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geschrieben von Maqz am
Montag, 27. April 1998
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Gerechtigkeit!
Was sind die besten Comics im amerikanischen Mainstream? Hat man sich erst einmal auf die amerikanische Superhelden eingespielt, scheinen sehr viele Sonderpublikationen aus der immer besser werdenden Massenwahre hervorzustechen.
Eindeutig die mit dem größten Einfluß auf die amerikanische Superhelden-Szene waren Frank Millers "The Dark Knight Returns" (dt. bei Carlsen "Die Rückkehr des Dunklen Ritters") und Alan Moores/Dave Gibbons "Watchmen" (dt. bei Carlsen "Die Wächter").
Die Entwicklung seit dieser Zeit ist enorm: Die Zeichnungen wurden immer besser, ebenso wie die Papier- und Druckqualität. Kolorierungen kommen heute nicht mehr ohne die Unterstützung von Hochleistungscomputern aus und auch die Stories haben sich erheblich verbessert. Sie sind oft tiefgründiger, komplexer, interessanter.
Natürlich gibt es immer noch die Hefte mit "Superheld-mit-vielen-Muskeln-trifft-bösen-bösen-Superschurken - Superschurke-bedroht-die-Welt - Superheld-rettet-die-Welt-und-bekommt-das-Mädchen!" Heute ist das zum Glück etwas besser geworden! Da kann der Superheld schon mal einen Jungen kriegen, oder der Superschurke zerstört die Welt, oder eventuell stirbt sogar der Superheld. Alles ist möglich!
In den letzten Jahren gab es zwei Geschichten im Kaliber von Watchmen oder Dark Knight Returns, die den Mainstream wieder in eine neue Richtung führten: "Marvels" von Kurt Busiek/Alex Ross (dt. bei Ehapa/FeestUSA) und Kingdome Come von Mark WaAlex Ross (dt. bei Carlsen).
Bei beiden standen Superhelden im Mittelpunkt, die durch die hyperrealistischen Bilder von Alex Ross praktisch durch die Wohnungen der Comicleser flogen. Der epische Prunk, der diese Geschichten umgibt, ist nun auch im Sonderband über die Wiedervereinigung der größten Superhelden der Welt in der Justice League of Amerika (JLA) zu finden.
Hier werden Batman, Superman, Wonder Woman, Aquaman, Martian Manhunter, (der zweite) Flash, und (die letzte) Green Lantern auf ungewöhnliche Weise wieder zusammengebracht um die Welt zu retten.
So einfach, wie es sich anhört, ist es aber nicht. Die Welt wird nämlich von einem erstaunlichen Phänomen heimgesucht: Menschen verwandeln sich von einem Tag auf den andern in Superhelden. Von dieser Massenverwandlung sind aber unsere "richtigen" Helden nicht betroffen. Die leben nämlich in ihren Geheimidentitäten und wissen nicht, dass sie Superkräfte haben. Dahinter steckt der düstere Dr. Destiny, der die sieben (Samurai?) in seinem Bann hält. Oder steckt doch noch jemand ganz anders hinter Dr. Destiny?
Die Story ist immer für eine Überraschung gut und hat dem Comic Leser, nach der Einführung in der Serie Brave and Bold Comics #28 (1960), wieder die Originalbesetzung der JLA beschert. Diese Zusammensetzung von sieben sehr unterschiedlichen Comichelden in einem Team macht diese Geschichte und die nachfolgende monatliche Serie besonders reizvoll!
Was mich überrascht hat, ist der sehr aktuelle, wenn auch nicht immer originelle Witz des Sonderbands:
Flash: Jedesmal, wenn die Bilder wechseln, gibt es eine Unterbrechung für eine Nanosekunde... Das reicht mir, um da vorne eine Tür zu sehen.
Green Lantern: Ihr habt ihn gehört, Leute. Er setzt alles auf Tor Nummer Drei....Und was hast Du gewonnen?
Flash: Wenn es der ZONK ist, kannst Du ihn haben.
Batman: Ausschwärmen! Und rechnet mit dem Schlimmsten.
Mit dem Schlimmsten muss man bei Sonderband und JLA-Serie nicht rechnen, aber die Zeichnungen können mit ihrem Bubblegum-Stil (Jeff Johnson/Darick Robertson) etwas nerven. Howard Porter zeichnet die monatliche Serie besser. Dafür fehlt hier Überautor Mark Waid, der zusammen mit Fabian Nicieza den JLA-Sonderband (engl.: Justice League Midsummer's Nightmare) zu einem zwar nicht einmaligen, aber imposanten Comicereignis gemacht hat.
Der Sonderband und die ersten vier Ausgaben der Serie sind unbedingt zu empfehlen, wenn ihr amerikanische Superhelden der 90er gerne lest! (mg) JLA Sonderband No.1
Text: Mark Waid & Fabian Nicieza
Zeichnungen: Jeff Johnson & Darick Robertson
128 Seiten, Softcover
Dino Verlag, 16.90 DM
JLA - Heft No.1-4
Text: Grant Morrison
Zeichnungen: Howard Porter
48 Seiten, Heft
Dino Verlag, 4.90 DM
Mehr von der JLA:
Heft No.5: Woman of Tomorrow
Sonderband No.2: Underworld - Hölle auf Erden
Sonderband No.10: Young Justice
Sonderband No.11: Der Nagel - Eine Welt ohne Superman
Sonderband No.18: Kingdom
Sonderband No.21: Sünden der Jugend
Special No.3: Flash - Das erste Jahr
Special No.12: Titans
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