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geschrieben von M.Hüster am
Donnerstag, 26. Juni 2008
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Wird Isnogud endlich Großwesir?
 Gesammelte Anschläge: Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnoguds (Band 2)
Im alten Bagdad, der wunderschönen Stadt, zermartert der von politischem Ehrgeiz besessene, heimtückische Großwesir Isnogud Tag und Nacht sein Gehirn, wie er wohl am Besten zum Ziel seiner Wünsche gelangen könnte. Und die ebenfalls wunderbaren Leser dieser uralten Geschichten wissen bestimmt, um was für spezielle Wünsche es sich dabei dreht …
Isnogud, ein Klassiker der Comic-Literatur von Asterix-Texter René Goscinny und Zeichner Jean Tabary, erscheint bei der Ehapa Comic-Collection erstmals komplett in einer schmucken, neun Bänden umfassenden Gesamtausgabe!
Doch wie entstanden die ‚Abenteuer um den hinterhältigen Großwesir? Für den Start des Magazins RECORD von Bayard-Presse im Jahre 1962 bat die Direktion Goscinny um eine Idee zu einer komischen Serie. Daraus wurde Isnogud, den Goscinny später zu Pilote holte, wo er für seine Wortspiele eine Fangemeinde fand.
Gsocinny: „Ich hatte mir überlegt, Tausendundeine Nacht zu parodieren und nahm dazu das Thema des Wesirs, der Kalif werden will, es aber nie schafft. Das Lustige daran ist, dass man sich jedes Mal etwas ausdneken muss, damit es ihm nicht gelingt, und das Ganze bei jeder Geschichte wiederholen. Isnogud ist einer der wenigen Comic-Helden, die von Grund auf böse sind. Die Leser haben ihn ins Herz geschlossen, weil ich ihn in seiner Gemeinheit so perfekt gemacht habe, dass man sich wünscht, seine niederträchtigen Unternehmungen möchten endlich einmal gelingen.“
Die ersten 12 Seiten der Abenteuer des schändlichen Großwesirs erschienen am 15.1. 62 in der Erstausgabe von RECORD. Und der Name von Iznogoud (frz. Originaltitel) ist Programm, denn dieser ist symbolhaft für seine Bosheit. Die englische Wortwahl „Is no good“ (ist nicht gut) war auch Grundlage für den deutschen Serien-Titels ISNOGUD. Es kommt auch gelegentlich vor, das Isnoguds Mietsklave Tunichgud für das Scheitern der Insogud’schen Bosheiten sorgt. Der Mietsklave erweckt zwar den Eindruck, den sein Name verheißt, doch alles in allem ist er schlauer, als es scheint.
Auch dieser Band zeigt wieder das geniale Talent des unvergesslichen Szenaristen, dessen Texte von Tabary in vorzüglicher Weise in Bilder umgesetzt wurde. Erneut befinden wir uns in Bagdad, der prächtigen Stadt. Und es beginnen wieder und wieder Versuche des Großwesirs, endlich Kalif zu werden.
Eine der schönsten Geschichten ist „Ein Dschinni löst Probleme“. In diesem begeben sich Isnogud und Tunichgud auf dem Weg in einen Sumpf. Dieser befindet sich unweit Bagdads und ist besonders schrecklich, denn er ist undurchdringlich und riecht nach Fäulnis. In seiner Mitte liegt ein besonders Ekel erregender Pfuhl, in dem ein Dschinni haust, ein boshafter Dämon, der Zauberkräfte hat. Die Gegend dort ist völlig menschenleer, denn wer wäre so verrückt, sich in das Gebiet vorzuwagen, in dem der Dschinni haust. Na ja, wir wissen es bereits…
Der Dschinni hat eine ganz besondere Fähigkeit: er kann mit dem Wasser, in dem er lebt, alles auflösen. Also transportieren Isnogud und Tunichgud den Dschinni mit Hilfe eine Waschzubers in seinem Wasser Richtung Bagdad, um ein für Isnogud sehr dringendes Problem (auf) zu lösen: den Kalifen Harun al Pussah. Dummerweise wird das Wasser, in dem der Dschinni lebt, im Laufe der Zeit immer weniger und so muss dieser seine Gefäße ständig wechseln. Es werden alle möglichen Dinge aufgelöst, nur eben nicht der Kalif. Am Ende erwischt es, wie so oft, dann auch den Großwesir selbst.
Aber Isnogud hat u. a. auch noch seine Probleme mit neumodischen Maschinen von IBE EM und gerät auf die Straße nach Nirgendwo, von der es keine Rückkehr mehr gibt.
Die Isnogud-Gesamtausgabe ist nicht nur für Sammler, sondern auch für den "Neuentdecker" ein unvergessliches Leseerlebnis, bei dem Schmunzel- und Lachsalven vorprogrammiert sind, denn Isnogud kennt nur ein Ziel: "Ich will Kalif werden anstelle des Kalifen!" Unterstützt von seinem Mietsklaven Tunichtgut lässt er keine noch so haarsträubende Gelegenheit aus, den Kalifen unauffällig aus dem Weg zu räumen.
„Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud“ sind eine fantasievolle Parodie auf Tausendundeine Nacht aus der Feder von Texter René Goscinny und Zeichner Jean Tabary.
Als Bonus gibt es im zweiten Band der Gesamtausgabe Faksimileabdrucke der zwei ersten Isnogud-Geschichten aus RECORD (13 Seiten), leider jedoch ohne Übersetzung. Horst Berner ist Autor von drei einleitenden Seiten zu diesem neuen Isnogud-Buch.
Isnogud Gesamtausgabe, Band 2
In diesem Buch:
• Die infamen Streiche des Großwesirs Isnogud: Ein Dschinni löst Probleme / Die unsichtbare Bedrohung / Der Unglücksdiamant / Das Zauberpüppchen / Der geheimnisvolle Plakatkleber
• Isnoguds Sternstunden: Isnoguds Raketenstart / Isnoguds Schüler / Der Tatarentalisman / Hut ab! / Schwarzmalereien
• Die Zauberkiste: Die Zauberkiste / Die Straße nach Nirgendwo / Der fürchterliche Vergolder / Der große Talisman des Kalifen / Die geheimnisvolle Salbe
René Goscinny (Autor) / Jean Tabary (Zeichner)
Hardcover, farbig, 160 Seiten
Ehapa Comic Collection, 29,-- €
Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud Band 1 kann man gerne auch hier kaufen
Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud Band 2 kann man gerne bald hier kaufen
Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud Band 3 kann man gerne bald hier kaufen
Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud Band 4 kann man gerne bald hier kaufen
Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud Band 5 kann man gerne bald hier kaufen
© Abbildungen und Textquellen: ECC + Autoren
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