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geschrieben von M.Hüster am
Dienstag, 20. Dezember 2005
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Endlich ein neues Album mit Yoko Tsuno
Einen neuen spannenden Yoko Tsuno-Band präsentiert Autor Roger Leloup den Freunden seiner Comic-Serie: Der siebente Code. In dieses 24. Abenteuer hat der Autor mehr als vier Jahre lang bis zu 70 Stunden pro Woche investiert. Das Album von Roger Leloup ist somit ein lang gereiftes und vollendetes Werk. Seine Arbeit bleibt klassisch, weil er zur Generation der Comic-Schaffenden gehört, deren Comics zeitlos sein sollen. Eine der großen Qualitäten des Autors ist es, Situationen glaubwürdig in Wort und Bild wiederzugeben. Leloup präsentiert mit „Der siebente Code“ ein bewegendes und beeindruckendes Abenteuer, bei dem man es bedauert, zur letzten Seite gelangt zu sein.
Die Story: Begleitet von ihren Freunden Knut und Vic fliegt Yoko mit Morgentau zum Amazonas, um dort einen gewissen Krüger zu treffen, der sie zu einer mysteriösen Schachpartie eingeladen hat. Yoko wird schnell klar, dass Krügers wahre Absichten in eine sehr viel gefährlichere Richtung gehen.
Bereits auf den ersten Seiten des Albums kommt es zu dramatischen Ereignissen, als ein mysteriöses Wasserflugzeugs die Flugbahn der Catalina schneidet, in der Yoko und ihre Freunde sitzen. Auf diese Weise führt Leloup eine neue Heldin namens Emilia ein, die als neue Gefährtin von Yoko in diesem Abenteuer sehr wichtig werden wird. Es handelt sich um ein junges vierzehnjähriges Mädchen, dessen schottischer Vater und ihre Stiefmutter russischer Abstammung die Vorliebe für Alkohol teilen: Der Vater für den Whisky und die Stiefmutter für den Wodka.
Die verstorbene biologische Mutter von Emilia war eine berühmte russische Violistin. Später wird Emilia an einer unvorhersehbaren Stelle die reparierte Geige ihrer Mutter wiederfinden, die sie zerbrochen hatte, weil sie es nicht geschafft hatte, so wie ihre Mutter zu spielen. Yoko wird ihr mit all ihrer fernöstlichen Weisheit sagen: "Leidenschaft wird vererbt, aber Können muss man sich erwerben!“
Emilia ist ein Vorname, der uns an die berühmte Amelia Earthart denken lässt, die als erste Frau im Jahre 1928 den Atlantik überquerte. Emilia fliegt ohne Lizenz, denn es ist nicht notwendig eine Lizenz zu haben, wenn man mit dem Fluggerät nur Insektengift versprüht. Sie erweist sich als ein abenteuerliches Mädchen ohne Angst, aber mit altersentsprechenden Launen, mit denen sich Yoko auseinandersetzen muss. Um diese Freundschaft zwischen den beiden jungen Damen zu verstärken, teilen Emilia und Yoko zwei Gemeinsamkeiten bezüglich ihrer Kosenamen: Emilia erhielt ihren von einer Marionette und Yoko von einer Puppe.
Der zwielichtige reiche Deutsche Namens Krüger ist in Wirklichkeit an einem Meteoriten interessiert, der auf dem Gebiet einer verlassenen Eisenhütte liegt und wertvolles Metall enthält. Beim Tauchen waren Emilia und Yoko schon vorher auf einen mysteriösen unbekannten Metallbarren getroffen, den Emilia an Bord eines gesunkenen Unterseebootes versteckt hatte. Im Jahre 1936 nutzte ein deutsches Unternehmen die Besonderheiten dieses wertvollen Metalls, um Panzerabwehrgranaten herzustellen, die im 2. Weltkrieg gegen russische Panzer eingesetzt wurden. Kurz vor Kriegsbeginn machte sich die Firma aus dem Staub. Krügers Vater gelang es Dank des Metalls, dass er aus einem U-Boot geborgen hatte, dass Gelände der Stahlhütte 1962 zurückzukaufen, in dem Jahr, als die Sowjets ihre auf Amerika gerichteten Raketen von Kuba abzogen. Leider vergaßen sie eine intakte Rakete, die eben in dieser ehemaligen Stahlhütte in Brasilien gelagert und auf Florida gerichtet ist, abzuziehen.
Für Yoko und Emilia geht es nun darum, diese Rakete und ihren Sprengkopf unschädlich zu machen. Der Schlüssel dazu liegt in sieben Codes. Doch die ganze Aktion wird durch die Interessen von Krüger behindert, zudem drohen dessen eigene Aktionen zum Supergau für die Erde zu werden. Gelingt es Yoko und Emilia die Katastrophe zu verhindern?
Leloup erneuert mit seiner Geschichte die apokalyptische Bedrohung für die Erde. Man wird unweigerlich an technische Katastrophen wie in Tschernobyl erinnert, die die Menschheit bedrohen. Durch die gelungene Kombination von Wort und Bild sorgt der Autor beim Leser für Schaudergefühle. Was wäre wenn der Meteorit samt Rakete die Erdatmosphäre sprengen würde? Beeindruckende und verwirrende Bilder entstehen durch das Zusammenwirken von aktiver Materie und Nebel. Überhaupt lassen einen die Darstellung der alten Maschinen ein wenig an Fritz Langs Metropolis erinnern.
Yoko Tsuno 24: Der siebente Code
Text und Zeichnungen: Roger Leloup
SC, 48 Seiten
Carlsen Comics, zum sehr günstigen 8,-- Euro-Preis!
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(c) Abbildungen: Carlsen Verlag
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