|
geschrieben von Martaeng am
Mittwoch, 11. Juli 2007
(2570 Aufrufe)
|
(*)
Blutbande
Wäre es nicht schön, wenn man unsere Welt in die klassischen Kategorien Gut und Böse einteilen könnte? Jeder könnte sich für eine Seite entscheiden und die andere verteufeln. Im Falle von Blood Alone hieße das, entweder ein Vampir (böse) oder ein Mensch (na was wohl?) zu sein. Aber ganz so einfach ist es dann eben doch nicht, auch wenn sich die Komplexität in Grenzen hält. Nur soviel: Es gibt gute und böse Vampire und analog eben gute und böse Menschen. Aus dieser Konstellation und aus der Unwissenheit des Lesers, wer zu welcher Seite gehört, speist sich ein Großteil der Handlung in der Manga-Serie Blood Alone, dessen zweiter Band nun erschienen ist.
An dieser Stelle ersparen wir uns langatmige Vorstellungen von Personen und Rahmenhandlung und verweisen auf die Rezension des ersten Bandes. Lange Rede, kurzer Sinn. Ein Großteil der Panels wird dazu benutzt, das Verhältnis von Misaki und Kuroe auszuarbeiten. Ist sie ein böses Vampirmädchen, welche dunklen Geheimnisse schlummern in Kuroes Seele? Liebt sie ihn, liebt er sie - das alte Spiel, mit den üblichen Missverständnissen.
Aber dann, ganz nebenbei werden Hintergründe ausgeleuchtet und ein ehrfürchtiger Blick kann erhascht werden auf das, was sich vorher nur schwarz oder grau abzeichnete. Ein kurzer Blick auf den großen Zusammenhang. Und was tritt zum Vorschein? Verschwörungstheorie ick hör’ dir trapsen: Die Vampire sind in Geheimgesellschaften organisiert, mit Betonung auf dem Plural. Es sind, soviel ist bekannt, derer mindestens zwei. Und auch dem Geheimnis um das im ersten Teil eingeführte, ominöse Auge der Wahrheit – Adevarat Kurai – wird ein Teil des Mysteriums genommen. Irgendwie scheinen Misaki und Kuroes (verschwundene, tote?) Schwester eine Gemeinsamkeit zu haben. Nebenbei wird auch noch ein teuflischer Schurke zur Strecke gebracht. Aber wirklich nur ganz am Rande.
Ein guter Wein braucht oftmals Jahre zum Reifen. Wenn es bei Blood Alone so weitergeht, dann muss es ein Grand Cru sein, denn die Geschichte entwickelt sich nur allzu schleppend. Viele Nebenhandlungen verhindern, dass die Spannung lange aufrechterhalten werden kann. Das muss noch kein Manko sein. Gute Dinge brauchen vielleicht etwas mehr Zeit. Wenn am Ende eine gelungene Sache herauskommt, ertragen sich die Mühen der Ebenen leichter. Und schon heißt es reingefallen auf die Cliffhangertaktik des Manga-Genres. Band zwei ist abgeschlossen, aber trotzdem sind längst nicht alle Fragen beantwortet. Grand Cru oder Tetra Pak, wir werden sehen.
Blood Alone, Band 2
Zeichnungen und Text: Masayuki Takano
Taschenbuch, 210 Seiten, s/w
Carlsen Comics, 7,50€
Blood Alone, Band 2 kannst Du HIER gerne kaufen.
© Abbildungen: Carlsen Comics
Sie können uns unterstützen! (*)Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
|
|
| |
|