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geschrieben von gruber am
Dienstag, 07. Oktober 2003
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Engel mit irdischen Gelüsten
Der Epsilon-Verlag präsentiert eine neue Serie mit dem Titel "Die Unsterblichen": Autor Stephen Desberg widmet sich in seiner Storyline einem Mythos, der schon immer die Menschen in Bann gezogen hat. Erstmals macht er im Comic die Existenz von Engeln zum Mittelpunkt seiner Erzählungen. Hervorragend seine Idee, die Handlung auf verschiedenen Existenzebenen spielen zu lassen: Auf der Erde, im Paradies und in der Hölle - und er beschreibt die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, wenn jemand die Grenzen dieser Welten überschreitet.
Prolog: Äthiopien, viele Jahrhunderte zurück:
"Dieses Wesen belügt uns, es ist nichts als ein Fluch für unser Volk ! Seit es unter uns weilt, sind die Heuschrecken wieder gekommen und die Ernten sind verfault ! Seine Flügel, von denen wir annahmen, dass sie uns bewahren, haben Finsternis und Krankheiten über unsere Städte gebracht ! ...
... Selbst wenn er der wäre, der er zu sein vorgibt, gibt es für einen Engel kein schlimmeres Verbrechen, als sich mit den Frauen der Menschen zu vereinen ... Vergießt sein Blut in Schlamm und Schmutz !"
Skylab, Connecticut/USA, heute:
Engel existieren ! Für Rio, einer jungen Amerikanerin aus Connecticut, ist das absolute Gewissheit, seit sie durch das Eingreifen ihres männlichen Schutzengels bei einem schrecklichen Autounfall dem Tod entrinnen konnte.
Mit glühender Begeisterung erzählt Rio ihrem Verehrer Brett, der sie gerne heiraten möchte, von "ihrem Engel". Obwohl sich Brett, Harvard-Absolvent und einer der vielversprechendsten Anwälte von Skylab, sehr um Rio bemüht, hat diese selbst bei einem anschließenden gemeinsamen Essen in der Stadt nur Gedanken für den Engel.
Sicher hat diese Leidenschaft auch etwas mit ihrem Vater zu tun, der im Stile von Indiana Jones zeitlich parallel zu den Ereignissen in Skylab nach wissenschaftlichen Beweisen für die Existenz der himmlischen Wesen sucht.
Als er schließlich in den Bergen von Choke in Äthiopien das Grab eines Engels entdeckt, ist der Beweis für ihre Existenz, aber auch für ihre Sterblichkeit gefunden. Ungewöhnlich: Sollten Engel eigentlich nicht unsterblich
sein ?
Doch die unglaubliche Entdeckung bringt den Professor in absoluten Lebensgefahr, denn in grauer Vorzeit brachten einst Dämonen, Wesen aus der Hölle, die Menschen dazu, den Engel zu töten. Und es gibt Leute, die dieses Geheimnis um jeden Preis verbergen wollen ....
Die Ermordung des Engels löste als Folge einen himmlischen Krieg aus. Unterdessen zeigt nicht nur Brett Interesse an Rio. Auch Rios Schutzengel namens Nahel, der eigentlich im Reich der Engel mit der Engelsfrau Ashra verbunden ist und kurz vor der Hochzeit mit dieser steht, zeigt starkes Interesse an der Erdenfrau.
Ein Anschlag der Dämonen auf das Leben von Rio bewegt Nahel dazu, Rio mit in seine Welt zu nehmen. Doch auch dort ist sie nicht sicher. Denn auch Engelfrauen wie Ashra können eifersüchtig sein ...
Erneut versuchen die dunklen Mächte, geführt durch ihren Meister Mar Chequenna, die Schwäche eines Engels für eine Menschfrau zu nutzen, um Zwietracht unter den Engeln zu säen und diese am Ende zu vernichten.
Etwas Quetzalcoatl, Flugdrachen wie in Fantasy-Filmen und Comics, ein wenig Abenteuer à la Indiana Jones, Liebe, Lust, Eifersucht, Intrige und ein Mar Chequenna, der an Darth Waider aus Krieg der Sterne erinnert: Alles Zutaten, die nicht unbekannt sind.
Zusammen mit dem ungewöhnlichen Szenario, das durchaus Spannung verbreitet, machen diese Elemente sicher den Reiz von "Die Unsterblichen" aus.
Der graphische Stil von Henri Reculé vermag mich dagegen nicht zu überzeugen. Selten bis gar nicht gelungen: Gesichter der Figuren, Schatteneffekte, Hintergründen, Objekte, räumliche Darstellungen und Farbgebung.
Fazit: Gefällige Story - schwache Zeichnungen.
Die Unsterblichen 1: Das Grab des Engels
Text und Zeichnungen: Henri Reculé / Stephen Desberg
SC, 48 Seiten
Epsilon Verlag, 9,-- EURO
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Die Unsterblichen 2: Der Wille des Bösen
Text und Zeichnungen: Henri Reculé / Srephen Desberg
SC, 48 Seiten
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