Wasserschlangen :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!
13.09.2024, 16:57 Uhr
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1947 In Florence/Wisconsin wird Mike Grell geboren, der in den 80ern verantwortlich war für die Neukonzeption des Green Arrow. Seine erfolgreichste eigene Serie war "Jon Sable, Freelance"
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geschrieben von M.Behringer am
Samstag, 26. November 2022
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Außergewöhnliche Fantasy, einzigartig illustriert
Mir war der Mexikaner Tony Sandoval durch „Doomboy“ und „Rendez-Vouz in Phoenix“ bereits bekannt. Letzteres war eine sehr persönliche, autobiografisch geprägte Story über die Flucht von Mexiko in die USA. Mit „Wasserschlangen“ hat Cross Cult einen ersten Sandoval-Titel ins Deutsche übersetzt. Schon das Cover wirkt außergewöhnlich und deutet eine düstere Fantasy-Geschichte an.
Es ist Sommer und Mila langweilt sich. Doch dann trifft sie Agnes. Die beiden Teenager verstehen sich auf einen Blick und ziehen sofort los, um Anderen Streiche zu spielen und die Welt zu erkunden. Agnes ist von Grund auf anders und besonders, aber als sie Mila offenbart, dass sie ein Geist ist und einen König der Wasserschlangen retten will, wird Mila dennoch misstrauisch. Gleichzeitig fühlt sich Mila von Agnes angezogen.
„Wasserschlangen“ beginnt zunächst als Teenager-Story, wandelt sich dann zur völlig außergewöhnlichen Mystery, die sich dann zur ausgewachsenen Fantasy mit Horror-Elementen wandelt. Die Atmosphäre ist dabei völlig einzigartig und befremdlich-exotisch. Das liegt zum einen daran, dass sich Sandoval komplett auf seine beiden Protagonistinnen konzentriert und diese einfühlsam charakterisiert.
Zum anderen liegt es an genreuntypischen Themen wie die Liebe der beiden Teenager oder das Thematisieren von Zähnen. Langsam, aber sicher, entsteht ein hypnotischer Sog, der sich zum obigen Genre-Twist zuspitzt. Das anfängliche sommerliche Teenager-Sommer-Drama entwickelt sich zu einer magischen Ghost-Mystery und dann zur Dark Fantasy mit übernatürlichem, teils morbidem Horror, spannendem World-Building und martialischer Gewalt.
Auch visuell bietet Sandoval alles andere als Hausmannskost. Zunächst fällt auf, dass er die Köpfe seiner Figuren überproportional groß und breit illustriert. Gleichzeitig zeichnet er die Körper seiner Figuren überproportional schmal und lang. Dazu kommt, dass die Figuren alle blass koloriert werden, was im starken Kontrast zum dominant düster gehaltenen Hintergrund steht. Letztlich schafft er durch seinen Stil und seine Kolorierung eine einzigartige Stimmung, die die inhaltliche Exotik grafisch unterstreicht.
„Wasserschlangen“ ragt aus der Masse inhaltlich und grafisch weit heraus wie nur wenige Fantasy-Comics. Dennoch ist es mehr als sonst Geschmackssache, ob diese exotische Originalität einem zusagt oder nicht. Ich mochte die eingangs aufgelisteten Arbeiten Sandovals sehr, aber ich konnte z.B. weniger mit der Thematisierung von Agnes Zähnen anfangen – auch wenn es originell und kreativ ist. Auch die morbiden Töne liegen nicht jedem, aber für Andere ist genau das ein Alleinstellungsmerkmal.
(c)opyright der Abbildungen, mit freundlicher Genehmigung: Cross Cult Verlag 2022
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