|
geschrieben von M.Hüster am
Freitag, 17. Dezember 2004
(5465 Aufrufe)
|
(*)
Es war einmal... ein Gallier (mit neuen Bildern!!!)
Das 13. bis 18. Asterix-Abenteuer findet man in den Bänden 5 und 6 der Asterix-Gesamtausgabe von Egmont Ehapa. Die schöne blauen Kunstleder-Edition mit farbigem Asterix-Aufdruck enthält die in Deutschland erstmals in der französischen Originalchronologie veröffentlichten albenlangen Abenteuern, alle originalen Coverabbildungen sowie ausgewählte Kurzgeschichten und Einzelseiten von Goscinny/Uderzo, zu denen der bekannte deutsche Autor und Asterix-Kenner Horst Berner (Das große ASTERIX-LEXIKON) sehr kurzweilig eine Fülle von interessanten Hintergrundinformationen liefert.
(c) Les Editions Albert Rene, Goscinny-Uderzo, Egmont Ehapa Verlag GmbH
In den ersten beiden Teilen der Serie über Asterix und die Gesamtausgabe ging es um die „Geburtsstunde“ von Asterix & Co im August 1959 und den Beginn der Gallier-Geschichten am 29.10.1959 im französischen Jugendmagazin PILOTE. 1961 brachte der Asterix-Verleger Dargaud das erste Asterix-Album heraus. Die Szenarien von Goscinny und der graphischen Stil von Uderzo passten einfach perfekt zusammen. Dank einer sehr gut funktionierenden Mund-zu-Mund-Propaganda erreichte die Popularität der Asterix-Geschichten unglaubliche Ausmaße: 1966 wurde die 600.000 Exemplaren umfassende Startauflage des achten Bandes „Asterix bei den Briten“ innerhalb weniger Tage verkauft und 1967 überschritt die Auflage der Asterix-Bände insgesamt die Millionengrenze. Im gleichen Jahr hatte der erste Asterix-Zeichentrickfilm, „Asterix der Gallier“ seine Kino-Premiere, dem 1968 mit „Asterix und Kleopatra“ bereits der zweite erfolgreiche Film folgte.
(c) Michael Hüster
Danach ging es Schlag auf Schlag: Jeweils nach Vorabdruck in PILOTE folgten die Alben Asterix und der Kupferkessel (Band 13, 1969), Asterix in Spanien (Band 14, 1969), Streit um Asterix (Band 15, 1970), Asterix bei den Schweizern (Band 16, 1970), Die Trabantenstadt (Band 17, 1971), Die Lorbeeren des Cäsar (Band 18, 1972) und Der Seher (Band 19, 1972).
Der 20. Band „Asterix auf Korsika“ war der letzte, der in PILOTE vorveröffentlicht wurde. Die künftigen Asterix-Abenteuer erschienen weiterhin bei Dargaud, waren aber nur noch in Albenform erhältlich.
1974 gründeten die Autoren unter dem Eindruck des großen Publikumserfolges der beiden ersten Asterix-Filme die Studios Idéfix, um dort neue „Asterix“-Filme zu produzieren. Goscinny und Uderzo erfüllten sich damit einen Traum. Der entstandene Trickfilm „Les XII Travaux d’Asterix“ (Asterix erobert Rom) sollte jedoch der einzige Asterix-Film (Premiere 1976) bleiben, der dort entstand. Die Studios Idéfix mussten vier Jahre später aus Kostengründen wieder geschlossen werden.
Der plötzliche Tod von Goscinny im Jahre 1977 traf Uderzo völlig überraschend und war ein großer Schock. 23 Bände waren bisher erschienen und der 24. Band „Asterix bei den Belgiern“ befand sich gerade in Arbeit.
