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geschrieben von M.Hüster am
Donnerstag, 04. Juli 2013
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Epsilon-Verleger Mark O. Fischer stellt sich den kritischen Fragen der ComicRadioShow
 CRS: Hallo Mark. Dan Cooper steht nun mit seinem Jet schon sehr lange bei dir auf der Landebahn. Ein Abheben will nicht so recht gelingen…
Mark O. Fischer: Doch. Das gelingt schon, nur leider nicht so schnell wie geplant. Es geht längst nicht mehr ums Abheben, sondern ums Landen.
CRS: Was müsste passieren, dass du das Megaprojekt mit sehr vielen Bänden doch noch stemmen könntest?
Mark O. Fischer: Der erste Band muss nur endlich erscheinen. Dann stemmen sich die Fortsetzungen schon leichter.
 CRS: Macht es nicht trotzdem viel mehr Sinn für deinen Verlag, von einer finanziell mega-aufwändige Gesamtausgabe wie Dan Cooper Abstand zunehmen? (die evtl. sogar existenzgefährdend werden könnte…)
Mark O. Fischer: Existenzgefährdend könnte es nur sein, davon Abstand zu nehmen, nachdem ich so viel Nachfrage dafür erzeugt habe.
CRS: Letztlich bindet das Projekt große Beträge, die viel besser in andere Epsilon - Publikationen investiert werden könnten…
Mark O. Fischer: Investitionen müssen sich auch rechnen und das tun sie bei Klassikern schneller als bei neuen Projekten.
CRS: Schlimmer als keine GA bei Epsilon wäre doch, die Ausgabe nach 2-3 Büchern abzubrechen. Verlage wie Egmont, Carlsen oder Splitter wären zumindest finanziell in der Lage, die GA in einem vertretbaren Zeitraum komplett zu bringen. Das wäre auch im Sinne der Fans …
Mark O. Fischer: Ich sehe keinen Verlag, der ohne Verkaufserfolg in der Lage wäre, eine komplette Serie zu finanzieren, und bei dem Verkaufserfolg von Dan Cooper mache ich mir angesichts der Nachfrage gar keine Sorgen. Über das Tempo entscheiden letztlich immer die Kunden selbst.
Die finanzielle Lage würde sich mit mehr Investitionen in zügigere Fortsetzungen natürlich automatisch verbessern, aber dafür müsste ich den Umsatz überholen, was nur mit Investoren möglich wäre, die nicht nur fordern, sondern auch fördern, weil sie das lukrative Potential eines Seriengeschäfts erkennen und davon profitieren wollen.
CRS: Auch andere Verlage verschieben GAs gelegentlich. So gut scheinen diese am Markt also auch nicht in jedem Fall zu laufen. Wäre es für dich nicht schon allein deshalb sinnvoll, dass Projekt abzubrechen und die Lizenz zurückzugeben? Wenigstens ein Schrecken mit Ende ...
Mark O. Fischer: Viele GAs erscheinen nur als Koproduktion. Daraus können sich auch Verschiebungen ergeben. Dan Cooper muss ich leider alleine stemmen, auch wenn ich mich da an die französische Ausgabe halte.
Es liegen aber noch gar nicht alle Ausgaben digital vor, so dass da noch zusätzliche Arbeit auf mich zukommen wird. Ich glaube kaum, dass sich ein anderer Verlag das antun will.
Abgesehen davon glaube ich nicht nur an das Projekt, sondern sehe auch die Nachfrage, die mehr wert ist als jeder Glaube. Nachdem ich bereits viel Zeit und Geld in das Projekt investiert habe und der Druck schon von Frau Weinberg genehmigt wurde, ist es für einen Abbruch viel zu spät.
Wenn ich erst zwei Magazine nutze, um dafür zu werben, und dann das Geschäft anderen überlassen würde, dann würde der Schrecken ohne Ende für mich erst beginnen.
CRS: Im Comicforum wird vorgeschlagen, dass du weiter die deutsche Schiene mit Eigenproduktionen fährst. Dafür die anderen Bereiche zurückfährst oder gar beendest. Was meinst du zu der Idee? Tatsächlich bist du in diesem deutschen Bereich unter den Marktführern…
Mark O. Fischer: Eigenproduktionen haben leider den Nachteil, dass diese alle erst gezeichnet werden müssen. Da kann mir zwar keiner vorwerfen, das ich einem französischen Original hinterher hinke, aber der Erscheinungsrhythmus, den ich mit einem Vorrat an Lizenztiteln erzielen könnte und sollte, lässt sich damit nicht realisieren. Ohne Lizenztitel ließen sich die Eigenproduktionen gar nicht finanzieren.
Es gibt französische Verlage, die gar keine Lizenzen einkaufen, sondern nur Eigenproduktionen machen, um diese auch international zu vermarkten. Um dahin zu kommen, müssten meine Eigenproduktionen erstmal hierzulande um einiges erfolgreicher sein, als es die Lizenztitel bisher sind.
CRS: Und abschließlich als Info für die Fans: was ist zuletzt bei dir erschienen bzw. was kommt sicher in den nächsten Wochen?
Mark O. Fischer: Noch ist der Stand von April ( http://www.ppm-vertrieb.de/ppm-news/1096/bei-epsilon-bleibt-es-spannend-und-voller-ueberraschungen/ ) aktuell, da alles weitere noch in Druck bzw. Vorbereitung ist. Zur Auslieferung bereit stehen dann im August Franka 22, im September Dan Cooper 3, im Oktober Kenya 4 und im November Kenya 5.
Darüber hinaus bietet die Vorschau ( http://www.epsilongrafix.de/index.php?option=com_content&view=article&id=48&Itemid=115 ) noch mehr Titel, die ich dieses Jahr in Arbeit habe, ohne mich da zum jetzigen Zeitpunkt mit Erscheinungsterminen zu weit aus dem Fenster hängen zu wollen.
CRS: Vielen Dank für deine Stellungnahmen zum kritischen Thema! Hoffen wir auf einen baldigen Start der Dan Cooper-Gesamtausgabe!
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