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geschrieben von stephan am
Freitag, 04. August 2000
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Teddybär mit Superkraft
Das erste Heft von "Herobear And The Kid" hatte ich mir vor allem deshalb bestellt, weil die Zeichnungen so nett aussahen. Als ich es dann vor mir hatte, wurde ich nicht enttäuscht. Die Bilder sahen nicht nur im Katalog gut aus, sondern tun es auch in echt.
Dabei ist es erst mal gewöhnungsbedürftig, dass Mike Kunkel bei seinen Zeichnungen nicht so viel Wert auf völlig reine Linien legt. Man erkennt im fertigen Heft noch die Vorzeichnungen, die z.T. nur teilweise wegradiert wurden. Vor allem die Hilfslinien in den Gesichtern sind noch gut zu sehen. Überhaupt sieht alles sehr wie überarbeitete Skizzen aus. Aber daran gewöhnt man sich schnell.
Der Reiz des Comics kommt natürlich auch aus den Zeichnungen, aber auch und vor allem aus den sympathischen Figuren und der liebevoll erzählten Geschichte. Hauptfigur ist der kleine Tyler, der nach dem Tod seines geliebten Großvaters eine kaputte Uhr und einen alten Teddybären erbt. Zuerst weiß er damit nichts anzufangen, denn schließlich hat er in seiner neuen Schule schon ein paar Probleme mit den dortigen Nervensägen, die ihm an den Kragen wollen.
Und so ist er ziemlich überrascht, als sein Bär plötzlich lebendig und ziemlich groß wird. Jetzt heißt es erst mal Nerven bewahren und feststellen, ob man übergeschnappt ist oder ob der Eisbär tatsächlich eben auf dem Spielplatz gestanden hat. Denn da Tyler in Ohnmacht fiel und der Bär beim Aufwachen wieder seine normale Form hatte, kann man sich natürlich nicht sicher sein.
"Herobear And The Kid" ist ein wirklich liebenswürdiger Comic, der mich zuerst an "Calvin & Hobbes" erinnerte, der aber nun im zweiten Heft eine etwas andere Richtung einschlägt. Auf jeden Fall ist die Freundschaft, die sich zwischen Bär und Tyler entwickeln wird, einer der Höhepunkte seiner Art.
Nicht umsonst wurde "Herobear And The Kid" in der Kategorie "Bester Titel für ein jüngeres Publikum" für einen Eisner Award nominiert (der dann aber leider an die Simpsons ging). Ich rechne nicht damit, dass es davon in naher Zukunft eine deutsche Version geben wird, aber wer Englisch kann und für sich und seine Kinder nette Bildergeschichten sucht, der ist mit diesem Comic ganz sicher gut beraten. Man muss nur ein wenig Geduld mitbringen, denn da die Serie im Eigenverlag heraus kommt, dauert es immer einige 3 Monate, bis ein neuer Teil erscheint. Aber das Warten lohnt. (svl)
Herobear And The Kid - No.2: Dreams
Text & Zeichnungen: Mike Kunkel
28 Seiten, US-Heft, s/w
Astonish Comics, 2.95 US-$
Juli 2000
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