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geschrieben von Maqz am
Dienstag, 15. Juli 1997
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Endlich
 Noch nie ist ein Comic von mir so sehnlichst erwartet worden, wie dieser. Bevor wir aber ins schwärmen geraten eine kleine Kritik vorweg: Ralf Königs Lettering war schon mal besser! Was da einem 30jährigen Fernsehjunkie mit Sehstörung alles zugemutet wird, das geht auf keine Kuhhaut! Also, schreib' mal wieder etwas besser, Ralf! (oder wer auch immer dafür verantwortlich ist!)
Nun aber zu den guten Seiten: Die zwei Knollennasen-Männer Konrad und Paul leben jetzt schon seit über zehn Jahren und drei Comic-Alben in einer reinen Männer-WG zusammen und der Ehealltag hat sie eingeholt: "Wir haben übrigens heute vor einem Jahr das letztemal gevögelt" (Konrad). Die Geschichten drehen sich unter anderem um Tuntenkoller, nicht jugendfreie Weihnachtsgeschenke für die falsche Verwandtschaft (Brustwarzenklammern für Mutti), rationalen Beziehungskrach ("Es war schön, aber es ist vorbei. So ist das Leben. Kein Grund, Abzujammern"), Pauls Schwester ("Ihr Kerle glaubt immer ihr habt jeden Schweinkram für Euch gepachtet!! Ich hab auch meinen Spaß!!!") und Gaststar Georgette Dee trällert: ...noch immer kann ich nicht zurück zu Dir als Freund...
Ralf König ist lustig! Das haben in Deutschland nicht nur die Schwulen begriffen, sondern auch die Heteros (oh Verzeihung ich meine natürlich die Homophilen und die, die nur Sex mit einer Frau haben. Wir wollen doch politisch perfekt bleiben, oder?) (nö, ich mochte nie "Newspeek" - aks)
Der dritte Teil dieser Liebes-Saga aus Köln entzieht sich, im Gegensatz zu Lysistrata, jeder künstlerischen Betrachtung. Er ist nicht Kunst sondern, wie oben schon erwähnt, einfach lustig! Oder kann Kunst lustig sein?
Aber jetzt mal im Ernst: Wie soll man über einen Comic, der mit szenischen Kurzgeschichten wie "Ich muss sterben" aufwartet, lachen können? Also: Nichts genaues weiß man nicht! Einen Tip noch beim Kauf: Die ersten zwei Bände sollten dem geneigten Leser (ob nun homophil, oder nur mit Frauen) immer im Gedächtnis sein, wenn er (oder eventuell auch Sie) ES liest. In einigen Geschichten werden nämlich Personen wiederverwendet, sozusagen "readcycelt"! (Kleine Kalauer am Rande! muss auch mal sein.)
Zum Schluß die Eröffnungsgeschichte ohne Bilder. Ich will ja nicht zuviel verraten:
Im Museum
Paul: Kommt da noch viel?!
Konrad: Was? Wir sind doch gerade erst im dritten Saal!!
Paul: Jaa... aber immer nur Engel und heilige Jungfrauen! Ich brauch'n Kaffee!
Konrad: Du musst Geduld haben. Die Kunstgeschichte hält auch für dich etwas bereit! Hier zum Beispiel: Drei Römische Ringkämpfer mit riesigen Pimmeln verpassen einem nackten Sklaven mit knackigen Arsch eine güldene Dusche. Von Tizian!
Paul: Du willst mich ja nur bei Laune halten!
Konrad: Saal 78!
(mg)
 Konrad und Paul - Bd.3
Text & Zeichnung: Ralf König
Carlsen Verlag, 48 Seiten
Softcover 16.90 DM
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