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geschrieben von stephan am
Donnerstag, 22. Januar 1998
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Noch 'n Manga
Da habe ich Depp gedacht, die Manga-Welle wäre abgeebbt und nur noch ein paar Reste wie Dragonball würden noch veröffentlicht. So kann man sich irren. Denn die Welle hat nur neuen Schwung geholt.
Neben Neon Genesis Evangelion (NGE) und der seit ein paar Monaten erscheinenden Sailormoon kommen demnächst noch viele weitere Produktionen aus Japan auf uns zu: Carlsen bringt MAGIC KNIGHT RAYEARTH (3 Mädchen verschlägt es in eine magische Welt), bei Ehapa gibt's RANMA 1/2 (Neuauflage) und OH! MY GODDESS. Und es sind noch weitere zu erwarten.
Nun also zu NGE (oder EVA, wie die Serie, laut Verlag von den Fans liebevoll genannt wird): Nach einer Naturkatastrophe im Jahre 2000 geht's mit der Welt langsam wieder aufwärts, als plötzlich im Jahr 2015 eine Armee von sogenannten Engeln aus dem All auftaucht und versucht der Menschheit den Garaus zu machen. Doch so einfach geht das natürlich nicht, denn wo kämen wir denn hin, wenn man sich von dahergelaufenen Aliens einfach zur Schnecke machen ließe.
Also werden große Kampfmaschinen entwickelt, die es mit den Engeln aufnehmen sollen. Diese Maschinen sind, aus nicht näher erläuterten Gründen, nicht von Erwachsenen zu steuern, sondern bedürfen der, wie auch immer gearteten, besonderen Fähigkeiten von 14-jährigen. Also holt der Chef des Projektes, Gendo Ikari, seinen Sohn Shinji, der 10 Jahre bei einem Onkel aufgewachsen ist, zu sich zurück, allerdings nicht aus Liebe, wie Shenji glaubt, sondern nur um ihn auszubilden. Und wie es der Zufall so will, muss sich der Junge schon direkt nach seiner Ankunft im Kampf bewähren.
Um es ganz einfach zu sagen: Ich konnte mit NGE nix anfangen. Erstens sind mir die Zeichnungen häufig viel zu schludrig aufs Papier gebracht (ob's am Druck liegt oder am Original vermag ich nicht zu sagen), zweitens sind die typischen Actionszenen viel zu lang und extrem unübersichtlich (Engel und Kampfmaschine sind in den schwarz-weißen Panels oft kaum voneinander zu unterscheiden) und drittens kann ich mit einigen der hier wiedergegebenen japanischen Verhaltensweisen wenig anfangen (z.B. diese Vater-Sohn-Geschichte, die mehr wie Meister/Sklave wirkt). Über den Vergleich mit Akira, den Carlsen für angebracht hält, kann ich nur kräftig lachen.
Im übrigen hat man sich bei Carlsen an das bekannte Dragonball-Format gehalten, so dass man Kosten spart und der Comic von hinten nach vorne zu lesen ist. Allerdings wird nirgendwo darauf hingewiesen, wie das Taschenbuch zu lesen ist, da anscheinend davon ausgegangen wird, dass das inzwischen jeder weiß. Da wäre ich mir nicht so sicher. Außerdem ist NGE 2 Mark teurer als Dragonball. Also mein Tipp: Finger weg. Es lohnt sich nicht. (Pssssst. Oder Anime kaufen... - aks) (svl)
Neon Genesis Evangelion - Bd.1: Angriff der Engel
von: Yoshiyuki Sadamoto/Studio Gainax
168 Seiten, Softcover im Dragonball-Format
Carlsen Verlag, 12.- DM
Februar 1999
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