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geschrieben von stephan am
Mittwoch, 17. Mai 2000
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Eine Nixe à la Turner
Wenn Michael Turner eins kann, dann ist es Frauen so zu zeichnen, dass sie eine Horde männlicher Wesen ganz nah beäugen will. Seine letzte Kreation Aspen Matthews erblickte im Juni 1998 das Licht der Welt und tauchte aus den Fluten des Comic-Meeres auf. Ruck zuck hatte sie sich eine feste Leserschaft verdient und die nach und nach erscheinenden Hefte verkauften sich fast von selbst.
Ich bin mal gespannt, ob sich der Erfolg hier wiederholt. Möglich erscheint es mir schon, denn Fathom bietet all das, was die Fanboys gerne sehen. Neben einer attraktiven (wenn auch irgendwie missgestalteten Heldin - oder hat jemand schon mal eine Frau mit solch EXTREM langen Beinen gesehen?) gibt es spannende Abenteuer über und (hauptsächlich) unter Wasser, ein Wasservolk, dass sich gegenseitig und die Menschheit bekämpft und natürlich gibt es auch tödliche Bedrohungen für den ganzen Planeten.
Und dabei werden selbstverständlich auch die schon aus Witchblade bekannten Doppelseiten verwendet, auf denen die Hauptdarsteller erst so richtig zur Geltung kommen.
Im ersten deutschen Heft lernen wir zuerst Aspen kennen, die etwas über sich erzählt, während parallel dazu, aber nur in den Bildern, ein Teil der Vorgeschichte des Comics (Gefangennahme eines Wasserwesens) ausgebreitet wird (= US-No. 0).
Richtig los geht die Geschichte dann mit einer militärischen Begegnung zwischen den Menschen und den Wasserwesen, die übrigens so aussehen, als würden sie alle eine Ganzköper-Witchblade mit sich rumtragen. Gleichzeitig macht sich Aspen auf, um in einer Unterwasserstation vor Hawaii ihr Wissen als Meeresbiologin zu erweitern. Dort trifft sie auf den ersten Wasserweltler, der sie dann später (also in einem späteren Heft) mit ihrer Herkunft bekannt machen wird. Diese kennt sie nämlich nicht; sie weiss nur, dass sie irgendwann aufgetaucht ist und dann bei Captain Matthews aufgewachsen ist.
Insgesamt ist Fathom recht kurzweilige Unterhaltung ohne allzu hohen Anspruch. Allerdings ging der Reiz, der aus dem Konflikt zwischen den beiden Welten und der Frau dazwischen entsteht, recht schnell flöten. Zwar habe ich den ersten Handlungsbogen (waren 7 oder 8 US-Hefte) noch zu Ende gelesen, aber an neuen Abenteuern der Nixe, bin ich nicht mehr interessiert. Es gibt noch sehr viele Möglichkeiten, was man aus diesem Universum machen kann und vielleicht schau ich nachstes Jahr nochmal vorbei. Aber fürs Erste habe ich genug.
Ach ja, noch vier Anmerkungen:
- Erstens soll Michael Turner die Idee für die Story beim Tauchen gehabt haben, als er von zahllosen (Zitat!) Haien umgeben war.
- Zweitens gab es von der US-No.1 drei verschiedene Variants, die sich aber nicht nur durch die Cover unterschieden, sondern auch durch die erste Seite. Zwar verpasste man nicht viel, wenn man nur die eine Version las, aber es war auf jeden Fall eine clevere Verkaufsstrategie. In der deutschen Ausgabe sind die drei Seiten direkt hinter einander, so dass man einen guten Vergleich hat.
- Drittens gibt es in der deutschen Nummer 1 ein kleines Poster. Sehr dekorativ.
- Und viertens gibt es inzwischen auch das erste Crossover mit Witchblade UND Tomb Raider gleichzeitig. Vermutlich auch demnächst auf deutsch. (svl)
Fathom - Heft 1 (enthält US No. 0 & 1)
Text: Michael Turner & Bill O'Neill
Zeichnungen: Michael Turner
Tusche: Joe Weems V, und Victor Llamas
52 Seiten, Heft
Infinity, 5.90 DM/ sFr, 48.- öS
April 2000
Mehr von Fathom:
No.3 - No.4
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