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geschrieben von Martaeng am
Donnerstag, 25. September 2008
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Der Aufstieg beginnt
Das Rätsel um die Erstbesteigung des Mount Everest geht in die nächste Runde. Immer noch versucht der japanische Fotograf Fukamachi die Kamera und vor allen Dingen den Film von George Mallory zu finden, der während der Expedition verunglückt ist. Starb er auf dem Weg zum Gipfel oder hat er den höchsten Berg der Welt erreicht und erfror auf dem Abstieg? Immer noch Fukamachi auf den Spuren des legendären Bergsteigers Habu Yoshi, der die Kamera offensichtlich besitzt. In Katmandu, der Hauptstadt Nepal kreuzen sich die Wege der beiden erneut.
Allerdings dauert es eine Weile, bis das passiert. Denn Habu Yoshi ist nicht nur außerordentlich verschlossen, sondern mindestens ebenso öffentlichkeitsscheu. Er gehört nicht zu den Alpinisten, die für Ruhm und Anerkennung einen Berg besteigen – er macht es, weil er sich selbst beweisen will, dass er es kann. Insofern ist er ein Idealist im besten Sinne.
Auch gelingt es Fukamachi nicht Yoshi zu finden. Es ist eher umgekehrt: Yoshi findet Fukamachi. Und zwar aus einem besonderen Grund. Fukamachi ist mit einer ehemaligen Freundin von Yoshi unterwegs. Ihr Name ist Ryoko. Yoshi lernte sie kennen, nachdem ihr Bruder auf einer Gipfeltour mit ihm ums Leben gekommen ist. Er fühlte sich ihr gegenüber zu etwas verpflichtet und so kamen sie sich näher. Doch die Liebe war nur von sehr kurzer Dauer, denn Yoshi hat sie verlassen. Warum? Da gibt es natürlich nur eine Antwort. Weil er Berge besteigen wollte und eine Beziehung in diesem Fall nur hinderlich gewesen wäre.
Jedenfalls kommt Ryoko ebenfalls nach Katmandu, um Yoshi zu suchen und trifft auf Fukamachi. Leider Gottes spitzt sich hier die Handlung zu, denn Ryoko wird entführt. Die Entführer wollen den Fotoapparat in ihren Besitz bringen und ihn für eine horrende Summe verkaufen. Also machen sich Fukamachi und Yoshi gemeinsam auf die Suche nach Ryoko und treffen auf nepalesische Separatisten, mafiaähnliche Strukturen und dergleichen mehr. Am Ende von Band 3 steht eine dramatische Rettungsaktion.
Insgesamt geht es im dritten Band des Fünfteilers nicht so ganz stark hinauf auf den Berg. Das Geschehen spielt sich eher ein paar tausend Meter weiter unten ab. Jiro Taniguchi inszeniert eine actionlastige Entführungsgeschichte, die durch zahlreiche Rückblenden geprägt ist.
Im vierten Band geht es dann wieder in die Berge. Habu Yoshi will endlich sein großes Ziel verqwirklichen: Eine Besteigung des Mount Everest, allein, ohne Sauerstoffgerät, über die Südwestroute und im Winter. Kein Mensch hat das vor ihm geschafft. Darauf zielt seine ganze Energie. Es soll sein Lebenswerk werden.
Akribisch beschreibt und bebildert Taniguchi die Vorbereitungen, das lange Abwarten, bis das Wetter günstig ist und die Ruhe, die Habu Yoshi ausstrahlt. Immer dabei, doch einige hundert Meter hinter ihm: Fukamachi, der diese Besteigung für die Nachwelt festhalten will und darf. Der gesamte vierte Band beschäftigt sich mit nichts anderem als dem Aufstieg von Habu Yoshi. Grandios inszeniert Taniguchi die literarische Vorlage von Baku Yumemakura.
Ein Mensch im Kampf gegen den Berg – heroisch, unverwüstlich und fast schon klischeehaft männlich. Aber eben nur fast. Ein guter vierter Band, der mit einem Cliffhange im übertragenen Sinne endet, obwohl sich hier eine Fortsetzung in Form eines Cliffhangers nun wahrlich anbieten würde. Und so warten wir gespannt auf den fünften und letzten Band der Serie „Gipfel der Götter“.
Gipfel der Götter Band 3 und 4
Zeichnungen: Jiro Taniguchi nach einem Roman von Baku Yumemakura
Verlag: schreiber und leser / shodoku
Taschenbuch broschiert, s/w, 336/312 Seiten, Euro 16,95 je Band.
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(c) der Abb.: Jiro Taniguchi und shodoku
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