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geschrieben von jochen am
Montag, 23. September 2002
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Große kleine Comics
Bin noch nicht wirklich wieder wach nach dem Flug zurück aus den USA und versuche meine tranigen Gehirnströme irgendwie mit halbwegs interessanten Sachen zu beschäftigen. Dazu könnte man doch ein paar Worte über die diesjährige Small Press Expo, der Treffpunkt der alternative Comic-Szene in den USA, schreiben.
Stattgefunden hat das Ganze über 2 Tage in einem Holiday Inn in Bethesa,
Maryland, gleich neben Washington, DC. Angeblich sollen so um die 300
Comic-Schaffende und Verleger ausstellenderweise anwesend gewesen sein,
kann hinkommen. Ein paar große Namen wie Frank Miller und Art Spiegelman
waren auch vor Ort, allerdings im Rahmen von Gesprächsrunden um Geld
für den CBLDF zu ergattern. Einige große Namen wie Peter Kuper oder
Scott McCloud hat man auch an ihren eigenen Tischen finden können. Andere
waren bei Verlagen wie z.B. Fantagraphics (Hernandez Brothers,
Charles Burns) oder Top Shelf (Eddie Campbell) zu finden.
Vor allem ist dies aber eine Show für den Nachwuchs der alternativen und
kleinauflagigen Szene, viele sind dort mit eigenem Stand und ihren neuen
Sachen vertreten. Die Qualität reicht von wunderschön gestalteten Comics
auf guten Papier bis zu schnell kopierten Heftchen, die per Hand getackert
wurden. Entsprechendes gilt für die Güte der Comics, aber genug Schund
und Tolles gibt es ja auf jeder Comicveranstaltung.
Es ist recht einfach, sofern man will, mit den Leuten ins
Gespräch zu kommen. Manchmal auch gezwungenermaßen, die Leute wollen
schließlich was verkaufen, aber immer nett. Aufgefallen sind mir
wiederum die Comics von Jason, von dem demnächst bei Schwarzer Turm
was erscheinen wird, der aus Norwegen angereist ist. Jetzt habe ich
auch ein paar norwegische Comics, zum Glück meist wortlos, bei mir
rumliegen. In Zukunft achten sollte man sicherlich auf Nick Bertozzi,
der vor einer Weile mal einen Comic in Form einer Straßenkarte gemacht
hat, und Paul Horschemeier, der neben seinen selbstverlegten Sequential
neuerdings Folorn Funnies bei Absence of Ink Press veröffentlicht.
Dort erscheint auch Farel Dalrymple's Pop Gun War, ebenso empfehlenswert.
Minis und Fanzines gab es auch ein paar sehr interessante, zum einen
habe ich die allerdings im Moment nicht wirklich griffbereit, zum anderen
sind die natürlich nur direkt zu bekommen, und den zusätzlichen Versandaufwand
dann doch nicht unbedingt wert. Die wirklich Guten Comicschaffenden werden
auf Dauer auch woanders was veröffentlichen, was es dann in den Previews
schafft, da gibt es in den USA genug Kleinverleger.
Insgesamt eine lohnende Veranstaltung, sicherlich alleine kein Grund
für eine Reise in die USA, aber Washington selber kann man sich ja auch
gut anschauen und nach New York ist es auch nicht wirklich weit. Und wer
nur für Comics in die USA fährt, z.B. zur San Diego ComicCon fliegt ohne noch Zeit an kalifornischen Küste zu verbringen, ist selber Schuld.
Anmerkung: Dieser Beitrag wurde und von CRS-Mitglied Jochen eingereicht!
Vielen Dank Dafür! :-)
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