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geschrieben von tigerrider am
Samstag, 24. Dezember 2011
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Neffenalarm!
Wie auch Gaston von FRANQUIN!!!. Wie bitte? Franquin ist doch leider schon verstorben, und das Cover trägt deutlich den Hinweis auf die Autoren Leturgie, Yann und Leturgie. Zur Klärung trägt der Text auf dem Umschlag bei, dort lautet es in Bezug auf den kleinen Helden des vorliegenden Albums ganz genau:“...auch er stammt ursprünglich aus der Feder des Comic-Genies Andre Franquin.“ Aha. Als umfassend am Gesamtwerk von „Gaston“ ausgebildeter Fan der neunten Kunst versteh ich das jetzt mal so: Nur weil Franquin die von sehr vielen hoch geschätzte Bürokraft „Gaston“ das eine oder andere mal seinen Neffen erwähnen lässt, verkauft man nun „Gastoon“ als 'aus der Feder von Franquin' stammend? Gewagt, gewagt... kann ich nur sagen, in mir regt sich leise Furcht vor einem möglichen nächsten Schritt, z.B. den gesammelten ORIGINAL-VON-FRANQUIN- Tante Hortensie-Abenteuern...
Spass beiseite, der Band Gastoon 1 ist demzufolge also vor allem eins NICHT, nämlich die irgendwie gearteten Jugendabenteuer vom, ich hätte fast gesagt: historischen, Gaston. Die Vermutung, dass es so sein könnte ist ja bei oberflächlicher Betrachtung, z.B. dem Cover, naheliegend. Das Konzept der erfolgreichen Reihe des KLEINEN SPIROU als prequel zur Hauptserie SPIROU könnte schon Pate gestanden haben. Doch ist es nicht so, nein, es handelt sich tatsächlich nicht um Gaston, sondern um seinen Neffen Gastoon. Und auch die anderen Kinder, die aussehen wie z.B. eine kleine Trudel, und die anderen, sogar Bruchmüller in klein, sind zufällig deren Verwandte.
Was erwartet nun den Leser rund um den kleinen..., nun Gastoon? Der Band 1 ist eine Sammlung von Einseitern, die, mal abgesehen von den bekannt wirkenden Personen, recht lustig sind. Vor allem hatte ich nicht den Eindruck, bereits bekannte gags werden hier nochmal aufgewärmt, nein, das Lesen der Geschichtchen war ziemlich kurzweilig.
Besonders schön hingegen finde ich folgenden persönlichen Eindruck: Wohl weil sie sich des franquin'schen Erbes bewusst waren, haben sich die Zeichner tatsächlich darum bemüht ein Frauquin-feeling aufzubauen, jedoch immer auch gepaart mit einer typischen, eigenen Note. Zum Beispiel die Art, wie die Tiere gezeichnet werden. Franquin hatte eine geniale Art um Tiere zu zeichnen, man nehme nur z.B. mal seine Spatzen. Betrachtet man nun einmal die Vögelchen im vorliegenden Band, kann ich nur schmunzeln und sagen: Respekt, das habt ihr prima hin bekommen!^^
Den vorliegenden Band sollte man meiner Meinung nach einfach als eine neue Reihe eines aktuellen Autorenteams betrachten. Mit Gewalt einen Gaston-Bezug herzustellen, bringt nicht viel, die alten Fans von Gaston könnten enttäuscht werden. Wer jedoch unbefangen an die Geschichten heran geht und beim Lesen meint mehr zu entdecken, kann sich freuen und es als Bonus betrachten.
Die Verarbeitung des in Deutschland gedruckten und gebundenen Hardcovers-Bandes ist sehr gut, Farben, Druck alles sehr schön.
Fazit: Netter Band mit kurzweiligen gags. Puristische Liebhaber des „alten“ Gastons können, müssen aber nicht zugreifen. (js)
Gastoon 1 Neffenalarm!
Hardcover, 45 Seiten, durchgehend farbig
toonfish, 12,95 € (D)
Am Besten kauft man sich das Band beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Gastoon 1 Neffenalarm! kann man auch gerne hier kaufen.
(c)Abbildungen: MARSU 2011
(c)Abbildungen: 2011 Splitter Verlag GmbH & Co. KG Verlag
Veröffentlichung der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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