Arbeitsstil einen Wendepunkt bedeutete. Der Zeichner begriff die Wichtigkeit eines solide konstruierten Szenarios und die Notwendigkeit, sich hinreichend zu informieren. Er begann ernst zu nehmen, was für ihn bis dahin eher leichtes Spiel war.
Hergé: „Ich entdeckte eine neue Zivilisation, von der ich nichts wusste und gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich als Autor eine gewisse Verantwortung bei der Gestaltung meiner Arbeiten habe. Von diesem Augenblick an begann ich über Länder, in die ich Tim und Struppi reisen lies, Dokumentationsmaterial zu sammeln. Ich hatte das Gefühl, dass ich meinen Lesern eine gewisse Realität der Verhältnisse zeigen musste.“
Der Kontakt zu Tschang inspirierte Hergé dazu, seinem Helden im neuen Album einen jungen Chinesen gleichen Namens zur Seite zu stellen. 1935 kehrte Tschang Tschong-Jen nach China zurück.

Von 1934 bis 1939 veröffentlichte Casterman insgesamt fünf neue Alben. Die Titel der Alben wichen teilweise von denen der Magazin-Veröffentlichung in Le Petit Vingtième ab:
Les Cigares du Pharaon (Band 4, Oktober 1934, dt. ‚Die Zigarren des Pharao‘), Le Lotus Bleu (Band 5, Oktober 1936, dt. ‚Der Blaue Lotus), L’Oreille Cassée (Band 6, September 1937, dt. ‚Der Arumbaya-Fetisch‘), L’Ile Noire (Band 7, November 1938, dt. ‚Die Schwarze Insel‘) und Le sceptre d’Ottokar (Band 8, November 1939, dt. König Ottokars Zepter), dazu Nachdrucke der Bände 2 und 3.


1936
Jo, Zette et Jocko (dt. Jo, Jette und Jocko)

Für die französische Wochenzeitschrift Coeurs Vaillants kreierte Hergé eine neue Serie und neue Helden: Die Abenteuer der Geschwister Jo und Zette und ihres Schimpansen Jocko (dt. Jo, Jette und Jocko). Zwischen Januar 1936 und Februar 1939 erschienen zwei Abenteuer des Trios: Le Rayon du Mystère und Le Stratonef H. 22 (Nachdruck von 1936-1939 in Le Petit Vingtième).
Eine dritte Geschichte, Jo, Zette et Jocko au pays du Maharadjah, wurde 1939 in Le Coeurs Vaillant abgebrochen und erst 1953/54 in geänderter Form in Tintin unter dem Titel Jo, Zette et Jocko - La vallée des cobras beendet.
Von Mitte bis Ende der 1930er Jahre entwickelte Hergé durch die vielen Veröffentlichungen einen einfachen und schnörkellosen Zeichenstil, der später Schule machte und unter der Bezeichnung Ligne claire bekannt wurde.


1939 - 1945
Schwierige Jahre
Für L‘Ouest entstanden 1939 vier Folgen von Monsieur Bellum. Im gleichen Jahr erhielt Hergé, aufgrund seiner positiven Darstellungen des chinesischen Volkes in ‚Le Lotus Bleu‘, eine offizielle Einladung aus China, das Land zu besuchen. Der bevorstehende Krieg in Europa verhinderte diese Reise.
Am 10. Mai 1940 erfolgte der Angriff deutscher Truppen auf Belgien. Vingtième Siècle wurde eingestellt und mit ihm Le Petit Vingtième. Der Band Tintin au pays de l’Or noir war gerade in der Produktion. Nach dem Abdruck der 56. Seite wurde die Geschichte für acht Jahre unterbrochen.
Hergé flüchtete mit seiner Familie nach Frankreich und fand, auf Vermittlung der Redaktion von Coeurs Vaillant, 400 Kilometer südlich von Paris in Saint-Germain-Lembron eine Unterkunft bei dem Zeichner Jaques Dumas (Pseudonym Marijac). Nach der Kapitulation von Belgien und Frankreich am 28.05. bzw. 22.06.40 kehrte Hergé Ende Juni 1940 nach Belgien zurück.

