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geschrieben von donovan am
Montag, 27. Januar 2003
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Ein Mädchen mit besonderen Fähigkeiten
Endlich wieder ein Mädchen in der Titelrolle eines Comic-Abenteuers. Das von Szenarist Tronchet und Zeichner Fabrice Tarrin geschaffene Abenteuer hatte im Original im Mai 2001 seine Premiere.
Mit Violetta, die ihren Namen ihrer ungewöhnlichen violetten Augenfarbe zu verdanken hat, wurde eine neue sympathische Comic-Heldin geboren. Entschlossen, mutig und frech trotzt sie den Widrigkeiten ihrer eigenwilligen Umgebung mit einer großen Portion Selbstbewusstsein, einem gehörigen Sinn für Gerechtigkeit und einer besonderen Gabe: Sie kann Gedanken lesen !
Das kleine Mädchen lebt in einem hochherrschaftlichen Haus und hat einen eigenen Chauffeur. Eigentlich müsste Violetta ein Glückskind sein ! Aber ist sie das wirklich ?
 Oder ist sie vielmehr nur ein kleines einsames Mädchen, gefangen in einem ziemlich ungemütlichen Haus, gelenkt und überwacht von ihrer schrecklichen Mutter und einem kleinen Heer an Robotern ?
Völlig abgefahren: Die vollautomatische Waschanlage für Menschen, die Violetta im Verlauf der Handlung mehrfach zu ihrem Leidwesen immer dann passieren muss, wenn sie sich irgendwie dreckig gemacht hat. Außerdem muss sie sich auch noch von dem geldgierigen Hausarzt drangsalieren lassen.
Am Anfang der Story kommt Violetta zunächst in eine neue Schule mit lauter ätzenden Lehrern, die durch die Bank wirklich keine Sympathieträger sind.
Nachdem sie grausame Tierversuche im Unterricht verfolgen muss, lässt sie alle gefangenen Tiere frei und wird, nachdem sie als Schuldige entlarvt wurde, als Strafe von der Schule verwiesen. Eine der Tiere, eine kleine weiße Maus, wird von nun an ihr bester Freund.
Nach Mitteilung der Mutter lebt ihr Vater angeblich seit ihrem dritten Lebensjahr nicht mehr, aber durch Zufall - nein, eigentlich mit Hilfe ihres Freundes Belphegor, der kleinen weißen Maus - entdeckt sie im verbotenen Stockwerk einen unbekannten Raum des Hauses. Das dunkle Zimmer ist vollgestopft mit Trophäen zahlreicher Safaris und an der Wand hängt eine Landkarte von Zongo, einem fiktiven Staat, mit dem Porträt von König Romuald II, den sie für ihren Vater hält.
Und noch etwas entdeckt Violetta: Seltsamerweise kann sie die Gedanken ihrer Mutter nicht lesen. Ein angedeutetes Maskenspiel verrät hier Ungereimtheiten...
Nachdem sie sich gegen einen Psychopaten behaupten hat, dessen schäbige Absichten sie mit Hilfe ihrer beeindruckenden violetten Augen erkennt und zudem ihre Maus vor einer Treibjagd rettet, hat sie nur noch ein Ziel: Zongo !
Man merkt der Story an, dass Simon Léturgie (Spoon & White, Polstar) seine Finger mit im Spiel hatte. Die Handlung des 48 Seiten umfassenden Comic-Abenteuers voller Komik und Spannung entwickelt sich, auch Dank des begrenzten Textes, ziemlich rasant. Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt, die von Carlsen mit dem Titel "Der böse Blick" bereits angekündigt wurde. Auch der Preis des Albums hält sich mit 8,-- Euro in Grenzen. (mh)
Violetta 1
Text und Zeichnungen: Fabrice Tarrin und Tronchet
48 Seiten, Softcover
Carlsen Comics, 8,-€
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