|
|
geschrieben von StefanS am
Freitag, 09. Mai 2014
(2272 Aufrufe) 
|
(*)
Ticken Jungs anders als Mädchen?
 Große Kulleraugen auf dem Cover und auf der Rückseite des Mangas hat Oberschülerin Yukino Shiroi schon mal die Brüste freigemacht. Das ganze wird in die Rubrik „Sexy Comedy“ einsortiert, ab 16 Jahren empfohlen und liest sich streckenweise so sperrig, wie der Titel vermuten lässt. Aber der Comic hat seine Reize, und zwar andere als zuerst erwartet.
Es geht ziemlich schlimm los, mit Elementen, die den Mangas so etwas Anstrengendes geben: diese riesigen Augen, das verklemmte Gehabe – sie sehnt sich nach Sex, aber sie ziert sich. Das wirkt so unnatürlich und schrill, so verklemmt und es ist mühsam zu lesen. Ab der Hälfte wird die Geschichte zunehmend immer langweiliger und die Sex-Szenen wirken wie Schwerstarbeit, die eben gemacht werden muss. So sinnlich und spontan wie Karneval. Keine klare Erzählweise, kein erotisches Knistern, das sich langsam steigert, stattdessen Glitsch, Zitter und Fwop – eine Erotik-Film-Parodie, synchronisiert von Don Martin.
Kyosuke Kai kommt unerwartet an eine Freundin, Yukino Shiroi will aber eigentlich vor allem lernen, wie Jungs ticken. Sie zeichnet erotische Mangas und nimmt ihre Recherche sehr ernst. Das irritiert Kyosuke, denn letztlich scheint er nur ein austauschbares Objekt zu sein. Gemeinsam erkunden die zwei die Szene der selbst verlegten Sex-Comics, durchstöbern Manga-Sammlungen, gehen zu Treffen versnobter Manga-Fans und besuchen Verkaufsbörsen.
Ein Manga über das Zeichnen und Schreiben von Mangas. Das erinnert an „I am a hero“? Nur entfernt, denn während es dort ernst und melancholisch zugeht und mit einer Zombie-Bedrohung gleich sehr spannend wird, bleibt dieses Werk leicht, verspielt und es ist leider etwas mühsam der Handlung in Ruhe zu folgen. Erotik ist Geschmackssache, ich finde die Zeichnungen nicht sexy und auch die Figuren sind mir egal. Die Grundidee hingegen ist prima: Denken Mädchen anders als Jungs oder soll damit nur künstlich eine Trennung herbeigeredet werden, damit es ja keine Gleichberechtigung gibt? Eine Beziehung und Erotik haben viel mehr zu bieten als plumpen Sex, insofern ist die Richtung dieses Comics erfrischend und interessant.
Yukino wird dadurch attraktiver, dass sie etwas zu sagen hat. Ihr Talent und ihr Ehrgeiz Mangaka werden zu wollen wirken ansprechender als ihre absurd großen Brüste. Gut möglich, dass sie im Verlauf der Serie erst richtig aufblüht. Der Start verlief etwas holprig.
Band 2 erschien im März 2014.
Wertung: 72 %
Darf ein Mädchen keine Sexy Mangas zeichnen?
Text & Zeichnungen: James Hotate
Lettering: Tatiana Bonora
Übersetzung: Nadja Stutterheim
Extras: Nachwort von James Hotate
216 Seiten, Softcover, s/w, acht Seiten farbig
Leseempfehlung ab 16 Jahren, Kategorie: Sexy Comedy
2013 Planet Manga / Panini Comics, 7,95 €
Am Besten kauft man sich das Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Darf ein Mädchen keine Sexy Mangas zeichnen? kann man auch hier bestellen
(c) der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: James Hotate 2012 / Panini Comics 2013
Sie können uns unterstützen! (*)Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
|
|
| |
|