Nach Schwierigkeiten mit dem Verleger Dargaud entschloss sich Uderzo, das noch zu Lebzeiten von Goscinny geplante Projekt eines eigenen Verlag umzusetzen. Im Herbst 1979 gründete er den Verlag „Les Editions Albert René“. Ziele des Unternehmens: Herausgabe aller neuen Asterix-Abenteuer und die Kontrolle des gesamten Merchandising. 1980 kam der 25. Band „Der große Graben“ auf den Markt. Uderzo ist nunmehr Zeichner und Texter der Abenteuer. Innerhalb weniger Monate wurden von diesem Band in Frankreich über zwei Millionen Exemplare verkauft. Der Erfolg konnte mit „Die Odysee“ 1981 wiederholt werden. Uderzo fühlte sich durch die Fans bestätigt. Die Erfolgsgeschichte von Asterix setzte sich mit dem Erscheinen eines jeden neuen Bandes fort.1983 erschien der 27. Asterix-Band: „Der Sohn des Asterix“. Nach 25 Jahren sind weltweit 170 Millionen Asterix-Alben verkauft worden. Vier Jahre mussten die Leser warten, bis Uderzo 1987 seinen vierten Asterix-Band (insgesamt das 28. Album der Serie) mit dem Titel „Asterix im Morgenland“ herausbrachte.
(c) Michael Hüster
Im April 1989 wurde der „Parc Asterix“ bei Paris eröffnet. Der Freizeitpark zählt zu den absoluten Höhepunkten in der langen Erfolgsgeschichte von „Asterix“, der im gleichen Jahr seinen 30. Geburtstag feierte. Nach weiteren vier Jahren folgte 1991 Band 29 „Asterix und Maestria“ und 1996 schließlich Band 30 „Obelix auf Kreuzfahrt“.
Im März 1999 startete der erste Asterix-Realfilm in den Kinos. Der nach dem Buch von Claude Zidi gedrehte Spielfilm „Asterix & Obelix gegen Cäsar“ mit Christian Clavier und Gérard Depardieu als Asterix und Obelix in den Hauptrollen, erwies sich als Kassenknüller. Im gleichen Monat gab die französische Post eine „Asterix“-Sonderbriefmarke heraus. Nach Umfrageergebnissen ist „Asterix“ die beliebteste Comicfigur in Frankreich, vor „Tim und Struppi“ und „Micky Maus“.
Die „Asterix“-Abenteuer werden in nahezu allen Ländern der Welt vertrieben und in bisher rund 90 Sprachen und Dialekten publizierten. Asterix erschien auf unzähligen Titelbildern von Zeitschriften und Magazinen und wurde in vielen Zeitungen und Zeitschriften seitenweise abgedruckt. Im März 2001 überraschte Albert Uderzo all diejenigen, die es nicht mehr für möglich hielten: Mit „Asterix und Latraviata“ erschien der 31. Asterix-Band. Die Startauflage betrug in Europa beinahe acht Millionen Exemplaren.
Asterix Gesamtausgabe (Band 5 und 6)
Das erste, im 5. Band der Gesamtausgabe abgedruckte Abenteuer ist „Asterix und der Kupferkessel“ (Band 13). Es beginnt mit einem mit Sesterzen gefüllten Kupferkessel, den Moralelstix, ein gallischer Stammeshäuptling, dessen Dorf an der Steilküste liegt, bei den uns wohlbekannten Galliern abgeliefert hat, damit die römischen Steuereintreiber diesen nicht einkassieren können. Die Bewachung des Schatzes wird Asterix, dem zuverlässigsten Krieger des Dorfes, anvertaut. Doch der Kessel wird geklaut!
