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geschrieben von gruber am
Donnerstag, 09. Januar 2003
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Dieser verdammte Krieg…
…aber so war en nun mal! Ja, ja. Damals war's so ziemlich schlimm! Das kann sich die Jugend von heute gar nicht mehr vorstellen.
Da gab's zum Beispiel die Geschichte von Johannes und seinem Tiger Panzer. Er und seine Kameraden zogen sich aus Russland zurück. Damals, kurz vor Kriegsende. Oder die Geschichte der Nightingale und ihre tapfere Mannschaft, die es doch noch schafften der Übermacht des Feindes zu trotzen. Kriegsgeschichte, War Story, …die etwas andere Wehrmachtsausstellung?!
Ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen wäre, als ich die erste Ausgabe der Serie: "Der II. Weltkrieg in Bildern" (Condor Verlag 1976 - 1978 von P. Dupuis) in den Händen hielt. Die Geschichte eines englischen Soldaten, der den Kessel von Dünkirchen erlebte und erlitt. Das war spannend, dramatisch und lehrreich zugleich. Wusste ich doch vorher nichts von Dünkirchen und in der Schule ging es weniger um Schlachtengeschichte. Verpönt war es obendrein den Krieg als etwas anderes zu sehen, als er war: Verdammt scheiße! Aber wer Comics liest mag eher unterhalten werden!
So sehe ich auch die Kriegsfilme aus dem Jahr 2002, die im Herbst weltweit in die Kinos kamen: Unterhaltungsware! Zeitgleich erschien bei Speed die Serie War Story. Krieg war für viele nun eher Kulisse für mehr oder weniger authentische Geschichten von Heldentum und glorifizierten "unsere Jungs" in Russland oder im Atlantik.
Überrascht war ich von der Ausgabe "Johanns Tiger", die vom verzweifelten Rückzugskampf einer deutschen Panzermannschaft berichtet. (Sonst sind doch immer die Amerikaner die "Guten!") Dramatisch und pathetisch im Text kämpfen die Wehrmachtsangehörigen gegen Russen und gar gegen die eigenen Landsleute in Form von SS-Truppen.
Alles in allem setzt Garth Ennis (Autor) mit Hilfe seiner Kollegen Chris Weston und Gary Erskine (Zeichnungen) auf die gnadenlose Hoffnungslosigkeit der Situation der deutschen Soldaten, die tragisch enden muß!
Ebenso ist die War Story der HMS Nightingale. Ein englisches Kriesschiff, das als einzige einen von Deutschen aufgeriebenen Schiffskonvoi überstanden hat und nun als Unglücksbringer gilt. Mit einer heroischen wie verzweifelten Tat versucht die Besatzung ihre Ehre wiederherzustellen. Autor Garth Ennis hat auch hier wieder auf die Tragödien-Karte gesetzt, da mit dem ersten Satz in diesem Comic klar wir, wie die Sache ausgehen wird. Zeichner David Lloyd setzt in seiner Ausgestaltung, eben so wie seine Kollegen auf einen langweiligen Realismus, der mir schon bei der Serie "Der II. Weltkrieg in Bildern" nicht gefallen hat. Bilder von aufgeschlitzten Bäuchen, oder verkohlten Panzerbesatzungsmannschaften machen die Geschichten nicht spannender. Es stinkt nur nach Effekthascherei.
Auch wenn jetzt der brave Landser aufsteht und ruft: Aber so war's aber nun mal im Krieg, damals! Kann ich nur aufstehen und rufen: "Dann macht bitte bessere Comics!" (mg)
War Story: "Johanns Tiger" und "Nightingale"
Text: Garth Ennis
Zeichnungen:
David Lloyd (Nightingale) und
Chris Weston, Gary Erskine (Johannes Tiger)
Je 56 Seiten, Prestige Format
Speed Verlag, 8,50€
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(c) der Abb.: Speed & Zeichner
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