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geschrieben von Aleks A. am
Sonntag, 19. August 2001
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Versteckspiele
Die Kritiker-Kombo des Magazin "Rraahh!" wählte diesen ersten Teil eines zweibändigen Werkes zum "Comic des Jahres" und das aus gutem Grund. Jean-Pierre Gibrat, der bisher hauptsächlich durch schön gezeichnete Softpornos aufgefallen war, versucht sich in "Der Aufschub" zum ersten Mal auch als Erzähler und er geht dabei ganz bestimmt nicht den bequemen Weg.
Die Geschichte spielt 1943 in einem kleinen französischen Dorf. Der junge Julien soll als Zwangsarbeiter nach Deutschland deportiert werden. Es gelingt ihm aus dem Transport-Zug zu fliehen. Als dieser kurz darauf bombardiert wird, findet man einen toten Dieb mit Juliens Papieren. Julien wird daher für tot erklärt.
Er versteckt sich nun im geschlossenen Schulhaus seines Heimatdorfes, stöbert in alten Aufsätzen herum und wird Augenzeuge seiner eigenen Beerdigung. Als Voyeur nimmt er weiterhin am dörflichen Leben teil. Er beobachtet die anderen Dorfbewohner und vor allem Cécile, in die er immer noch schwer verschossen ist.
Gibrat gelingt es nun mitfühlbar zu schildern, wie Julien tatenlos dabei zusehen muss, wie ein Nebenbuhler um "seine" Cécile herumschwänzelt. Am Ende des ersten Teils nimmt sich Julien ein Herz und will in der Silvester-Nacht zu seiner Angebeteten gehen, doch da steht schon der eingeschneite Wagen des Rivalen vor der Tür. Fortsetzung folgt, hoffentlich bald! (hl)
Der Aufschub - Bd. 1: Das Dossier
Text und Zeichnungen: Gibrat
64 Seiten, Softcover
Salleck Publications/Eckart Schott Verlag, DM 24.80
Dezember 1998
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