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geschrieben von StefanS am
Donnerstag, 03. Juli 2014
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Garth Ennis und John McCrea als Mix aus U-Comix und Preacher-Outtakes
Garth Ennis und seine Hass-Liebe für Superhelden sorgen für einige besonders eingängige Szenen in „Dicks“. Seine Parodie von „Mister Fantastic“ ist einen Blick wert. Was taugt diese Zusammenarbeit von John McCrea (Hitman) und Ennis (The Boys, Punisher) sonst so?
„Wormwood“, „Punisher“, Preacher“ - das sind die Maßstäbe, die Garth Ennis gesetzt hat und an die er schon lange nicht mehr herangekommen ist. So leider auch beim feuchtfröhlichen, völlig überdrehten Spaß-Comic „Dicks“.
Dicks, das bedeutet Penis und bereits der Titel deutet an: hier soll auf Teufel komm raus provoziert werden. Dougie und Ivor sind zwei geistig recht schlichte, total prollige Privatschnüffler. Billigen Fusel brennen, in jedes Fettnäpfchen treten und einfach immer so weitermachen, wie sie es bereits als Rowdys auf dem Schulhof gelernt haben. Dazu etwas irisches Lokalkolorit, inklusive der Zutaten IRA und Suff, fertig ist „Dicks“.
Gut möglich, dass Ennis und McCrea Spaß dabei hatten diesen Comic zu gestalten. Übermäßig viel Mühe scheinen sie dafür nicht investiert zu haben. Eine Aneinanderreihung von Toiletten-Witzen (durchaus witzig: Raumschiff Enterprise als Klo). Dieser Comic wirkt wie nach einer durchzechten Nacht entstanden und liest sich nüchtern dann doch eher mühsam.
Im Vergleich zu „Dicks“ ist „Preacher“ fein ziselierter, sorgfältig dosierter Humor. Bei Dicks gibt es nur eine Stufe: Vollgas Super-Pubertär. Das könnte einigen Lesern gefallen, möglicherweise denen, die „Crossed“ mögen.
Das Fluchen, sich völlig daneben benehmen und provozieren auch richtig gut und intelligent unterhalten können beweist die britische TV-Serie „Misfits“ oder auch „Wormwood“. Mit „Punisher Max“ hatte Ennis eine erwachsene Richtung eingeschlagen, da folgte er erfreulicherweise seinem Idol Clint Eastwood. Nun würde der gute Clint aber wohl kaum so eine Klamotte wie „Dicks“ raus hauen. Ein mit heißer Nadel gestricktes Klopapier von einem Comic. Irgendwann wird ein immer wieder erzählter Witz einfach langweilig.
Um einen anderen Ermittler zu zitieren: Ich bin zu alt für diese... Art von Humor. Einige Szenen sind aber ganz spaßig, also sollten Fans von Garth Ennis und John McCrea zumindest mal reinschauen.
Wertung: 60 %
Dicks
Enthält: Dicks #1-4,
Text: Garth Ennis
Zeichnungen: John McCrea
Farben: Digikore Studios
Lettering: Alessandro Benedetti
Übersetzung: Bluna Williams
180 Seiten, Softcover, farbig
Extras: Das Dick-Tionary
Empfohlen ab 16 Jahren
2013 Avatar / Panini Comics, 16,95 Euro
Band 2 erschien am 17.12.2013
Am Besten kauft man sich das Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Dicks #1 kann man auch hier bestellen
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