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geschrieben von stephan am
Samstag, 12. August 2000
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Blutsauger aus Versehen
Über das mehr oder weniger regelmäßige Erscheinen der Cliffhanger-Titel in den USA ist in diesen Seiten und auch anderswo schon zur Genüge geschrieben worden. Also werde ich mich bei dieser Rezension des zweiten bei Dino erschienenen Cliffhanger-Heftes damit so gut wie gar nicht beschäftigen. Nur so viel: "Crimson" ist die zuverlässigste Serie aus diesem Haufen und die Versorgung mit Material ist für insgesamt 12 Hefte gesichert.
Jetzt aber zu "Crimson" selber. Der Held dieser Serie ist eigentlich ein ziemlich normaler Junge (ich schätze ihn mal auf 16), der die üblichen Probleme mit der Familie hat. Und im Vergleich zu dem, was ihm dann passiert, war das alles wirklich verdammt normal. Dank einer gewissen überheblichen Dummheit geraten er und seine Freunde bei einer nächtlichen Fahrt durch den Central Park in die Fänge einer wilden Bande von ... Vampiren.
Tja, außer Alex überlebt das keiner und auch er ist anschließend nicht mehr wirklich lebendig. Vor dem endgültigen Tod bewahrte ihn ein geheimnisvoller alter Vampir (eigentlich nennt sich seine Art Grigori, aber darauf gehe ich jetzt nicht näher ein) namens Ekimus, der ihn im letzten Moment retten konnte. Und das nicht, weil er den Jungen so gut leiden kann, sondern weil es das Schicksal so bestimmt hat. Sehr geheimnisvoll.
So wird also aus Alex ein Vampir, der zuerst mal ein paar Anpassungsschwierigkeiten hat, denn das neue Leben ist doch ein wenig anders als er es gewohnt ist. Wie ihm sein neuer Bekannter Joe (das ist mal ein cooler Vampir) zu verklickern versucht, muss er erst mal die "Sieben Schritte zum Untod" hinter sich bringen und mit dem Verleugnungstrip aufhören; danach wird dann alles wieder gut. Denkste! Für Alex gibt es so bald keine Verschnaufpause.
"Crimson" hat mir von der ersten Seite an gut gefallen. Zum einen ist es der Zeichenstil von Umberto Ramos, der auch die Idee für die Serie hatte. Er versucht nicht, das alles so realistisch wie möglich aussieht, sondern er steht mehr auf die cartoonmäßige Verzerrung der Figuren. Einen ähnlichen Stil findet man derzeit bei Young Justice oder auch zum Teil bei den X-Men-Zeichnungen von Chris Bachalo. Dabei legt er aber trotzdem einen großen Wert auf die Details. Und wirken die teilweise sehr unrealistisch proportionierten Damen und Herren in Serien wie Witchblade oder Darkness manchmal ziemlich albern, so hat das hier seine Berechtigung und passt wunderbar in das Gesamtbild.
Ebenso gut wie die Zeichnungen ist das Szenario von Brian Augustyn, der es versteht, das Ganze lebendig zu halten und dabei die Entwicklung der Figuren nicht vernachlässigt. Charaktere wie Alex oder sein Kumpel Joe wirken sehr glaubwürdig (sofern man Vampire als glaubwürdig bezeichnen kann (-; ). Auch die anderen Charaktere, die demnächst einen großen Einfluss auf die Geschichte haben werden wie der Polizist George (der zuerst keinen bleibenden Eindruck hinterlässt) oder die geheimnisvolle Frau in Rot, die im Central Park mit einer Armbrust auf Vampire schießt, wirken "echt".
Insgesamt kann ich euch diese neue Serie von ganzem Herzen empfehlen. Da geht's richtig ab und es bleibt bis zum Schluss spannend. Und wenn man diesen Heft gelesen hat, dann weiß man auch, warum das Label "Cliffhanger" heißt. (svl)
Cliffhanger No.2: Crimson - No.1 (enthält US-Crimson No.1 & 2)
Text: Brian Augustyn
Zeichnungen: Humberto Ramos
Tusche: Sandra Hope
60 Seiten, Heft-Format
Dino, 6.90 DM/sFr, 55.- öS
August 2000
Mehr Cliffhanger:
Crimson - No.3
Battle Chasers - No.1
Battle Chasers - No.2
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Crimson - No.1 | Benutzeranmeldung | 1 Kommentar |
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