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geschrieben von M.Hüster am
Freitag, 10. Juni 2005
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Beeindruckender Comic über Jugendfreundschaft
Das Comic-Buch des Jahres 2005 ist für mich der bei Carlsen Comics erschienen Band „Jenseits der Zeit“ des Autor-Teams Georges Abolin und Olivier Pont. Es ist einfach eine grandiose Geschichte über Jugendfreundschaft und die Magie der Kindheit. Außerdem ist das Buch ein Plädoyer gegen die Intoleranz, die in der Handlung tragische Folgen hat.
Die Szenerie des Bandes, die in einer mediterrane Umgebung nahe Genua spielt, lässt mich an meinen letzten Sommerurlaub in Ligurien zurückdenken. Genau in einem der Dörfer an dieser Küste könnte diese schöne Geschichte gespielt haben.
Die Handlung ist fesselnd, aber auch sehr ergreifend und tragisch: William Batley ist zehn Jahre alt, als er 1906 mit seiner Familie aus London in ein pittoreskes italienisches Fischerdorf namens Barellito übersiedelt.
Ungeachtet der Spannungen, die die Ankunft seiner Familie in dem vermeintlich so friedlichen Örtchen auslöst, erlebt William einen magischen Sommer. Das Licht des Südens, eine ganz neue Freiheit, und vor allem neue Freunde: Paolo, Nino und die bezaubernde Lisa. Die Kinder erleben zwischen Sonne und Meer eine paradiesische Zeit.
Unterdessen stößt Williams Vater bei den Einheimischen auf Misstrauen, denn diese befürchten, dass dieser den Dorfbewohnern mit seinem Fischkutter die Lebensgrundlage raubt. Während die Situation immer weiter eskaliert und sich schließlich in einer schrecklichen Bluttat entlädt, machen die Freunde eine verblüffende Entdeckung: Sie alle wurden am selben Tag geboren! Außerdem scheint ein seltsamer Gegenstand sie unabänderlich zu verbinden. 20 Jahre später kommen sie schließlich einem phantastischen Geheimnis auf die Spur, dessen Ursprünge jenseits der Zeit liegen ...
Vor allem die Handlung hat mich total begeistert, ist sie doch so ganz anders, als alles, was ich bisher gelesen habe. Man fühlt sich in seine Jugendtage zurückversetzt, als man, ähnlich wie die vier Helden des Bandes, mit Freunden durch Wald und Wiesen gezogen ist. Beeindruckend ist auch die unzerbrechliche Freundschaft der Helden, die über Tod, Schuld und Zeit erhaben scheint. Interessant sind auch die Visionen der Autoren zum Thema „Wiedergeburt nach dem Tode“.
Für mich ist auch die Präsentationsform des Comics in Form eines Comic-Buches im Kleinformat gelungen. Vielleicht ist diese Form der Veröffentlichung ein Weg, Comics in Deutschland insgesamt mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Das im handlichen Hardcover erschienen Comic-Buch enthält zudem eine Kurzbiografie der beiden „Jenseits der Zeit“- Autoren Georges Abolin und Olivier Pont.
Jenseits der Zeit
Text und Zeichnungen: Georges Abolin und Olivier Pont
HC-Buch, Kleinformat, farbig, 202 Seiten
Carlsen Comics, 29,90 Euro
"Jenseits der Zeit" kannst Du hier
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© Dargaud, Abolin & Pont, Carlsen Verlag GmbH
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