Hergé begann mit Le crabe aux princes d’or ein neues Tim & Struppi-Abenteuer, das ab dem 17.10.1940 in Le Soir Jeunesse erschien. Le Soir Jeunesse wurde, nach dem Vorbild von Le Petit Vingtième, von Hergé gemeinsam mit Raymond de Becker, dem Chefredakteur von Le Soir und dem künstlerischen Leiter der Zeitung, Jaques van Melkebeke, als wöchentliche Jugendbeilage der Tageszeitung Le Soir konzipiert. Le Soir war eine der wenigen Zeitungen, deren Weitererscheinen von den Besatzern noch genehmigt wurde. Die Besonderheit dieser neunten vollständigen Geschichte war die Einführung der Figur des herrlich fluchenden und trinkfreudigen Kapitän Haddock, der sich im Verlauf der Serie zu einem echten Sympathieträger entwickelte. Wegen Papiermangels erschien die Jugendbeilage letztmals am 03.09.41. Der Abdruck der Geschichte wurde ab dem 23.09.41 in Le Soir wochentags mit einem stark verkleinerten Streifen fortgesetzt.
Ende 1941 kündigte sich nach der Veröffentlichung der Albumausgabe von Le crabe aux princes d’or (Band 9, November 1941, dt. ‚Die Krabbe mit den goldenen Scheren‘) eine weitere Änderung an, die auf die Arbeitsweise von Hergé erheblichen Einfluss haben sollte: Der Casterman Verlag beabsichtigte, wegen der Rationierung der Papiervorräte, zukünftig nur noch einheitliche Alben von 62 Seiten und als Ausgleich statt bisher in s/w in Farbe zu veröffentlichen. Hergé konnte dem verlockenden Angebot des Verlages nicht wiederstehen und gab die Zusage, die bisher erschienenen Bände schrittweise dem neuen Umfang anzupassen.
Zunächst begann Hergé die Umarbeitung mit Hilfe seiner Ehefrau Germaine. 1942 stellte er dann als zusätzliche Arbeitskraft Alice Devos, die Ehefrau eines befreundeten Zeichners ein. Ein wichtiger Mitarbeiter Hergés wurde 1944 Edgar Pierre Jacobs, den der Autor 1941 durch van Melkebeke kennengelernt hatte. Jacobs war ein künstlerisches Multitalent. Er arbeitete bereits als Maler und Opersänger und hatte schon Erfahrungen im Comicbereich gesammelt.

Gemeinsam mit seinem Kollegen van Melkebeke schrieb Hergé zwei Theaterstücke um den jungen Reporter. Die Stücke „Tintin aux Indes, ou la Mystère du Diamant bleu“ und „Mr. Boullock a disparu...“ wurden im April/Mai 1941 bzw. Dezember 1941/Januar 1942 im Théâtre Royal des Galeries, einem Teil der Galeries Saint-Hubert in Brüssel, aufgeführt.

Die Befreiung Belgiens am 03.09.44 bedeutete das Ende der Veröffentlichung von Tim & Struppi in der Zeitung Le Soir. Während der Kriegswirren erschienen insgesamt fünf Abenteuer in Le Soir Jeunesse/Le Soir:

( 9 ) Le crabe aux princes d’or (66, 28 2/3 S. und 23 Streifen, vom 03.09.41 bis 19.10.41),
(10) L’Étoile mystérieuse (179 Streifen, vom 20.10.41 bis 22.05.42),
(11) Le secret de la Licorne (174 Streifen, vom 11.06.42 bis 14.01.43),
(12) Le trésor de Rackham le Rouge (183 Streifen, vom 19.02.43 bis 23.09.43),
(13) Les sept boules de cristal (152 Streifen, vom 16.12.43 bis 03.09.44, unbeendet abgebrochen)

Außerdem in Le Soir: Dupond et Dupond, détectives (September bis November 1943, 41 Streifen, Fortsetzung einer Szene aus ‚Le trésor de Rackham le Rouge‘ als Feuilleton mit Illustationen von Hergé).

Casterman gab in dieser Zeit vier neue Alben (9 - 12) heraus:
Le crabe aux princes d’or (Band 9, November 1941, dt. ‚Die Krabbe mit den goldenen Scheren‘), L’Étoile mystérieuse (Band 10, September 1942, dt. ‚Der geheimnisvolle Stern‘), Le secret de la Licorne (Band 11, 1943, dt. ‚Das Geheimnis der Einhorn‘) und Le trésor de Rackham le Rouge (Band 12, 1944, dt. ‚Der Schatz Rackhams des Roten‘). Hinzu kommen noch verschiedene Neuauflagen der bereits umgearbeiteten Alben.

Das Ende der deutschen Besatzung brachte für Hergé gleichzeitig eine Reihe von Problemen mit sich. Als Mitarbeiter von „Le Soir“ wurde er verhaftet. Man machte ihm den Vorwurf, mit den deutschen Besatzern kollaboriert zu haben, da er mit einer von ihnen kontrollierten Zeitung zusammengearbeitet hatte. Doch während eine Reihe seiner Kollegen inhaftiert oder gar zum Tode verurteilt wurden, hatte Hergé Glück: Die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen wurden als haltlos zurückgenommen.



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