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geschrieben von AndreasDierks am
Dienstag, 30. Januar 2001
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Return of the Man in BlackDen ersten Teil von "Capricorne" hatte Markus als Variation der X-Akten bezeichnet. Der Vergleich paßt auch auf den jetzt vorliegenden zweiten Band. Zwar heißen die Helden nicht Mulder und Scully, aber es gibt ebenso viele Mysterien und Verschwörungen. Andreas kopiert hier jedoch nicht, sondern er schafft etwas Eigenes, auf seine ihm eigene Art.
Was mich besonders beeindruckt hat sind seine Zeichnungen und seine Seitenaufteilung. Wie Andreas mit den Panels umgeht, das hat schon was. Vor allem weiß er, was er tut und benutzt die vielen Möglichkeiten des Comics nicht für Effekthascherei, sondern gezielt und gelungen. Er versteht sein Handwerk.
Im zweiten Teil also geht es um den durch sehr viel "Energie" (so der Titel) zu einem neuartigen Wesen gewordenen John Byrne, die Vereinigung mit einer mythischen unterirdischen Kreatur und den Männern der mysteriösen "Einrichtung".
Wie schon gesagt: Das klingt nach "Akte X", sieht auch in den Settings hin und wieder mal so aus (z.B. erinnert mich ein sehr tiefer Schacht an das Raumschiff aus dem Film), ist aber doch etwas ganz anderes. (svl)
Dazu noch Andreas Dierks:
Die Alben von "Capricorne" sollte man mehrmals aufmerksam durchgehen (was hier sehr gut möglich sind, da die Alben gebunden sind und nicht einfach zusammengeklebt! - aks), denn manches Detail entgeht einem beim ersten Lesen doch. Manches bleibt rätselhaft, wird wohl erst in einem der nächsten Bände seine Auflösung finden (beispielsweise diese tätowierte Hand oder wo das Objekt jetzt ist oder die Sache mit Capricornes Namen).
Capricorne wird als Astrologe vorgestellt, sagt aber selber, er benutze das nur als Vorwand, er sei eher Psychologe. Seine tatsächliche Aufgabe und seine Motivation bleiben im Dunkeln, nur sein Zusammentreffen mit den drei Nornen (s. Macbeth) am Beginn vom ersten Band der Serie und sein Name Capricorne geben Hinweise.
Tatsächlich arbeitet Andreas in seinen Werken ("Rork", "Azteken") gerne mit dem Mysteriösen, Esoterischen, mit Anspielungen, also liegt es nicht fern, sich so den Geheimnissen hinter der rätselhaften Hauptfigur zu nähern.
Andreas' zeichnerische Arbeit fällt auch durch perspektivisch ausgefeilt dargestellte Großpanels auf. Inzwischen sind solche Aussichten und Ansichten zu etwas geworden, das mancher Zeichner im Repertoire hat, seien es Schuiten/Peeters oder Ralf Paul. Im Comic-Museum in Brüssel hängen jedenfalls Originale von Andreas in der dauernden Ausstellung, die seinen innovativen Beitrag zur modernen Gestaltung von Comic-Seiten verdeutlichen. Beachtlich.
In der französischen Originalausgabe von "Capricorne" erschien 1998 bei Le
Lombard "Dáliah" als dritter Band der Serie (den es aber bis heute - Januar 2001 - noch nicht auf deutsch gibt - svl) (ad)
Capricorne - Bd.2: Energie
Text und Zeichnungen: Andreas
48 Seiten, Softcover
Carlsen Verlag, 18.90 DM
August 1998
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