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geschrieben von Maqz am
Dienstag, 27. Mai 1997
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Das Micky Maus Comeback?
Neues aus Entenhausen hören wir eigentlich jeden Monat! Donald, Onkel Dagobert, Daniel D.: Alle haben sie eine, oder mehrere Alben-Serien in Deutschland. Aber wo bleibt der eigentliche "Star" Entenhausens?
Micky Maus, die Ur-Figur unter Disneys Kreationen, hat zwar seine eigene Heftchenserie und taucht oft auch in kompletten Taschenbüchern auf, ist aber derzeit für einen Autoren Comic á la Carl Barks wohl doch nicht so geeignet wie ihr ehemaliger Filmpartner Donald!
Die Wiederentdeckung der Maus für das Albenformat ist zwar für mich kein Meilenstein in der Comicgeschichte, hat aber seinen eigenen Charme. Hier findet der versierte Comicfan in "Micky Monstermaus" (Runaway Brain) nicht nur eine nette Comicadaption des 1996 lancierten neunminütigen Vorfilms zum Goofy-Film von Disney, sondern auch die geniale Geschichte von Floyd Gottfredson (Micky's "Guter Zeichner", der durchaus auch eine eigene Albenreihe wie Carl Barks verdient hätte) "Micky im Bann der Höllenstrahlen" ("Mickey Mouse in Blaggard Castle" Tagesstrip von 12.11.1932 bis 10.02.1933).
Micky Monstermaus ist der erste ernst zu nehmende Micky Maus Streifen seit 40 Jahren Kinoabstinenz. Die früheren, eher mißlungenen Versuche, eigenständiger Micky Maus Filme, wie "Mickey's Christmas Carol" von 1983 oder "The Prince and the Pauper" von 1990 waren Fernsehfeatures und die Maus spielte eher eine Nebenrolle.
Der Film sowie der Comic zeigen Micky wieder in einer menschlicheren Art. Er ist draufgängerisch und wagemutig und nicht so brav bürgerlich, wie seit den 50er und 60er Jahren. Micky, endlich wieder in seiner kurzen roten Hose, gelben Schuhen und weißen Handschuhen, hat beim Videospiel offensichtlich Minnie's Geburtstag vergessen. Auf der Suche nach einem Job, um das Geburtstagsgeschenk (eine Kreuzfahrt!) zu finanzieren, gerät Micky in die Klauen des affigen Dr. Frankenollie. Parallelen zu Gottfredson's Professoren Icks, Dicks und Tricks sind absolut beabsichtigt!
Nach dem bekannten "Ich tausche Dein Gehirn mit dem meines Monsters"-Spiel hat Micky einige monströse Anwandlungen, die schon fast ins Sittenstrolchhafte gehen! Mickys Hirn hingegen hat nun ein neues Zuhause gefunden in einem überdimensionierten Kater Karlo mit schicken Elektroden am Hals! Aber keine Angst. Happy Ends sind
bei Disney obligatorisch.
Der Zeichner des Comics, Ulrich Schröder, hält sich mit seinem Szenario eng an den Film und erzeugt damit eine hohe Dynamik in der Geschichte. Im direkten Vergleich mit Gottfredson's "Im Bann der Höllenstrahlen" wird dies schnell deutlich. Umgekehrt enthält die Geschichte von 1932/33 viel mehr Substanz und "Suspense"!
Gut an diesem Album fand ich auch die ausführliche Dokumentation zu Comic und Film. Darunter einige Scribbles und Studien aus dem Studio von Ulrich Schröder mit einem Vorwort von Klaus Strzyz (Autor des Buchs:"Disney von innen".) Für ein gelungenes Micky Maus Comeback kann dieses Album nur das erste sein in einer Serie von neuen Autoren Comics, die nicht nur die, zugegebenermaßen genialen, ollen Kamellen wieder aufwärmen. (mg)
Micky Maus - Bd.1: Micky Monstermaus.
48 Seiten, Softcover,
Ehapa Comic Collction, 16.80 DM
Micky Monstermaus kannst Du gerne auch hier kaufen
(c) der Abb.: Ehapa und Disney
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