|
geschrieben von stephan am
Samstag, 21. August 1999
(4363 Aufrufe)
|
(*)
Ein Loblied auf den Toddler
Spawn bleibt lesenswert
Es ist ja recht populär eine Sache schlecht zu machen, wenn sie populär ist. Daher ernte ich meist seltsame Blicke, wenn ich gestehe, dass ich immer noch Spawn verschlinge, während ich andere Image-Serien wie "The Tenth" oder "Witchblade" meist mehr durchblättere als wirklich durchlese.
Alles in allem ist Todd McFarlane ein ganz passabler Texter, daher ist der diesjährige "silberne Ventilatorknabe" als bester internationaler Texter nach Garth Ennis schon halbwegs in Ordung. McFarlane gibt sich beim Schreiben von Spawn sogar mehr Mühe, als er eigentlich müßte.
Er schneidet immer mal wieder Themen wie Obdachlosigkeit und Kindesmißhandlung an, ohne dass es allzu aufgesetzt wird. Auch sein großteils farbiges Figurenensemble zeigt, dass er (zumindest im Bereich des Mainstreams) um einiges progressiver ist, als die sonstige US-amerikanische Unterhaltungsindustrie: So wurde im Spawn-Kinofilm von der Produktionsfirma doch tatsächlich durchgesetzt, dass zumindest Terry Fitzgerald von einem weißen Darsteller gespielt wird.
Ebenfalls für Spawn spricht das gut charakterisierte große Ensemble von menschlichen Nebendarstellern. So sind die familiären Szenen mit Spawns "Witwe" Wanda, ihrem Mann Terry und der Tochter Cyan genauso sorgfältig gestaltet, wie die großen Gefechte. Richtig rührend wird es immer, wenn Spawn auf Grannie Blake trifft. Der Geheimdienstchef Jason Wynn erstaunt durch seine Durchtriebenheit immer wieder selbst den Violator-Clown und das Polizisten-Duo Sam und Twitch hat einen so starken Charme, dass sie weit mehr als komische Sidekicks sind und sogar eine eigene Heftserie bekommen haben.
Das vorliegende Heft erzählt nun wie Spawn sich langsam wieder mit seinem alten Kumpel Terry, der ja seine Frau Wanda geheiratet hat, anfreundet. Mit Terrys Hilfe versucht Spawn nun sich an seinem Mörder Jason Wynn zu rächen.
Wie gesagt, ich hab' das Zeug mal wieder verschlungen, auch wenn ich das klarere Artwork von McFarlane bei den frühen Spawn-Heften den überdetaillierten Wimmelbildern von Greg Capullo vorziehe. (hl)
Spawn - No.28
enthält: US-Hefte 55 & 56
Zeichnungen: Greg Capullo
Text: Todd McFarlane
Tusche: Todd McFarlane & Danny Miki
48 Seiten, Heft
Infinity, 5.90 DM/sFr, 48.- ÖS
es gibt auch noch eine broschierte "Prestige-Ausgabe" für 9.95 DM
August 1999
Sie können uns unterstützen! (*)Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
|
|
| |
|