Showman Killer 2: Das goldene Kind :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!
08.02.2025, 11:06 Uhr
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geschrieben von M.Behringer am
Donnerstag, 31. Mai 2012
(2582 Aufrufe)
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Archaisch-exzessive SF-Mystery
Man stelle sich vor man kann sich in das verwandeln, was man sich vorstellt. Und dazu hat man ein eisernes Kampftraining absolviert und keine Emotionen mehr. Heraus kommt eine an Perfektion grenzende Tötungsmaschine. Nachdem Alejandro Jodorowsky und Nicolas Fructus in 'Ein Held ohne Herz' ihren gleichnamigen Anti-Helden der Serie 'Showman Killer' eingeführt haben, geht es nun in 'Das goldene Kind' weiter in der blutrünstigen und zynischen SF-Mystery-Serie.
Der Showman Killer hat sich unter ihm unverständlichen Umständen von der mysteriösen Hexe Ibis ein Wickelkind aufhalsen lassen. Damit nicht genug – er hat sich sogar verpflichtet, das Baby zu beschützen. Inzwischen hat die göttliche Prinzessin Nubia nahezu den Platz des Omnimonarchen eingenommen, der er seine Macht abgetreten hat. Die Fürsorge für das Baby, das Showman 'Nein' tauft, ist leichter gesagt als getan. Denn durch widrige Umstände hat der Showman Killer die Kopfgeldjäger der Galaxis am Hals. Da er einen Auftrag wegen Ibis nicht erfüllt hat, gilt er nämlich als Verräter.
Wie in vielen Jodorowsky-Geschichten prallen auch hier wieder Hightech-Gimmicks aus der Science Fiction auf Mystery, Gewaltexzesse auf Spiritualität, SF-Wortneubildungen auf einen satirischen bis zynischen Humor und eine Kompromisslosigkeit auf (stereo)typische Genremotive. Also im Grunde nichts neues vom Chilenen. Und dennoch kann 'Showman Killer' meistens unterhalten. Die Story bekommt jetzt mehr Drive und die Nebel um die Rätsel lichten sich leicht. Auch Jodorowskys Verweise auf die (Pop)Kultur- und Literaturgeschichte sorgen beim Lesen zumindest für ein Schmunzeln.
Fructus beweist erneut, dass er künstlerisch ambitioniert mit der Farbpalette umgehen kann. Das ist seine große Stärke – die Illustrationen wirken farbprächtig und graphisch gewaltig. Auch Licht- und Schatteneffekte gelingen ihm ausgezeichnet. Die Ausführung der Kolorierung und die Zeichnungen sind allerdings nicht immer sauber, wodurch die Figuren oder der Hintergrund teilweise schlampig wirken. Insgesamt sind die Illustrationen eher düster mit oftmals surrealistischen Motiven gestaltet.
Der große Wurf ist Jodorowsky und Frucuts sicherlich nicht gelungen. Dafür ist die Story zu ähnlich wie die bekannten Arbeiten des Chilenen und das Artwork nicht ausgefeilt genug. Die bedingungslosen Fans der beiden kommen wohl dennoch auf ihre Kosten. Denn grundsätzlich ergänzen sich die zwei recht gut. Immer wieder liefert der Szenarist dem Zeichner Steilvorlagen, die dieser meist dankend annimmt. Für das Artwork eignet sich auch das glatte Papier, das die ECC ausgewählt hat.
Showman Killer 2: Das goldene Kind
Von Alejandro Jodorowsky und Nicolas Fructus
Hardcover, 56 Seiten
Ehapa Comic Collection 2012
Am Besten kauft man sich das Band beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Showman Killer 2 Das Goldene Kind kann man auch gerne hier kaufen.
Showman Killer 1 – Ein Held ohne Herz kann man auch gerne hier kaufen.
(c) der Abb.: mit freundlicher Genehmigung Ehapa Verlag + Autoren
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