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geschrieben von Maqz am
Montag, 02. April 2007
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Neuer Juillard bei Carlsen Comics
Pierre Christin (Valerian und Veronique) und André Juillard (Der Rote Falke, Die 7 Leben des Falken, Wie eine Feder im Wind, Das blaue Tagebuch etc.) stehen seit langem für intelligente Comics und einen klassischen Strich. Beide Tugenden vereinen sie in ihrer neuesten Comic-Erzählung »Lenas Reise«, in der sie die Geschichte einer jungen Frau erzählen, die durch Osteuropa und den Orient reist. Ihre Motive klären sich erst im Verlauf ihrer Reise und führen den Leser tief in ihre Vergangenheit und in das Zentrum eines terroristischen Netzwerks.
Am Anfang der Geschichte stellt sich dem Leser die Frage. Wer ist Lena? Welches Ziel verfolgt sie und welchen Sinn haben ihre Reisen durch Mittel- und Osteuropa und den Nahen Osten? Zeitlich ist die Handlung in der Zeit nach dem Fall der Mauer und der Öffnung Osteuropas angesiedelt. Alles beginnt so dann auch in einem entlegenen Teil Ost-Berlins in dem Haus eines ehemaligen hochrangigen DDR-Funktionärs.
Die (be-)drückende Atmosphäre wird dem Leser durch die Schilderung einer brütenden Sommerhitze, durch die Lena reist, sehr gut vermittelt. Natürlich nutzt Lena gleich zu Beginn der Reise einen nahe gelegenen See, um sich abzukühlen. Wohl wieder ein Comic-Band, der eher an männliche Leser gerichtet ist … obwohl die Handlung aufgrund des sehr aktuellen Themas für eine breite Alters- und Leserschicht beider Geschlechter sehr ansprechend ist.
Langsam wird dem Leser während der Reise deutlich, welchen Job Lena als Kurier ausübt. Nach und nach verrät sie auch etwas über ihre Vergangenheit und ihre Beweggründe, diesen Agentenjob auszuführen. Um Ihre Aktionen und die daran beteiligten Personen in einem Terrornetzwerk nicht zu gefährden, weiß Lena zunächst nicht genau, was sie mit ihren Handlungen letztendlich bewirken soll.
Am Ende wird sie jedoch von ihrem „Auftraggeber“ recht genau informiert. Das überraschende Finale bleibt jedoch nur dem Leser vorbehalten.
„Lenas Reise“ besticht vor allem durch das Artwork von André Julliard. Die Handlung ist nicht wirklich spannend, überzeugt aber durch seine ungewöhnliche Erzählweise. Ab einem bestimmten Zeitpunkt ist der Verlauf der Handlung vorhersehbar, lediglich das Ende ist eine echte Überraschung.
Stimmungen und Interaktionen zwischen den handelnden Personen werden von den Autoren atmosphärisch spürbar und glaubwürdig dargestellt. Insgesamt neigt Julliard jedoch dazu, erfolgreiche Figuren aus anderen Abenteuern leicht abgewandelt erneut in seine zeichnerische Arbeit einzubringen. Der Rote Falke lässt grüßen …
Insgesamt ist "Lenas Reise" wegen des politisch sehr aktuellen Themas und dem Artwork Julliards ein durchaus empfehlenswerter Band.
Lenas Reise
von Pierre Christin (Text) und André Juillard (Zeichnungen)
HC, farbig, 58 Seiten
Carlsen Comics, 16,00 €
Lenas Reise kannst Du hier gerne kaufen.
(c) Abbildungen: Carlsen Comics + Autoren
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