Im folgenden Verfahren wird das Versagen von Asterix als dessen Ehrenschuld angesehen. Da das Dorf durch ihn in Unehre geraten ist, wird er aus dem Dorf verbannt, in das er erst wieder dann zurückkehren darf, wenn er seine Schuld wieder gut gemacht hat. Obelix entschliesst sich, seinem besten Freund zu helfen, in dem er folgende Worte findet: „Verbannt? Dann bannen wir eben gemeinsam!“
Doch es ist nicht leicht, das verlorene Geld zu verdienen: Man versucht es mit dem Verkauf von Wildschweinen, als Gladiatorenkämpfer und als Schauspieler in Condate. Nichts bringt die gewünschte Menge Sesterzen in den Kessel. Schließlich lassen sich die beiden sogar zu einem Banküberfall hinreissen, bei dem es jedoch nichts zu holen gibt. Am Ende der Geschichte wird der wahre Intrigant entlarvt und Asterix kann erhobenen Hauptes in das Dorf zurückkehren. Ach ja: Einmal, ein einziges Mal sind die Piraten zufrieden!
In „Asterix in Spanien“ (Band 14) gilt es den kleinen Pepe, Sohn des hispanischen Dorfhäuptlings Costa y Bravo, zu seinen Eltern nach Hispanien zurückzubringen. Der von den Römern bis ins gallische Babaorum entführte Junge ist jedoch ein schwieriger Fall, versucht er doch immer wieder seine Meinung durch Luftanhalten durchzusetzen!
(c) Michael Hüster
Und wieder gibt es eine Vielzahl von Protagonisten wie die Legionäre Asparagus und Claudius Bockschus, Zenturio Hohlenus, Begonia und andere zu bewundern.
Auf dem Weg nach Spanien lernen Asterix und Obelix nicht nur die Verkehrsprobleme der Urlaubszeit kennen: Sie treffen auch auf Don Quichotte und Sancho Pansa und lernen viele hispanische Orte kennen. Schließlich zeigt Asterix sein Geschick beim Stierkampf und natürlich wird Pepe wieder bei seinen Eltern abgeliefert!
Der Titel des 15. Abenteuers ist Programm: Streit um Asterix. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die geniale Figur Tullius Destructivus, der seine Berufung zum Sehen von Zwietracht bereits im Namen trägt. Überall wo er auftaucht, sei es unter Römern, unter den Piraten oder im gallischen Dorf, gibt es Ärger. Asterix wird sogar verdächtigt, das Geheimnis des Zaubertranks an die Römer verkauft zu haben. Goscinnys tolles Szenario, in dem die einzelnen Charaktere des Dorfes beleuchtet werden und Uderzos einfallsreiche Zeichnungen machen den Band zu einem Geniestreich der Autoren!
Die Hauptrollen in dem 16. Abenteuer „Asterix bei den Schweizern“ spielen neben den bekannten gallischen Helden der römische Quästor Claudius Incorruptus, der Statthalter von Condate namens Aggripus Virus, Feistus Raclettus, der Seewirt (Betreiber der Herberge au Lac in Genava) und der Bänker Vrenelli.
Die unersättliche Goldgier, Prunksucht und ausschweifenden Orgien des römischen Statthalters von Condate, Aggripus Virus, haben sich bis nach Rom herumgesprochen. Cäsar sendet den Provinzschatzmeister Claudius Incorruptus nach Condate, um die Steuerabrechnungen des Statthalters zu überprüfen. Ohne Skrupel versucht Virus den Quästor durch Gift zu töten.
Doch Miraculix gelingt es, den schwerkranken Quästor unter einem Vorwand aus der Gewalt des Statthalters zu befreien. Ein Heiltrank soll das Leben von Incorruptus retten. Doch der Hauptbestandteil des Trankes ist das Edelweiß, das es aber noch zu besorgen gilt. Die wirksamsten Pflanzen findet man in Helvetien. Logisch, dass sich Asterix und Obelix sofort auf den Weg machen.
Bis zur Rückkehr in das Dorf erleben die beiden Helden natürlich eine Menge Abenteuer. Virus wird am Ende überführt und dürfte wohl zusammen mit seinem Kollegen Feistus Raclettus seine nächste Orgie im Zirkus in Rom feiern...
