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geschrieben von Aleks A. am
Donnerstag, 11. Januar 2001
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Dämlich ist cool!
Endlich ein neuer "Groo"! Wieder einmal zerstört der wandernde, oder besser der umherirrende Samurai-Barbar schlicht einfach alles, woran ihn sein Weg vorbeiführt. Diesmal kommt Groo gerade recht, um bei der Einführung einer Druckerpresse zu beweisen, dass sein Schwert mächtiger als das gedruckte Wort oder Bild ist.
Damit wird die Entwicklung der Zivilisation in diesem Teil der Welt wieder weit hinter Gutenberg zurückgeworfen. Dazu streiten sich in der neuen Saga drei Thronerben um ein Reich bzw. um den vernachlässigbaren Rest, der nach Groos Eingreifen davon übrig blieb.
Damit sind natürlich keineswegs zu viele Pointen verraten, schließlich ist Groos Beknacktheit mittlerweile doch ziemlich vorhersehbar, aber Groo-Fans ergötzen sich ja weniger an der Story, sondern am ausschweifenden Bild- und Textwitz in jedem einzelnen Panel.
Sergio Aragonés, Groos Schöpfer, ist einer von den kreativen Giganten, die arbeitscheuen Menschen wie mir entsetzliche Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle vermitteln. Der Meister zeichnet ja nicht nur Hunderte von Comicseiten pro Woche, er füllt nicht nur die Mad-Hefte (seit 1963!!) und zahllose Cartoon-Bücher mit seinen wortlosen Cartoons, er macht nicht nur Trickfilme, TV-Produktionen und, und, und...nein, er ist in den USA auch auf jedem Comic-Festival zu finden (schon seit 1969, als es noch keine Convention-Industrie gab), zumindest, wenn er nicht gerade ein Comic-Festival auf einem anderen Kontinent beehrt.
Aragonés ist auf diesen Veranstaltungen und auf jedem College und jeder Highschool permanent präsent, um dort angehenden Zeichnern zu helfen und sie zu inspirieren. Und er inspiriert tatsächlich auch alle!
Dabei ist eines der Geheimnisse seines Genies und seiner unerschöpflichen Kreativität nach eigenen Angaben in der Tatsache begründet, dass er einst bei Alejandro Jodorowsky Pantomime studierte und dabei sozusagen zur Essenz der bildhaften Reduzierung auf universale Verständlichkeit vorstieß.
Seine Figur "Groo" begann einst als "Groo der Wanderer", als eine Parodie auf die damalige "Conan"-Mode. Schon früher konzipiert, erschien der lustige Dämlack erst 1982 bei Pacific Comics, da Aragonés bei DC oder Marvel die Rechte an seiner Figur hätte aufgeben müssen. Dark Horse, Groos vorerst letzter Verlag, ist der insgesamt fünfte, wenn man es genau nimmt.
Im Laufe der Zeit wandelte sich Groo zu einem trendigen Samuraikämpfer mit zwei Samuraischwertern. Stan Sakai, der bei Dark Horse den Samuraihasen "Usagi Yojimbo" laufen hat, hilft bei Groo regelmäßig mit dem Lettering.
Obwohl nirgendwo angegeben, liegt stilmäßig der Verdacht nahe, Sakai hilft ein wenig beim Tuschen. Aber in Wahrheit ist wohl eher "Sakai" ein Pseudonym von Aragonés. Bei dem Wahnsinnsoutput des Meisters kommt es auf noch ein Heft pro Monat auch nicht mehr an. Also dann, 120 Seiten "Groo"-Spaß für nur DM 16.90. Zugreifen und ablachen. Und hoffen, dass dieser Superheld nicht ebenfalls das Haus Dino verlassen muss. (rr)
Groo - Bd.3: Mächtiger als das Schwert
enthält: US-Groo - Mightier Than The Sword #1-4
Text: Mark Evanier
Zeichnungen: Sergio Aragonés
120 Seiten, Softcover
Dino, 16.90 DM/sFr, 123.- öS
November 2000
ISBN-No. 3-89748-331-9
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