Man merkt es dem Album an, dass die Autoren Goscinny und Uderzo für diesen Band extra in der Schweiz recherchierten. Goscinny baut wieder einige landestypische Eigenheiten in die Handlung ein, über die er sich lustig macht: Z. B. die Schweizer Gründlichkeit und Sauberkeit, Uhren, Alphornbläser, Nummernkonten und eine Hommage an Wilhelm Tell.
Gleich zu Beginn von „Die Trabantenstadt“ (Band 17) braut sich für die Gallier in Rom Unheil zusammen. Dort verkündet Cäsar seinen Untergebenen vollmundig: „Ein kleines Dorf voller unbeugsamer Barbaren wagt es immer noch, Widerstand zu leisten. Diese Gallier meinen, sie könnten sich der römischen Zivilisation widersetzten, nur weil sie einen Zaubertrank besitzen, der ihnen übermenschliche Kräfte verleiht, und weil sie durch einen Wald geschützt sind, der sie ernährt.
(c) Les Editions Albert Rene, Goscinny-Uderzo, Egmont Ehapa Verlag GmbH
Aber ich werde sie zwingen, diese Zivilisation anzunehmen! Der Wald wird gefällt und an seiner Stelle wird ein Park angelegt! Schließlich wird rings um das Dorf eine Römersiedlung gebaut. Und dann ist das Dorf nur noch ein unbedeutender Vorort, der sich anpasst oder verschwindet!“
Das es nicht zu diesem von Cäsar gewünschten Szenario kommt, dafür sorgen nicht nur die von Miraculix mit Zaubertrank behandelte Eicheln, sondern auch ein nächtliches Konzert des Barden Troubadix in der neuen Römersiedlung. Nach einem wenig später stattfindenden Angriff der Dorfbewohner zeugen nur noch Ruinen davon, dass es beinahe einmal eine Trabantenstadt gegeben hätte ...
Der 6. Band der Asterix-Gesamtausgabe endet mit dem 18. Album „Die Lorbeeren des Cäsar“. Seinem ungeliebten, geschäftlich sehr erfolgreichen, aber ebenso arroganten Schwager Homöopatix hat Majestix nur ruhmreiche Taten entgegen zu setzten. Ein Besuch in Lutetia führt Majestix und Gutemine in Begleitung von Asterix und Obelix in das Haus von Homöopatix und dessen Frau Galantine. Majestix, der seine Abneigung gegen den Schwager kaum verbergen kann, lässt sich im angetrunkenem Zustand in seinem Konkurrenzdenken dazu hinreißen, mit einer ruhmreichen Tat anzugeben. Er verspricht dem Bruder von Gutemine ein Ragout, das mit den Lorbeerblättern von Cäsars Lorbeerkranz gewürzt ist. Das dieses vollmundige Versprechen am Ende auch eingehalten wird, hat Majestix schließlich Asterix und Obelix zu verdanken. Latürnich!
(c) Les Editions Albert Rene, Goscinny-Uderzo, Egmont Ehapa Verlag GmbH
Asterix
Die Gesamtausgabe 5:
Asterix und der Kupferkessel
Asterix in Spanien
Streit um Asterix
Text und Zeichnungen: René Goscinny und Albert Uderzo
Kunstleder-HC-Band, 176 Seiten
Ehapa Comic Collection, 20,40 €
"Asterix Gesamtausgabe 5" sofort hier
kaufen.
Die Gesamtausgabe 6:
Asterix bei den Schweizern
Die Trabantenstadt
Die Lorbeeren des Cäsar
Text und Zeichnungen: René Goscinny und Albert Uderzo
Kunstleder-HC-Band, 176 Seiten
Ehapa Comic Collection, 20,40 €
"Asterix Gesamtausgabe 6" sofort hier
kaufen.
Die Asterix-Gesamtausgabe Teil 1
Die Asterix-Gesamtausgabe Teil 2
Sie können uns unterstützen! (*)Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
|
|
| |
|